
Kein Applaus
Boris Beimann hilft Menschen dabei sich in ihren Auftritts- und Drucksituationen wohler und sicher zu fühlen. Ob die Schauspieler:in vor dem Casting, der Comedian vor der Premiere, die Sportler:in im Finale, Musiker:innen vor dem Solo, Geschäftsführer:innen vor der Weihnachtsfeier oder die Student:in vor der nächsten Prüfung. Wir alle treten auf. Ständig. Und diese Auftritte, so unterschiedlich sie sind, haben eins gemeinsam - sie haben es ganz schön in sich. Und genau darum geht es in diesem Podcast. Gemeinsam mit bekannten und besonderen Persönlichkeiten, Profis auf Ihrem Parkett, beleuchtet Boris deren verschiedenen Auftritte, die Guten wie die Schlechten. Und dabei räumt er mit den Mythen über Lampenfieber, Druck und Nervosität auf. Denn niemanden fehlt etwas, der sich unwohl bei seinem Auftritt fühlt, sondern wir bekommen es einfach nicht gezeigt, damit gut umzugehen. Und das ist gar nicht so schwer.Mehr zu mir und der Arbeit findest Du auf www.borisbeimann.de
Kein Applaus
Rhani Krija - Mit der inneren Stimme und ohne Unterricht zum weltklasse Musiker
- Wie kommt man dahin, welche Rolle spielt Talent?
- Wie hört man auf die innere Stimme und Bestimmung?
- Wie bereitet man sich auf eine Tour vor und hält sich fit?
- Wieso ist es eine Gabe, andere Menschen glänzen zu lassen?
- Wie kann man Gerüche für sich bei Auftritten nutzen, um sich wohler zu fühlen?
- Über die Bedeutung von Rhythmus.
- Welch heilende Kraft hat Musik?
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Rhani Krija: [00:00:00] Es war wirklich wie eine Erleuchtung. Am Ende kam diese Stimme und hat mir ehrlich gesagt Du bist arrogant. Du glaubst, du weißt besser, was für dich gut wäre. Du bist geboren, um Musik zu machen. Geh raus und mach Musik. Und ich habe nicht widerstanden. Ich habe genau das gemacht. [00:00:17][17.6]
Boris Beimann: [00:00:21] Schön, dass du bei dieser Folge von Kein Applaus dabei bist. Mein Name ist Boris und ich kann dir versichern. Das ist echt ne tolle, tolle, spannende Folge. Mein heutiger Gast ist eine absolute Inspiration und egal ob du jetzt Profimusiker bist oder mit Auftritten zu tun hast oder einem anderen Job irgendwie nachgehst, es ist wirklich interessant. Für jeden meiner Hörer und Hörerinnen. Annika Ritter spielt als Percussionist seit 20 Jahren mit absoluten Weltstars wie Sting zum Beispiel stand mit weiteren Legenden auf der Bühne, die ich jetzt nicht vorwegnehmen, sondern er gleich im Podcast erzählen wird. In Deutschland tourt er mit Sarah Connor sehr, sehr lange schon auch und auch mit meinen Gästen Maria die Peitsche oder auch Max Mutzke. Orchester zähle ich jetzt nicht alle auf. Das ist er. Genießt wirklich weltweit gerade ein Musiker in den Kreisen am Renommee und das Ganze ohne eine einzige Stunde Unterricht irgendwie gehabt zu haben. Für mich ein Held der zweiten Reihe. Das heißt nicht die Person, die ganz im Rampenlicht steht, sondern dafür sorgt, dass andere ihre Geschichte erzählen können. Diese Rolle wird für mich nicht nur unterschätzt, sondern sie kommt auch viel zu wenig vor. Wie man sich nämlich dafür öffnen muss und dass auch diese Rolle so erfüllend sein kann, dass hört, spürt, merkt man Rani im Gespräch total an und das vielen von uns glaube ich so geht. Ist das auch ein Bestandteil des Gespräches, der glaube ich einen großen großen Mehrwert bietet, da auch dieser Podcast mehr gehört werden möchte und vielleicht auch aktuell noch ein Held der zweiten Reihe ist und mehr gehört wird, wenn ein Gast prominenter ist. Logischerweise würde ich mich in dem Fall sehr freuen, wenn du diesen Podcast in deinem Netzwerk teilst oder ihn an Leute schickst, die vielleicht davon auch noch mehr bieten. Ich bin total dankbar und ich glaube, das ermutigt auch andere Menschen wie Rani noch mehr Einblicke zu schenken, wenn sie merken, das hat Effekt und stößt auf Resonanz. Und in dem Zusammenhang vergiss nicht, meinem Newsletter zu folgen und auf die Homepage zu schauen. Da passiert gerade einiges und es werden paar Termine veröffentlicht zu Workshops in verschiedenen Städten und es wird auch die ein oder andere kleine Weihnachtsaktion geben, die für dich eventuell interessant ist. Und jetzt halte ich die Klappe und wünsche dir ganz viel Spaß und Freude mit dem Gespräch mit Band. Rani. Herzlich willkommen. Schön, dass du da bist. Freue mich. Ja, seitdem du zugesagt. Das freue ich mich total aufs Gespräch. [00:03:02][160.4]
Rhani Krija: [00:03:03] Danke dir. Danke. [00:03:04][0.8]
Boris Beimann: [00:03:06] Ich frag gleich. Die erste Frage bei meinem Podcast ist immer. Was passiert bei dem Kopf, wenn du an keinen Applaus denkst? [00:03:15][9.4]
Rhani Krija: [00:03:17] Was passiert bei mir im Kopf, wenn ich kann? Kein Applaus. Ich denke nie an Applaus bei. Ich freue mich, wenn es da ist. Aber ich gehe nie auf die Bühne mit dieser Erwartung. Das ist immer ein Geschenk, den ich sehr schätze, weil das ist das was, was ein Musiker letzten Endes braucht. Abgesehen von dem Geld, abgesehen von den ganzen das, was er kriegt. Aber Applaus ist. Das ist die teuerste quasi Form, wie das Publikum den Künstler wertschätzt. [00:03:50][32.5]
Boris Beimann: [00:03:52] Und gleich kommt jetzt ein bisschen über dich auch dein Weg auf die Bühne usw der, den ich total spannend finde und ich muss aber zu Beginn immer erst ein Spiel erklären, was wir beide. Wir haben ja beide eine Aufgabe hier im Podcast und ich moderiert es quasi immer so an, weil es gibt ja immer neue Hörer und Hörerin. Und zwar haben wir beide die Aufgabe diesmal vom Mumble bekommen, einen Satz einzubauen in diesem Podcast im Verlaufe des Gesprächs, so dass der jeweils andere es nicht merkt. Ähm, am Schluss des Podcast lösen wir natürlich auf. Ich will natürlich ein bisschen Aufregung kreieren bei dir. Ich muss meinen Satz mir noch mal angucken. Du hast deinen Satz Du weißt ein Satz. Kai Ja, ich habe mich auch gefreut, dass du da bist. Und jetzt überlege ich mir das wieder, was dich noch mal einlade. Vielen Dank. Du bist der erste Gast, der auch schon bei einem Grammy Titel dabei war. Kann man auch so sagen. Oh. [00:04:52][59.9]
Rhani Krija: [00:04:52] Das stimmt. Ja, das. [00:04:53][0.8]
Boris Beimann: [00:04:53] Stimmt. Und du hast wirklich mit ja Leuten Legenden eigentlich schon auf der Bühne gestanden? Ja und? Klar. Erst seit 2000. Wann drei? Seit Anfang 2000. Spielst du mit Sting zusammen? [00:05:10][17.0]
Rhani Krija: [00:05:11] Genau 2003. Ganz genau. [00:05:13][1.6]
Boris Beimann: [00:05:13] So! Und als ich mich vorbereitet habe auf das Gespräch. Das wusste ich nicht. Und da habe ich noch mal große Augen bekommen, dass du auch mit Prince auf der Bühne gestanden hat. [00:05:23][9.6]
Rhani Krija: [00:05:23] Genau. Genau. [00:05:23][0.4]
Boris Beimann: [00:05:24] Wann war das? [00:05:24][0.2]
Rhani Krija: [00:05:26] Das war nicht so lange, bevor er uns verlassen hat. Ich glaube, das letzte Mal, ich glaube 2013. Kennengelernt habe ich den zwei neuen. [00:05:37][11.0]
Boris Beimann: [00:05:38] In. [00:05:38][0.0]
Rhani Krija: [00:05:38] 2009 2009. So durch eine ganz. Lustige Begegnung quasi. Na ja. [00:05:46][8.0]
Boris Beimann: [00:05:47] Und wir haben das letzte Mal drüber. Also als wir uns letztes Mal getroffen und auch über Rhythmus und alle möglichen gesprochen. Und ich bin dann echt aus dem Gespräch mit total viel Energie gegangen. So viel Ideen und Inspiration bekommen und das, was wir beide machen auf unterschiedliche Art, da gibt es Schnittmengen auch. Also das, was du über Rhythmus erzählst, was ich mit klopft, Techniken mache und das ist ja auch viel, wie viel Heilung quasi in dem Rhythmus steckt und in anderen. Wenn wir an deine musikalischen Anfänge ging, weil du bist in Marokko geboren. [00:06:18][31.1]
Rhani Krija: [00:06:19] Genau richtig. [00:06:19][0.2]
Boris Beimann: [00:06:20] Ich war in deiner Geburtsstadt schon mal, ich weiß aber nicht, ob ich die richtig ausspreche. Äh. [00:06:25][5.0]
Rhani Krija: [00:06:26] Oder? Ja, genau. Das ist sauberer als die westliche Bezeichnung auf Marokko. Sagen wir so. Ja, genau. Genau die bildhübsche. [00:06:35][8.6]
Boris Beimann: [00:06:36] Die bildhübsche. [00:06:36][0.1]
Rhani Krija: [00:06:36] Herr übersetzt. [00:06:37][0.3]
Boris Beimann: [00:06:38] Und du bist. Wann also klar, musik ist in Marokko und rhythmus ist. Vielleicht kannst du da auch sagen, weil es ist in der Kultur natürlich total verhaftet. Aber wie kamst du zum praktischen Spielen? Quasi. [00:06:51][13.6]
Rhani Krija: [00:06:53] Ich meine, ich. Das ist natürlich schwierig. Ich kann, ich habe meine Mutter auch das gefragt letzten Endes, weil anscheinend fing das früh bei mir an, sie meinte, dass ich immer ständig auf irgendwas geklopft habe. Das merke ich auch bei meinen eigenen Kindern, ganz besonders meinen Sohn. Der macht genau das. Und ich war sehr interessiert an Ann, an der der Sache Rhythmus. Das hat mich immer fasziniert. Und Gott sei Dank bin ich geboren in diesem Land. So reich, in, in, in der Rhythmik. Ja, es ist unglaublich. Das wissen viele noch nicht. Und ich muss dran arbeiten, den Leuten das nahezubringen. Wie reich? Die, die die des Rhythmus in Marokko sind, kannst davon ausgehen, wenn du 15 20 Kilometer in egal welcher Richtung in Marokko willst, wird sich der Rhythmus. [00:07:48][55.5]
Boris Beimann: [00:07:49] Wieder ändern, wieder ändern und die Einflüsse sind dann sehr. Es zum größten Teil afrikanisch oder also quasi oder. [00:07:58][9.4]
Rhani Krija: [00:07:59] Zentral und west afrikanisch sind, was Rhythmus angeht. Die größte Einfluss ist Afrika. Ja, und natürlich die Ureinwohner haben auch viel. [00:08:09][9.9]
Boris Beimann: [00:08:09] Ja. [00:08:09][0.0]
Rhani Krija: [00:08:10] Äh da auch vieles zu zeigen. Also in Sachen Rhythmen unheimlich viele unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Rhythmen. Super spannend, super interessant. Und natürlich kam der Einfluss auch, dass die Araber vom Osten kamen auf dem Weg zu zum zu Andalusien. Ja, und dann hat sich natürlich durch diese über sieben Jahrhunderte, also 700 Jahre war was was die Mauren in Andalusien und hat sich da auch noch eigenes gekocht? Ja und nach dem Zerfall Granada kam das wieder zurück. Ja und dann? Es ist dadurch. Ich meine, wenn man auf der Karte sieht, wo Marokko liegt, oben ist ja Mittelmeer und links quasi am besten ist, ist die Atlantik. Du kannst dir vorstellen, was. Was für Einflüsse man hat. Ständig quasi. Man hat sich da richtig ein riesen Mischmasch und das ist schön. Das macht uns aus. In Marokko, dass wir so bunt sind. Nicht nur das Handwerk, nicht nur die Farben im Land, sondern auch die Musik und Rhythmen auch. [00:09:17][67.7]
Boris Beimann: [00:09:18] Und wann war es für dich klar, dass du Musiker werden willst? Gab es einen Moment, an dem du dich entschieden hast oder entschieden? [00:09:28][9.4]
Rhani Krija: [00:09:30] Die Entscheidung war viel später. Und festgestellt habe ich das schon, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Ich dachte das wirklich. Das kann jeder. Das geht es mir. Nicht nur ich, sondern mit vielen Musikern. Man man erkennt den eigenen Talent nicht. Quasi, wenn man das Talent nennen darf oder die Gabe habe. Ja, genau. Genau. Also ich habe. Ich habe wirklich immer. Es war in der Schule kam das ganz intensiv, weil ich hatte ja in meiner Kindheit quasi. Man muss sich vorstellen, das ist nicht wie hier. Hier sagt man seinen Eltern. Ich finde, das finde ich geil. Ich spiel ein bisschen, dann wird ein Instrument gekauft. Bei uns läuft das nicht so und zumindest in meiner Generation nicht. Und nicht mit den Konditionen, wo ich groß geworden bin. Mein Instrument zu kaufen. Vergiss es. Das war es dann. Milan zu Nazia, weil es teuer ist und b weil meine Eltern dagegen waren und und und. Berg. Es gab andere Prioritäten. So, dann muss ich mir überlegen, wo ich dann klopfe, wie ich überhaupt die Technik mir aneigne. Ohne Lehrer, ohne nichts durch das Zuhören und intensiv Hören. Ich glaube, ich glaube, was mir total geholfen hat, ist wirklich dann diese diese Gabe, als Kind richtig mal in die Musik tief reinzuhören. Das fing früh an und ich habe mir irgendwelche fünf Liter Öl. Kanister und Trommeln gab es schon, aber man konnte sich das nicht so einfach leisten. So so günstig die sind ja. Dann, als ich angefangen, ich bin entdeckt worden in der Schule, in den musikalischen Aktivitäten, So nennt sich das. Wir haben keinen Musikunterricht in Marokko. Das ist auch ein Luxus, den man hier schätzen sollte. Nämlich Wir haben keinen Musikunterricht. Ja, so haben wir nicht. Das gehört nicht zu Bildung. Bei uns noch nicht. Vielleicht ändert sich das hoffentlich eines Tages. Und. Da habe ich mir natürlich durch diese Aktivitäten mit anderen Musikern und haben Musik zusammen gemacht. Und dann musste Instrument irgendwo her oder die Lehrer haben sich drum gekümmert und ein Lehrer oder zwei, die waren total engagiert, haben selber auch ein Instrument gespielt und haben uns geholfen, Instrumente zu verschaffen. Und dann bin ich entdeckt worden von irgendwelchen Bands, lokalen Bands und da musste ich halt einfach ein Instrument leihen. Ja, ich habe quasi Instrument geliehen, am Tag des Gigs gespielt und am nächsten Morgen zurückgebracht. Und damals muss man halt bedenken. Du musst es ja das Repertoire draufschaffen. Es gab kein YouTube, es gab keinen Spotify und Apple Music. Ja, das heißt, du hast gewartet im Radio und hast hoffentlich noch eine leere Kassette. Und wenn dein Song kam, den du lernen musste, dann musst du so schnell draufdrücken. Und hoffentlich ist da nichts schiefgelaufen, dass das Band kaputt geht oder dass es doch nicht aufgenommen worden ist. Dadurch habe ich viel am Anfang gelernt. Ja. [00:12:36][186.7]
Boris Beimann: [00:12:38] Und hast du dann quasi. So an Instrumenten. Was hast du dir dann geliehen? Als erstes. [00:12:44][6.2]
Rhani Krija: [00:12:44] Was? Als erstes habe ich mir so einen Datapucker, so ein, so ein, so ein Trommel mit Fell, Das für diejenigen, die nicht mit Trommel zu tun haben. Man kann sich vorstellen das es wie eine große Vase mit einem bunten Fell der bespannt ist auf eine Seite. [00:12:59][14.8]
Boris Beimann: [00:13:00] Ein häufiges Mitbringsel wenn Leute in Marokko in Marokko im Urlaub waren auch. [00:13:04][3.8]
Rhani Krija: [00:13:05] Ja, wahrscheinlich in einer kleinen Form. [00:13:06][1.1]
Boris Beimann: [00:13:06] In der. [00:13:06][0.1]
Rhani Krija: [00:13:07] Touristischen Version Touri Version darauf. Okay. [00:13:11][3.8]
Boris Beimann: [00:13:13] Und ich habe in einem in einem Interview von dir gehört und ich meine auch das. Also ich fange mal neu an in einem Interview gehört, dass du auch so eine richtige Entscheidung getroffen hat, es nachdem du nicht so schönes Erlebnis im Krankenhaus hattest. [00:13:29][16.6]
Rhani Krija: [00:13:30] Genau. Und deswegen hast du mich gefragt, Das Erkennen des Talents und die Entscheidung, Musiker zu werden für mich. Das gehört nicht zusammen, sondern es ist bei mir. Die Entscheidung ist später gefallen als ich. Ich hatte, nachdem ich jeweils kam nach Deutschland, habe Elektrotechnik studiert, das in Aachen und das Vordiplom und dann zum Für den Hauptiplom bin ich dann irgendwie nachher erst mal nach Münster und danach nach Dortmund. In Münster. In Steinfurt habe ich Automatisierungstechnik und in Dortmund am Ende Energietechnik. Mit der Hinsicht, dass ich die diese regenerativen Energien Sonnenenergie wieder zu Hause so machen kann. [00:14:12][41.8]
Boris Beimann: [00:14:12] Spannend ist Marokko ja aktuell. [00:14:13][1.5]
Rhani Krija: [00:14:14] Also natürlich schon. [00:14:15][0.9]
Boris Beimann: [00:14:15] Wahnsinn, schon seit. [00:14:16][0.8]
Rhani Krija: [00:14:16] Jahren. Aber es kommt nicht in der Presse hier. Es ist. [00:14:19][2.4]
Boris Beimann: [00:14:19] Verrückt. [00:14:19][0.0]
Rhani Krija: [00:14:20] Verstehe nicht, warum ARD und ZDF über so was nicht berichten. Ja, aber ja. Aber ich. Ich wollte halt einfach genau das machen, wenn ich zurückkommen würde. Aber das ist alles anders gelaufen. Genau. Ich wollte einfach. Ich hatte ein Gespräch und wollte mit meinem Prof über die Diplomarbeit und wissen, die Schritte. Und dann war ich ein bisschen spät und wollte die Bahn erreichen. Und dann bin ich so unglücklich gefallen, dass ich halt einfach mich total verletzt habe und musste sofort ins Krankenhaus. Und eigentlich bin ich immer sportlich und was ich habe ist Bis jetzt verstehe ich das nicht, wie ich es geschafft habe am letzten Ende. Später habe ich auch verstanden, dass dieser Unfall irgendwie ein Geschenk war, um. Das war wirklich für mich so eine Hilfe für die Entscheidung, weil ich hatte diese Ruhe im Krankenhaus und konnte. Und ein bisschen so tiefer in mich reingehen und zumindest zum Ersten Mal mich hören. So wenig mich selber Fragen stelle, dass ich ehrlich antworte. Und da gibt es keine Ablenkung. Das sind halt einfach diese seltenen Momente, wo man richtig alleine mit sich selbst ist. Eigentlich fragt man sich, warum macht man so was nicht öfters? So richtig alleine mal schöne ehrliche Fragen stellen und ehrlich auch beantworten. [00:15:37][77.2]
Boris Beimann: [00:15:38] Peng! Stinkt manchmal auch. [00:15:39][1.0]
Rhani Krija: [00:15:39] Ja klar. [00:15:40][0.4]
Boris Beimann: [00:15:40] Manchmal dann auch. [00:15:41][0.5]
Rhani Krija: [00:15:41] Die Begegnung ist komisch. Ja, aber. Aber es war so im Krankenhaus. Es war wirklich wie eine Erleuchtung. Am Ende kam diese Stimme und hat mir ehrlich gesagt du bist arrogant. Du glaubst, du weiß besser, was für dich gut wäre. Du bist geboren, um Musik zu machen. Geh raus und mach Musik. Und ich habe nicht widerstanden. Ich habe genau das gemacht und alles auf Seite getan und. Und wollte nur noch Musik machen. [00:16:08][27.3]
Boris Beimann: [00:16:09] Und hast du dein Diplom dann auch fast fertig gemacht, oder. [00:16:12][3.3]
Rhani Krija: [00:16:13] Ich habe alles vorbereitet, aber ich habe es nicht abgegeben. Ja, sicher. Ich wollte irgendwie. Die Entscheidung war getroffen, aber getroffen. Es gab kein Zurück mehr. Ja. [00:16:21][8.9]
Boris Beimann: [00:16:22] Und ab dem Zeitpunkt, da warst du. Du bist nach Deutschland kommen. Was? [00:16:27][4.4]
Rhani Krija: [00:16:27] 9392919199, 22. August 2012 gewesen. [00:16:33][6.0]
Boris Beimann: [00:16:34] Und ab dem Zeitpunkt quasi bis. Ich mache jetzt mal, also nehme ich jetzt mal quasi den das Ding quasi als den den Momentum, der natürlich noch mal wahrscheinlich noch mehr Türen geöffnet hat, ohne den jetzt nur den nehmen zu wollen. Aber der ist natürlich besonders. So auch in der Geschichte von dem Zeitpunkt bis zum Anruf. Wie bist du das mit dem riesen Weg, den du da gegangen bist und relativ spät auch für einen Musiker Musiker, klar also und nicht mit klassischer Ausbildung noch dazu. In Deutschland ist ja auch man gar keine Ausbildung. [00:17:10][36.8]
Rhani Krija: [00:17:12] Noch nicht mal eine Stunde. Null. Nada. [00:17:14][2.5]
Boris Beimann: [00:17:15] Also alles aus Intuition? [00:17:16][0.7]
Rhani Krija: [00:17:17] Ja. Ich meine, Musik ist. Ja. Das klingt komisch. Musik ist ja logisch. Die die, die die Substanz ist. Natürlich kann man nicht definieren. Ja, das ist eine die Sprache, das was quasi was es mit dem Mensch macht. Darüber brauchen wir gar nicht zu reden, weil das ist ja was ganz Heiliges, was ganz der Wein. Aber müssen wir an einen Ort sprechen? Genau an ein an sich. [00:17:44][27.2]
Boris Beimann: [00:17:45] Ja. [00:17:45][0.0]
Rhani Krija: [00:17:45] Dass Musik machen ist sehr logisch, sehr mathematisch, ja, sehr räumlich. Vom Denken her. Ja, und ich habe Mathe gemacht Und ich, ich, ich. Ich mochte immer diese Struktur und die Vorstellung und Vision. Und dazu gehört natürlich auch Klang in der Musik und Klang kommt von der Erwartung deiner Ohren. Du machst ja nichts anders im ganzen Leben, als Musiker diesen Anspruch nahezukommen, den du in deinem Ohr hast. Deswegen sage ich immer, wenn ich unterrichte. Sounds ist schon da. Nur dieser Weg als Musiker. Du versuchst einfach, den Sound zu finden, den du schon hast, in dem in deinen Ohren. Das ist. Man sucht immer den Sound in den Händen und so ist es richtig, weil es der Weg. Aber letzten Endes geht immer an diesem Anspruch, der an den Ohren ist. Wie gut will ich den Klang haben? Ja, diese Erwartung, die da ist. [00:18:44][58.8]
Boris Beimann: [00:18:45] Ja. Und wenn ich es mir so ganz praktisch vorstelle. So, Du warst hier, WASt hast gesagt Studium. Nichts mehr zu Seite. Und wie hast du das? Wie ist dann der Weg weitergegangen? [00:18:59][14.2]
Rhani Krija: [00:19:00] Also, nach dem Krankenhaus stand ich wirklich. Wie sagt man so schön auf Deutsch vor einem leeren Blatt? Das war der Anfang zwar wirklich. Ich hatte auch diesen Anspruch in meinen Ohren und hatte nie bewusst geübt. Bis bis dato. Ich habe gespielt. Aber irgendwie ging das. Aber zum Ersten Mal würde ich ein Konzept des Übens und dieser Profi Einstellung, weil ich habe mir ja gesagt, wenn ich Profimusiker sein möchte, dann muss ich genauso wie jeder andere Beruf morgens aufstehen und diese Arbeit verrichten und das ernst nehmen. Und das erste, was vor mir war, natürlich. Ohne existenzielle Ängste. Natürlich bezahle ich meine Miete. Wie zahle ich mein Essen? Wie zahle ich meine Krankenversicherung? Alles hatte ich da und habe mir da. Muster richtig. Ich hatte auch Ängste und Panikattacken und nachts nicht schlafen können. Das alles habe ich gehabt, und zwar lange. Aber trotzdem alle, Nachdem diese Stimme rauskam, da gab es kein Zurück mehr. Und das erste, was ich, was mich beschäftigt hatte ich wollte unbedingt einen Raum haben. Und dann. Damals habe ich in einer Band gespielt und deswegen bin ich nach Witten im Ruhrgebiet rein dahin gegangen. Und ich habe gehört von der Musikschule. Dann habe ich irgendwie von anderen Kollegen von mir, die ein bisschen Namen haben, mir so ein Gutachten schreiben lassen und dann bin ich zu dieser Musikschule und habe die. Hab den Direktor genervt, dass ich irgendwie eine Ecke brauche, wo ich ein bisschen spielen darf. Der hat mich zwar nicht verstanden, meinte, der lebt nicht mehr, der Professor Löster, der hat, glaube ich, hier auch Akkordeon an der Uni gelehrt, gelehrt und er war Musikdirektor, Musikschuldirektor dort. Und ich habe gesagt, ich brauch nur eine Ecke, ich will nur üben, ich will nur üben. Ich hab den genervt, hab denen meine Gutachten und nach hin und her, Sie sind ja neu umgezogen und hatten dann als Gebäude so vollkommen verlassen, so ein altes Räumchen. Und er hat mir gesagt, solange das noch nicht verkauft ist und abgerissen ist, dann geh doch dahin und kannst du da üben und hab mir den Raum sofort, also umsonst. Ja, Gott hab ihn selig. Ja, der Professor Leuchter, Genau das hat er mir angeboten und hab das dann versucht. Irgendwie durch irgendwelchen Teppich. Erst mal, damit es nicht so kracht. Regal habe ich mir besorgt und die ein paar Instrumente, die ich hatte. Dann hab ich. Dann habe ich mir versucht erst mal zu üben und dann stand ich da und wusste nicht wie mache ich das jetzt? Und musste echt so instinktiv. Wenn ich spiele an meinen kleinen Grenzen kam aus diesen Grenzen irgendwie, wie gesagt mal dekonstruktuiert und und und. [00:22:00][180.3]
Boris Beimann: [00:22:00] Übungen auseinandernehmen. [00:22:01][0.5]
Rhani Krija: [00:22:02] Auseinandergenommen und einfach Übungen immer gemacht. Immer Übungen da wo es problematisch war, gezielt darauf Übungen. [00:22:09][7.6]
Boris Beimann: [00:22:10] Gemacht. [00:22:10][0.0]
Rhani Krija: [00:22:10] Ja und? Und nebenbei habe ich dann unterrichtet und das war ja die Katastrophe. Das war für mich die auch ein wichtiger Anteil meiner Karriere. Das Unterrichten, weil man denkt, am Anfang will man unterrichten, weil man denkt wirklich, dass alle das können. Und die haben mir geholfen. Letztenendes haben diese ersten Schüler mir beigebracht, wie ich noch tiefer reingehen kann in der Musik. Okay, weil du kannst nur du bist in der Lage irgendwas zu erklären, wenn du wirklich tief drin steckt. Und meine ersten Schüler, die haben am Anfang mit mir natürlich gelitten und später habe ich auch von denen unheimlich gelernt, wie ich das konzipiere auch. Und das habe ich auch gemacht. Und das Unterrichten hat mir auch finanziell auch gut geholfen. Und dann kamen noch mal die Gigs, kamen noch mal unterschiedliche Bands, sehr viel in diesem Bereich, wo man früher das als Weltmusik genannt hat. [00:23:04][53.4]
Boris Beimann: [00:23:04] Ja. [00:23:04][0.0]
Rhani Krija: [00:23:05] Ich finde den Ausdruck mittlerweile nicht mehr passend. Ihre Musik ist ein Welterfolg. [00:23:09][3.9]
Boris Beimann: [00:23:09] Ja, sie hat den immer schon. Ich wusste nie, was das jetzt bedeutet. [00:23:12][3.0]
Rhani Krija: [00:23:14] Weltmusik für die Deutschen war einfach die Musik, wo unterschiedliche Einflüsse waren, wo auch ein paar deutsche Musiker dabei sind. [00:23:20][6.0]
Boris Beimann: [00:23:21] Ja, ich. Also ich hatte also wirklich, wo ich jetzt erst mal mit diesem Begriff so in Kontakt kam, war bei dem, weil ich bei dem Sting Album, bei dem Secret Love. Ach so ein Album, weil ich war ein großer Sting durch meinen Bruder Police. Das älteren Bruder Police gehört natürlich fasziniert gewesen. Bei zwei bei Bass, Groove und Singen war quasi der erste Mensch, den ich so erlebt habe, was ich total faszinierend fand. Ähm, und dann bei und dann? Habe ich irgendwo gelesen gehabt, das Ding sich ja Richtung Weltmusik öffnet. So, also das war die Formulierung und da kam ich erst mal mit diesem Begriff in Verbindung, Da war ich gerade Ende Schulzeit. [00:24:04][43.2]
Rhani Krija: [00:24:04] Naja, okay. [00:24:05][0.2]
Boris Beimann: [00:24:05] Ich habe das Album bei 2002 drei. [00:24:09][3.4]
Rhani Krija: [00:24:10] Das ist sehr gut, läuft sehr gut läuft kamen glaube ich 2003 raus. [00:24:13][3.0]
Boris Beimann: [00:24:13] 2003 So, das war Ende der Schule schon vorbei, aber Singh wusste, ich habe das nicht verstanden. [00:24:19][5.9]
Rhani Krija: [00:24:20] So 2003, Ja, 2003 kam das raus? Ja. 2003. Da habe ich auch mit aufgenommen. [00:24:27][7.2]
Boris Beimann: [00:24:28] Ah, okay. Und dann kommen wir, kommen wir hin. Und der Weg dann von da über Bands. Das heißt, du hast dich finanziert durch die Gigs und durch die Musikschule. [00:24:37][8.7]
Rhani Krija: [00:24:38] Tust du durch Unterrichten, durch die Gigs. Aber ich hatte damals halt einfach ein ein Zimmer. Das habe ich damals bezahlt. Das war ja noch in Mark. Für mein Zimmer. Was habe ich dann? 230 € bezahlt? Hat sich irgendwie so Versicherung? Was war? Was hat das gekostet? Um die 70 Mark. Ja, und? Halt einfach gegessen. Da hatte ich nicht einen hohen Anspruch. Und deswegen. Ich kann beides diskret essen. Wichtig ist natürlich. Ja, klar. Klar. [00:25:08][30.6]
Boris Beimann: [00:25:09] Siehst du auch große Leidenschaft fürs Essen. [00:25:10][1.4]
Rhani Krija: [00:25:12] Und ja, es ist wirklich. Ich habe es ja auch gelernt. Lieber frisch und selber kochen. Dann macht man keine schlechte Erfahrungen. Ja. [00:25:20][8.0]
Boris Beimann: [00:25:21] Du hast. Gerade als du gerade gesagt hast Ich habe mich. Ich bin da hingegangen und habe geübt und ich glaube auch sehr diszipliniert geübt. [00:25:28][7.5]
Rhani Krija: [00:25:29] Ich habe mir den Plan genommen. Wirklich? Ich habe einen Plan an die Wand gehabt, von 8 bis 12 Mittagspause und dann Nachmittag und danach die Schüler. Ja, es war. Ich war jeden Tag selbst dieser Professor Löster, der damalige Schuldirektor, kam ab und zu. Mal hat er mir das irgendwie viel später in einem Gespräch verraten. Er dachte wirklich, ich bereite mich auf einen Wettbewerb. Es war kein Wettbewerb. Ich habe mir gesagt, ich muss nachholen, das, was ist. Ich hatte so einen Bedarf. [00:25:57][28.4]
Boris Beimann: [00:25:58] Viel nachzuholen. Dieser Film ist, gerade weil wir auch über Talent gesprochen haben, kurz oder den Begriff der Gabe. Und es gibt ja sonst immer diese 10.000 Stunden Regel, die immer ein bisschen in der Welt ist, bis man ein Instrument beherrscht oder irgendwas brauchst. Zehn Stunden an Training, so als Daumengröße. Und es gibt einen ein Forscher. Ich glaube, das Buch fängt so, dass Kenneth das unterste Buch Top. Als es Kenneth Anderson Ericsson der hat. Oder anders Ericsson, der hat über dieses über den Begriff Talent mal geforscht, was es überhaupt ist. Und diese 10.000 Stunden Regel, ob es sie auch braucht oder nicht. Und wenn ich es jetzt richtig wiedergebe, hat er eigentlich herausgefunden ist das es brauch Talent ist. Gibt es als solches nicht, weil die Tatsache, dass zum Beispiel asiatische Musiker und Musikerin besseres Gehör haben, also im Sinne häufiger ein absolutes Gehör haben mit absolutem Gehör. Heiß bedeutet, man spielt ohne einen Ton auf dem Klavier und. [00:27:04][65.3]
Rhani Krija: [00:27:04] Man erkennt das. [00:27:05][0.5]
Boris Beimann: [00:27:05] Man erkennt es sofort. Und das haben Menschen aus asiatischen Gebieten öfter, weil sie aufgrund der tonalen Sprache auch quasi die Muskeln im Ohr besser trainieren. Schon von klein auf. So als ein Beispiel. Und er sagt quasi Es gibt so ein Talent nicht, aber was es braucht. Ist. Ein. Ein Training. Und er nennt es deliberate practice. Also ich würde sagen, ich würde es übersetzen, auch mit Hingabe und Konzentration und aber auch ein gutes Feedback, also einen guten Trainer, Lehrer oder eine Form von Feedback. Und jetzt würde ich dich fragen, wie hast du. Weil das ist ja eine echte Aufgabe, quasi besser zu werden. Jetzt kriege ich im Netz alles an Übungen. Jetzt kriege ich jetzt aber wie? Wie hast du dir das denn an der Stelle beigebracht? Und wo hast du das Feedback bekommen? [00:27:59][54.3]
Rhani Krija: [00:28:02] Das ist das Feedback. Das Feedback ist erst mal ist natürlich A Ist der Anspruch, wovon ich geredet habe? Du musst ja letzten Endes. Du kannst ja so viel Komplimente hören. Bis heute tue ich mir schwer mit Komplimenten, aber ich nehme es mittlerweile an und bedanke mich. Aber dieser Anspruch, was du im Ohr hast, wie es klingen soll, das ist das, was dich begleitet. Und ich glaube, das ist auch 111 unheimlich wichtiger Teil dieser Gabe. Auch das wird auch mit in der Packung dir mitgegeben, quasi Du hast, du kannst irgendwas, was andere nicht können, aber dafür hast du einen Anspruch. [00:28:38][36.6]
Boris Beimann: [00:28:39] Ja. [00:28:39][0.0]
Rhani Krija: [00:28:40] Weil das wäre ja dein Motor das zu verbessern, weil sonst bleibst du ja stehen. Ja und Feedback ist klar. Natürlich ist das Publikum. Aber als Musiker reicht dir das nicht. Schon gar nicht am Anfang. [00:28:52][11.7]
Boris Beimann: [00:28:53] Ja, und es ist ja auch kein quasi fachliches Vielleicht so, also die können ja nicht beurteilen oder die sagen wenn du die ich sage, ich habe ja wenig Ahnung von der Technik, aber wenn du deine Schulter anders hältst oder den oben dann oder den Ellbogen ein bisschen anders hältst, dann kommst du da besser dran. Also so, so, Form von wirklich fachlich fachliches Feedback nochmal in der Phase. [00:29:17][24.0]
Rhani Krija: [00:29:17] Das habe ich echt so so entweder durch das Sehen von anderen Kollegen und und meistens ehrlich gesagt, wenn man. Wenn man auf seinen Körper und mit seinem Körper immer macht, dann sagt der Körper immer was. Also ich bin jetzt 52 Jahre alt. Normalerweise in dem Alter haben viele irgendwie Problemchen und Wehwehchen und und und. Wenn du mit deinem Körper mitmachst und nicht diese Grenzen nach dem Motto Und jetzt will ich schnell sein und ich muss jetzt irgendwie ist mir egal, ob ich Entspannung da habe oder einen habe, dann muss man aufpassen, dann muss man auf seinen Körper hören. Das ist das Wichtigste. Und um noch mal zurückzukommen auf das Wort Talent selbst dieses Wort ändert sich ja, Die Definition davon ändert sich ja im Laufe der deiner Karriere. Ich meine, du erkennst das so weiß ganz genau ich. Ich glaube, ich kann dieses Instrument spielen, auf eine Art nicht, wie viele das spielen können und dann erkennst du das und dann spielst du und hoffentlich übst du damit so drin. Besser wär's. Und dann kommt es dann zu. Dazu, dass du dieses Talent nimmst und mit anderen zusammen zu spielen. Und dann erkennst du Oh, es geht ja gar nicht um mich. Es gibt jetzt hier eine Plattform und da treffen sich Leute und jeder erzählt was. So was mache ich jetzt mit diesem Können und mit meinem Talent, damit das alles laufen kann. Dann kristallisiert sich dann in dem Moment das Talent. Als. Du kannst nur so viel spielen und durch dein spielen, dass alles andere besser klingt. Das ist natürlich paradox. Am Anfang erzählt dir dein Ego, Du hast jetzt ein Talent, du kannst geil spielen, du kannst die alle platt spielen. Und du? Bla bla, bla, bla, bla. Diese laute Stimmen im Kopf und keiner diese. Die Geschichte. Die von mir und ich selbst erzählte Geschichte im Kopf, die eigentlich kein Mensch braucht. Und dann kommt die Tatsache Du bist dann auf einmal mit anderen Musikern und ihr müsst jetzt irgendwie gucken, dass ihr zusammen musiziert. Ja, und dann denkst du Oh, es geht gar nicht um mich und das, was ich spielen soll. Ich sollte so viel spielen, dass alles andere gut klingt. Ja und wie mache ich das? Es nochmal? Neuer Unterricht. Eine neue Stufe sozusagen. Ja, und später gerade mit der Zusammenarbeit noch mit Frontmenschen. Ob das jetzt Sting oder Sarah oder Wolfgang Niedecken sind, genau genommen Prince oder diese Menschen. [00:31:55][157.5]
Boris Beimann: [00:31:57] Die sind erfolgreich. Die sind beliebt. [00:31:58][1.5]
Rhani Krija: [00:31:59] Klar, weil die haben eine Geschichte zu erzählen. Die Menschen kommen nicht, um dich als Begleitmusiker zu sehen. Vielleicht freuen sie sich. Aber sie wollen die kommen, weil sie mit dieser Person was verbinden, die Sie die lieben diese Lieder, die können sich da reinfinden. Die identifizieren sich mit dieser Person, mit der Geschichte. Dann lernst du okay, dieser Mensch vorne hat eine Geschichte zu erzählen und die muss rüberkommen. Und du bist da, damit du in deinem Departement so viel zu spielen, dass diese Geschichte rüberkommt. Und zwar auf die beste Form stressfrei. Und dass dieser Mensch vorne sich wohlfühlt. Dann erklärt sich wiederum Talent, dass es gar nicht um dich geht. Und am Ende finde ich persönlich, so wie ich das definieren würde. Talent ist nicht nur das Instrument zu können, sondern inwieweit du bereit bist, die Kanäle aufzumachen, dass du es von wo irgendwo her bekommst. Weil die Musik kommt. Sie ist nicht aus dieser Welt, sondern du musst dich hier öffnen. Du übst. Du wirst nur einfach als Werkzeug benutzt, damit die Musik sich durch dich erfüllt. Ja, das ist dein Job als als Musiker. Die Musik ist ja da, genauso wie Mathe und Physik. Wir. Wir erfinden das. [00:33:15][76.4]
Boris Beimann: [00:33:16] Nicht. Ja. [00:33:16][0.5]
Rhani Krija: [00:33:17] Wir haben ja nur acht Noten, oder wie viel Skala Und gut. In der indischen Musik gibt es noch mehr und arabischen Musik auch da stehe ich total auf die Musik, da erzähle ich später noch was. Und ja, und die indischen Filme auch Und. Und die Frage ist, wenn ich auf der Bühne bin. Ich kann das. Ich habe geübt. Ich bin vorbereitet. Wie weit kann ich meine Ohren aufmachen, um zu hören, was jeder macht? Damit ich genau das spiele, was die Musik braucht, Damit sie sich erfüllt. Und das andere? Das, was immer versteckt bleibt, ist. Es geht um sich öffnen. Du musst es ja irgendwoher nehmen. Es ist nicht nur eine Wissenssache und ein rationales Ding, was du irgendwie wie in einem Chip in deinem Kopf. Man muss es ja irgendwie. Dich öffnen, energetisch dich in diesem Raum geben. Und die Widmung muss klar sein. Ich muss so viel spielen, dass alle gut klingen und dass diese vorne, dass diese Person vorne sich wohlfühlt, damit die Message rüberkommt. Ja, und dieses Öffnen, das ist auch das ist das Wahre, die wahre Gabe und das wahre Talent. Soweit bin ich jetzt. Aber ich weiß nicht, vielleicht in ein paar Jahren würde ich das anders definieren, aber so weit? [00:34:27][70.7]
Boris Beimann: [00:34:29] Und wann hast du das gemerkt? Also war das, weil du hast ja früh auch schon in Bands gespielt. So, und wann diese Erkenntnis auch dich dann auf der Bühne zu verstehen hat sie nämlich gerne auch die Helden der zweiten oder dritten Reihe. Oder die, die den, die überhaupt dafür sorgen, dass Frontmann und Frau glänzen können. Wann hast du das gemerkt? Das kommt. [00:34:51][22.4]
Rhani Krija: [00:34:51] Wenn du solche Touren machst. Du hast halt einfach Touren und du bist manchmal echt mit dem Programm monatelang unterwegs. Und dann kommt die Frage Das ist jetzt fast das gleiche Programm, wie kriege ich das jetzt hin? Damit ich auf der Bühne gehe. Bei jedem Konzert. Als ob das wirklich das erste Konzert. Das ist ein Riesentennis da und da ist wirklich auch wiederum ein ganz anderes Thema dabei. Viele Kollegen fallen ins Extreme. Drogen, Alkohol um so Routine darf da nicht kommen. Da muss man sich vorbereiten. Training auch. Nicht nur in dem Sinne vom Körper, auch der Geist. Aber wenn du dann jedes Mal das Wort wechselst und dich öffnest energetisch in dem Raum, weil jeder Raum ist nicht gleich, jede Audience ist nicht gleich. Das ändert sich in der Klasse. Vielleicht sind wir die Konstante, die Band. [00:35:41][49.4]
Boris Beimann: [00:35:42] Aber auch jederzeit in einem unterschiedlichen Zustand. [00:35:44][1.7]
Rhani Krija: [00:35:44] Aber du spielst, Ich spiel zumindest einen Song nie auf gleicher Weise auf gleiche Intensität. Und da hilft mir halt einfach dieses Präsent sein, in dem in dem Moment zu sein, präsent sein und mich öffnen und hören, was passiert gerade. Und das passiert natürlich genau kurz vor dem Konzert. Du spürst diese Energie im Raum, die Menschen haben sich gesammelt und da und da spürst du irgendwo ein anderer. Das macht was mit dir. Das kriegst du im Unterbewusstsein. Du kannst dir nicht erklären, aber was du machen kannst dich öffnen. Und bereit sein, das du halt einfach meditativ. Dich vorher vorbereiten, dass du halt einfach diese Kanäle aufmachen kannst. Und das ändert sich ständig. In jedem Raum ist es anders und man muss sich die Zeit nehmen, vor dem Konzert durch das Üben durch, durch das man den Fokus noch den sich in einem Tunnel macht. Ich mach mich gerne durch Üben gehe ich gerne in einem Tunnel und dann bin ich bereit. Und dann kurz davor habe ich mir immer die diese. Diese Ritual auch immer angeeignet ist. Egal welche Band ich bin, nicht wahr? Animiere die Menschen zum Klatschen. Und wir machen halt einfach kleine Grüppchen. Jede Gruppe, jede Gruppe, jede Person schlägt einen anderen quasi zusammen. Kombination von Klatschen, damit wir am Ende was Neues hören als Band. [00:37:09][84.9]
Boris Beimann: [00:37:10] Also das hält. [00:37:11][0.9]
Rhani Krija: [00:37:11] Zusammen. Das fokussiert dasselbe Spiel, verschärft den Fokus. Ja und zwingt dich natürlich zuzuhören, was der andere macht, damit ich das richtig mache. Und natürlich, das wärmt. [00:37:22][10.7]
Boris Beimann: [00:37:22] Auf. [00:37:22][0.0]
Rhani Krija: [00:37:23] Ja, und es gibt so ein schönes gemeinsam sein auch. [00:37:26][3.1]
Boris Beimann: [00:37:26] Also ich finde, wenn ich da ergänzen darf, so aus dem, wenn ich jetzt quasi auf Körperfunktionen gucke und die diese Klopftechniken, die immer weiter auch in die Welt kommen, weil sie eben von Panik bis Traumata so toll helfen. Wow, in kürzester Zeit quasi. Auch ich sage jetzt mal also Aerosol sagt Erregung quasi aus dem Körper zu bekommen und alte Erlebnisse auch und was man das heißt auch das Thema Aufregung Level. Also ich spreche ja bei Aufregung spreche ich immer. Das sind zwei Skalen wie ein Mischpult und so ist auch das Gehirn eigentlich aufgebaut. Es gibt eine positive, eine Vorfreude, könnte man sagen. Und dann gibt es eine Skala, die immer sagt Mal gucken, so geht Auftritt. Es ist ja auch anders Side Settings, also bin ich hier sicher oder nicht so oder eigentlich geht es um dieses Mischverhältnis, dass das für mich individuell gut ist und es kann sich ja sogar auch. Ich bin morgen mit einem jungen Orchester unterwegs. Äh, innerhalb eines Konzerts Stücks. Dann kommt eine Solostelle, exponiert oder? Ja, auch ändern. Ja klar. So und bei dem wenn du jetzt sagst, wir haben als Ritual, ähm. Wir. Wir klopfen. Wir machen was Rhythmisches zusammen. Der Körper hat auch ganz spezifische Hautzellen, die Sicherheitssignale geben. Und im Stress oder im Stress machen wir ja auch schon. Bewegen wir uns? Ja, oder berühren wir uns am Körper auch oder am Kinder machen ja auch das oder so und ich weiß nicht, wie es dir geht. Ich erlebe dann oft, dass es zumindest so wo ich aufgewachsen bin, heißt es ja guck mal, der sehr nervös. Also es wird negativ bewertet, aber das. [00:39:09][102.7]
Rhani Krija: [00:39:09] Hat das hat mit dieser Kultur hier ich kann deren Geschichte erzählen. Jochen war an der RWTH Aachen und da habe ich irgendwie. Ich habe für mich in Marokko getrommelt. Es ist vollkommen in Ordnung, du trommel's, da kommen die Nachbarinnen und wollen tanzen und We do stops. Und hier das erste, was du hörst. Bist du nervös? Ja, vom Beruf. [00:39:29][19.3]
Boris Beimann: [00:39:29] Ja, Ich meine. [00:39:30][1.1]
Rhani Krija: [00:39:31] Meinen Beruf ständig nervös zu machen und richtig nervös auf der Bühne zu. Also ich weiß nicht. Das hat bestimmt auch Geschichte, warum man das als Nervöse bezeichnet. Ich Also ich musste lachen. Ich habe. Das hat Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, dass es eigentlich daher kommt. Man man hat sich hier quasi man darf nicht am Tisch klopfen, man darf. Das ist. [00:39:55][24.3]
Boris Beimann: [00:39:55] Eigentlich verrückt. Ja. [00:39:56][1.0]
Rhani Krija: [00:39:57] Es ist das, was es ist. Es ist die Kultur. Es ist der Weise, wie der Mensch sich konditioniert, programmiert hat im Laufe der Geschichte. Aber es hat echt lange gebraucht, bis ich das verstanden habe. Und dann sage ich den Menschen Ich bin nicht nervös, ich bin Trommler. Und für mich ist das eine Art Energie, die sich akkumuliert. Und dann muss sie raus. Ja, und ich habe manchmal Ideen. Und will ich das kurz umsetzen? Das mache ich immer noch so unbewusst. [00:40:25][28.0]
Boris Beimann: [00:40:26] Ja. [00:40:26][0.0]
Rhani Krija: [00:40:27] Flieger. [00:40:27][0.0]
Boris Beimann: [00:40:28] Zug. Ja. [00:40:29][0.7]
Rhani Krija: [00:40:29] Ständig. Wenn wir unterwegs sind. Ja, da habe ich immer irgendwas. Ich habe immer irgendwelche Ideen. Das muss raus. Und. Aber das Witzige ist beim Klatschen das und das ist das Allerwichtigste. Das ist letzten Endes das, wo wir hinwollen. Alle. Sobald du klatscht vor dem Konzert, dann bist du präsent. Ja, Kannst ja an gar nichts anderes denken. [00:40:50][20.4]
Boris Beimann: [00:40:50] Ja. [00:40:50][0.0]
Rhani Krija: [00:40:51] Das ist halt einfach den Luxus, den wir alle nach gehen wollen. Was wollen wir wirklich? Das ist das, was ich an der Musik auch liebe. Und Musik passiert jetzt und du kannst. Du kannst, sobald du dein Instrument angefasst hast und du hörst zu, was die anderen machen, spielst dazu und bist so präsent. Und da, da, da drin liegt die Heilung der Musik. Ja, und es bestätigt sich das, was ich gelernt habe als kleines Kind, weil da, wo ich herkomme, aus Essaouira, diese Art Musik, die da zu Hause ist, der genaue Musik, diese Ritual Musik. Die. Die hatten mir beigebracht, Eigentlich immer. Musik ist da, um uns zu heilen. Ja, Deswegen kommen diese Massenmenschen immer zu Konzerten. Sie brauchen das gar nicht jetzt so zu erklären, aber letzten Ende ist genau das, was passiert. Wir gehen zur Musik. Wir machen Musik, weil es uns heilt. [00:41:44][53.3]
Boris Beimann: [00:41:45] Ja. Ja, also. Und das ein bisschen wärmer, das anders. Kälter wie du möchtest, nur perfekt. Ähm, ja. Es ist, ähm. Also ich finde es so spannend, weil es natürlich von Doug von einer anderen Perspektive quasi darauf guckt und für mich das so logisch ist, dass das das ein ins Hier und Jetzt bringt. Auch Berührungen Trommeln ist ja auch nicht nur. Es ist ja Berührung. Aber es ist ja auch Bewegung, also Rhythmus. Das heißt, auch unser motorisches Zentrum ist aktiv, wenn man es mal so erklären möchte. Und ich finde das eben so auch spannend, wenn man das doch in einer Gruppe quasi zusammen macht. Dann kommt ja noch mal was hinzu. Ich bin nicht alleine. Ich habe Augenkontakt und dann vielleicht sogar mit dann Lächeln oder mit. Also was? Was? Was? Zuversicht? Sicherheit spendet auch. Also auch da sind wieder Sinne aktiv und es hat einen, weil es kann quasi gar nicht anders sein als alle, als dass ich im Hier und Jetzt bin. Und das Bild, was ich dann auch gerne gebe. Ich meine, wir machen automatisch mit Kindern ja genau das immer es dir nicht so gut geht. Wir nutzen ja alle Sinne dann. Wir gucken in die Augen, wir sprechen, vielleicht summen wir vielleicht in der Melodie. Wir wir streichen, wir klopfen, wir bewegen uns rhythmisch immer so, es heißt, da sind eigentlich alle Sinne aktiv. Geruch oder auch Ich weiß ja, dass du auch mit Mom ganz gerne arbeitest. Ist auch der Geruch der Eltern. Ist auch Sicherheitsspenden. Ja, also auch da sind eigentlich alle im Sinne, kann man sagen, sind aktiv. [00:43:31][105.7]
Rhani Krija: [00:43:31] Na ja, man kann die. Man kann diese Sinne alle mal einfach entweder so in von von der Richtung von mir aus irgendwie anregen, damit ich quasi dadurch Hilfe bekomme. Ja oder man kann irgendwie sich auch was weiß ich im Sinne von Geruch. Ich habe immer ich habe es vergessen mitzubringen. Ja, ich habe eine Tasche. Das sind mit Sicherheit so ich liebe also wie sagt man Essential Oil? Essentielle Öle. [00:43:58][26.5]
Boris Beimann: [00:43:59] Ja, also. [00:43:59][0.2]
Rhani Krija: [00:44:00] Ätherische Öle. [00:44:00][0.5]
Boris Beimann: [00:44:01] Ätherische Öle. [00:44:01][0.4]
Rhani Krija: [00:44:03] Ich habe Stunden, Tage mit 30, 40 Flaschen und mir hilft das in jeder Situation. Die Erfahrung, die ich meine, bescheidene Erfahrung, die ich gemacht habe. Ja, du darfst ja natürlich im Laufe der Tour nicht krank werden. Ja, wirst du auch nicht, wenn du das nicht willst. Wenn du richtig auf dich aufpasst und dein Körper auf deinen Körper hörst und ein bisschen Sport machst und dich bewegst. Aber diese Öle, die machen was mit dem einen. Echt? Manchmal denke ich echt, das ist so eine Magie, das hilft. Ja, und vor allen Dingen auch wieder in dieser Sache Präsenz. Sobald ich einen Duft rieche, dann bin ich auch präsent. Dann stoppt dieses Denken. Stoppt einfach Und. Und Sie haben es auch auf der Bühne und sie macht es. Zwischendurch mache ich auch die Flasche auf und riech mal dran. [00:44:46][43.3]
Boris Beimann: [00:44:47] Ja. [00:44:47][0.0]
Rhani Krija: [00:44:48] Das hilft mir. [00:44:48][0.4]
Boris Beimann: [00:44:48] Sehr. Kannst du da vielleicht mal? Da sind bestimmt Leute jetzt neugierig. Was ist was? Was? Ein, zwei Sachen, die da besonders helfen. Du sagst das 30, aber genau. Ich. Ein, Zwei, die du. [00:44:58][9.2]
Rhani Krija: [00:44:59] Meistens hab ich dann so was wie Salbeiöl. Und ich habe Lavendel. Sehr viel benutze ich. Ich habe Thymian Rose. Ich habe Frank in Sense, also Weihrauch. Ich habe. Wie nennt man das? Nicht Zitronenmelisse, sondern was, was man in der asiatischen Küche. Zitronengras, Zitronengras. Ja, Lemongross, Das habe ich auch. Genau das. Ich mache immer meine Kollegen wahnsinnig, weil jedes Mal. Aber sie freuen sich, die automatisch sagen Ah, riecht es gut hier? [00:45:39][40.2]
Boris Beimann: [00:45:39] Ja, ja, ich weiß es. Als Max Gast war Max Mutzke, hat er auch was von dir dabei gehabt? Und ja, und auch das ein total spannendes Feld, weil auch da gab einer Sängerin, der ich nur gesagt habe Nimm doch dann die hat mir erzählt vor der Tour, sie kam mit dem Thema, sie möchte die Tour mit einer guten Energie quasi durchlaufen und da ging es einmal um ein bisschen um das Thema, auch die Atmung zu verbessern. In den Pausen, nicht beim Singen. So, weil das ist nicht mein Spezialthema. Aber wie kann ich die Nasenatmung verbessern? Besser regenerieren? Also die oberen Atemwege schonen so was und. Und das zweite war, da habe ich sie gefragt Was machst denn sonst? Ich nehme immer so ein Lavendelbad. Und sie hat beim Wort Lavendel schon so gesprochen. Und dann dachte ich Na ja, was ist denn, wenn du den Duft mit auf die Bühne nimmst? Sona hatte schon so große Augen, so breit so und der ganze Körper hat quasi nur bei der Vorstellung schon angefangen, ihn in eine entspannte, offene Haltung zu gehen. Kann ich mir gut vorstellen. Also auch die Erinnerung. Und ich hatte eine Klientin, die hat übrigens den marokkanischen Tee. Als ich dann mitgenommen auf die Bühne. Ach so, so, die hat also gesagt, dass ich weiß, ich habe immer viel in Marokko und da gibt es immer so marokkanischen Tee. [00:46:56][77.3]
Rhani Krija: [00:46:57] Sondern grünen Tee und Minze sind das. [00:46:59][2.1]
Boris Beimann: [00:47:00] Glaube ich, das habe ich schon am Schirm. [00:47:01][1.1]
Rhani Krija: [00:47:02] Doch das ist unser Nationalgetränk. Das gibt es jeden Tag nonstop von morgens bis abends. [00:47:07][5.7]
Boris Beimann: [00:47:09] Also auch da. Also auch da wieder mit zu arbeiten. Es ist so simpel auch. Also zum Ausprobieren. [00:47:16][7.2]
Rhani Krija: [00:47:17] Habe ich auch auf der Bühne hier in Berlin ein Konzert habe ich so eine marokkanische Kanne hinten und. [00:47:21][4.1]
Boris Beimann: [00:47:22] Da habe ich auch Ah ja, und es ist auch was, was sich dann quasi an zu Hause erinnert und dann verbindet. Oder ist es einfach Gewohnheit? Ist es. [00:47:28][6.7]
Rhani Krija: [00:47:29] Jetzt? Nein, ich, ich. Ich magister gerne trinken, ist halt einfach Wasser. Ist natürlich klar, aber ich magister gerne zwischendurch so ein Ja und das. Ja natürlich, klar, das gibt halt einfach so eine Art. [00:47:41][12.2]
Boris Beimann: [00:47:42] Ja. [00:47:42][0.0]
Rhani Krija: [00:47:42] Zu Hause sein Ja. [00:47:43][0.7]
Boris Beimann: [00:47:43] Dann frage ich dich gleich, ob du gleich noch was trinken möchtest und vielleicht hast du die Frage schon beantwortet. Ich stell dir aber in dem Podcast gerne. Und wann gelingt für dich dann ein Auftritt? Wann würdest du sagen gelingt ein Auftritt? [00:47:58][14.3]
Rhani Krija: [00:47:59] Also es ist. Es ist. Es ist primär natürlich das. Das sieht man anhand des Publikums. Das Publikum richtig zufrieden und glücklich ist und richtig Feedback vom Publikum bekommt. Und es gibt dazu natürlich so ein Gefühl Manchmal kommst du aus der Bühne und bist nicht so ganz du. Kommt darauf an, was du erlebt hast. Und dann passieren manchmal Dinge während bestimmten Songs. Da bist du nicht zufrieden und du kannst nicht loslassen. Und dann nimmst du halt einfach so diese Energie mit. [00:48:32][32.3]
Boris Beimann: [00:48:32] Das ist nicht gut wahr. [00:48:33][0.7]
Rhani Krija: [00:48:34] Und manchmal hast du so ein super Flow. Und das sind halt die Momente, wo ich dann sagen würde ich, ich habe ein gutes Gefühl. Ich habe mich verbunden gefühlt mit dem Publikum, mit den Musikern und mit der Person vorne. Und es war ein super Flow und es ist alles gut gelaufen. Die Dynamik, der Sound, vor allen Dingen sehr wichtig für uns. Der Sound, was du hörst und die Performance halt einfach das Spielen, wenn alles irgendwie passiert. Jetzt nicht so oft, aber doch oft genug. Wenn man, wenn man gute Band hat, wenn man mit mit guten Menschen zusammen musiziert, dann passiert so was sehr oft, dass du aus der bunten Bühne rauskommt. Publikum ist begeistert und du hast ein gutes Gefühl. [00:49:21][46.8]
Boris Beimann: [00:49:21] Ja. [00:49:21][0.0]
Rhani Krija: [00:49:22] Du hast so ein tolles Gefühl, dass es alles gut gelungen ist, dass es so ist, dass alles gut gelaufen ist. [00:49:28][5.6]
Boris Beimann: [00:49:28] Und was braucht es für dich, damit so ein Auftritt gelingt? Ganz persönlich. [00:49:31][3.3]
Rhani Krija: [00:49:33] Wenn du gerade auf Tour bist? Ich meine, der ganze Tag ist gewidmet. Diesen diesen Auftritt also zumindest mir geht es genauso. Sobald ich aufstehe, achte ich auf die körperliche Komponente. Ich muss fit sein, weil mein Job ist sehr für sich. Nicht, dass ich jetzt da unheimlich viele Kräfte. Einsätze, sondern einfach ist es. Körperlich wie beim Schlagzeug? Ja, und? Und es ist es. Man muss sich halt fit halten. Rücken und Rückenmuskulatur sind ein wichtiges Thema bei uns in unserem Beruf. Deswegen habe ich mich jetzt irgendwie durch die Jahre, die Erfahrung, jetzt durch die bescheidene Erfahrung gelernt. Ich kann ja nicht zu irgendwelchen Studios und nicht irgendwelche Sessions gehen. Also zwei Sachen, die ich immer auf Tour mache und intensiv. Die letzten Jahren ist einmal joggen. Und das zweite ist Yoga. Weil du das überall machen kannst. [00:50:33][59.6]
Boris Beimann: [00:50:33] Ja. [00:50:33][0.0]
Rhani Krija: [00:50:34] Genau. Und das sehr oft fängt der Tag mit Mitten Yogaeinheit. Mittlerweile schaffe ich meine meine zwölf Kilometer und wenn ich noch fit bin, dann mache ich hinterher direkt eine halbe Stunde Yoga. Genau richtig. Total auf Power Yoga. Das gibt mir halt einfach den Kick und lässt mich halt einfach tropfen und schiebt mich halt einfach energetisch ganz oben, damit ich wieder danach runterkommen kann. [00:51:00][25.6]
Boris Beimann: [00:51:00] Ja. [00:51:00][0.0]
Rhani Krija: [00:51:01] Genau. Und wenn ich Glück habe, dann ist das Frühstück noch da. Im Hotel erinnern sich schnell was und dann lege ich mich halt einfach ein halbe Stunde hin, was für mich sehr wichtig. Genau. Und dann versuche ich mir halt einfach Gedanken zu machen. Dusche die Sachen, die ich spiele bei einem. Bei dem einen oder anderen Song. Ob ich das nicht besser machen kann, wie ich das? Vom Sound her optimieren kann, ob ich einen Vorschlag habe und nur einfach, ohne dass ich mich jetzt irgendwie verliere in Ideen, sondern einfach präsent. Bewusst einfach die Songs durchgehen und durch die Erfahrung, die man am Abend vorher gemacht hat, Dann denkt man manchmal Ah, das muss ich mir merken, Hier hätte ich das so und so gespielt, diese Instrumente, so wie ich die zusammen stelle auf der Bühne, das könnte ein bisschen korrigiert werden, damit ich das besser körperlich erreichen kann. Solche Dinge gehen im Laufe des Tages ein und dann kommt man mit diesen Ideen zum Soundcheck und dann macht man den Soundcheck. Und hinterher kann man auch den Kollegen fragen Können wir das so anders? Dann Ich habe ein Vorschlag. Die sind auch meistens Gott sei Dank offen. Und ja und danach geht es halt einfach. Und nach dem Soundcheck, da ist man was gemeinsam und und da braucht man halt einfach jeder geht in seiner Zone und ohne großartig darüber zu reden, man bereitet sich quasi mental vor, das sehr wichtig, den Fokus nicht zu verlieren im Laufe. Ich meine, das ist das, was anstrengend. Das ist nicht nur das Körperliche, sondern dass vorne ein Mensch, der singt und du musst diese Person nie aus den Augen. Berlin muss echt immer genau zuhören, was sie sagt, wie sie atmet, wie sie sich fühlt. Auch der Körper, die Körpersprache ist wichtig. Und nicht mit Menschen. Keine Ahnung, ob Sarah Connor oder Sting oder Du siehst ja die jeden Tag. Du studierst ja automatisch in ihrer Bewegung. Du weißt, wann die gespannt sind, verspannt sind, wann sie locker sind. [00:53:11][130.3]
Boris Beimann: [00:53:12] Ja. [00:53:12][0.0]
Rhani Krija: [00:53:12] Und du? Du. Du versuchst, sie nicht aus dem Fokus zu verlieren. Ja, manchmal. Manchmal sage ich auch, Wir haben ja Mikrofone, wo wir nur intern hören wollen. Ja, manchmal, wenn es so ist, dass ich als meine innere Stimme, dass es mir sagt, dann sage ich Hey, Leute, lass uns den Fokus nicht verlieren. Ja? Gibt euch hin die Situation, lasst uns, das sage ich schon manchmal, ja Oder ein anderer Kollege oder so was. Weil man merkt schon, dass der Fokus manchmal nicht da ist. Also dieser Fokus ist wichtig, wenn du auf der Bühne bist. Wenn ich jetzt mit Leuten als Begleitmusiker und ich bin gerne 1111 gewidmet, da sieht man, nehme ich mich selber und ich. Für mich ist wichtig dieser Fokus, meine meine Kollegen und Kolleginnen so zu hören, was jeder macht und und ganz besonders die Frontperson. [00:54:00][47.5]
Boris Beimann: [00:54:01] Ja. [00:54:01][0.0]
Rhani Krija: [00:54:02] Die nie aus dem Fokus zu verlieren, weil wenn die gut aussieht, wenn sie zufrieden ist und automatisch ist alles toll. [00:54:08][6.0]
Boris Beimann: [00:54:09] Ja. Und könntest du sagen, was ist der? Also ohne jetzt zu viel über die unterschiedlichen Leute zu sprechen, aber was sind vielleicht die größten Unterschiede in den Front, bei den Front, Männern und Frauen, die du so erlebst? [00:54:25][16.5]
Rhani Krija: [00:54:27] Also sagen wir so Ich kann dir erzählen, das Gemeinsame, das Gemeinsame ist halt einfach das Du kommst raus und hast diese Tausenden von Menschen und erst mal ein Mensch wie du und ich. Und die müssen das irgendwie hinkriegen. A Haben Sie die Aufgabe, als Instrumentalist zu sein? Manchmal spielen die sogar auch noch ein Instrument und bilden Instrumente. Die Stimme ist auch in Instrumenten, Was für einer sagt einfach Diese Verantwortung ist nicht ohne. Und die haben alle natürlich diese. Diese Sorge, diese ein bisschen. Ich weiß nicht, wie heute das Publikum ist. Würde ich fit sein, würde ich dann gut singen? Kriege ich den richtigen Pitch hin? Krieg ich die Reaktion hin? Kriege ich die Moderation hin? Was Viele Sänger. Das Singen ist sehr einfach. Aber die tun sich ja alle so schwer. Was sage ich dazwischen? Das ist auch ein Riesenstress. [00:55:24][57.9]
Boris Beimann: [00:55:25] Das war die erste Arbeit für mich. Mit Menschen, die größer spielen, war nicht das die Aufregung musikalisch, sondern das Ansagen machen. Ja. [00:55:34][8.3]
Rhani Krija: [00:55:34] Das sagen wir alle. Und manchmal, sagt man, öffne ich mich öffentlich im Vergleich zu uns Begleitmusiker. Wir haben nie die. Wir haben zwar die Aufregung natürlich kurz vor dem Gig, aber nicht wie die, weil deswegen musst du denen so viel Fokus widmen und so viel auf die Hände tragen, damit sie, damit sie es einfach haben. Damit sie ihre Geschichte erzählen. Damit sie mit diesem Druck, den sie im 1. 02., dritten Song immer haben, damit sie loslassen und damit sie auch sich wohlfühlen und loslassen können. Und sich öffnen auch. [00:56:09][35.0]
Boris Beimann: [00:56:13] Von denen, mit denen du viel spielst oder gespielt hast. Von wem würdest du sagen, der ist Beherrscht das auf eine besondere Art und Weise oder imponiert dir da? [00:56:22][9.6]
Rhani Krija: [00:56:23] Ja, das sind die sind alle auf dem gleichen Level. Manchmal haben die halt einfach weniger Tage. [00:56:27][4.4]
Boris Beimann: [00:56:28] Dass du das sagst, Ja. [00:56:29][0.8]
Rhani Krija: [00:56:30] Sie sind alle irgendwie. Die überraschen, überraschen mich. Ich meine, es überraschen ist ein super Faktor auf das. Ich magister es gerne, wenn ich auf der Bühne bin und dass ich mich selber überrascht, dass ich anders spiele. Ja, oder auch die Frontleute, dass die halt einfach auf einmal vollkommen was anderes sagen. Ja, weil sie sich entscheiden, sich zu öffnen und so, das finde ich auch cool. Ja, und das machen alle, mit denen ich gearbeitet habe. Das dauert halt 234 Gigs und dann und dann kommen die halt einfach mit ihren Geschichten, so wie sie sind. Und ich hab dann echt Respekt vor denen, die sich da öffnen können. Ich könnte gar nicht damit umgehen mit diesen Mikrofon vorne und reden in die Masse ist unglaublich. Ja, ganz andere Widmung, andere Dynamik. [00:57:13][43.3]
Boris Beimann: [00:57:14] Ich habe dich ja gerade gefragt Wann gelingen Auftritte oder was brauchst du, damit Auftritte gelingen und. Wir durften auch schon über dich erfahren, dass du. Ja dieses sehr diszipliniert. Es klingt so, es klingt so Ich magister Disziplin als Wort gar nicht, aber sehr leidenschaftliche und mit Hingabe arbeitet. [00:57:34][19.9]
Rhani Krija: [00:57:35] Ja, das ist das Wort, was dahinter Disziplin, die Hingabe, das Wort hat in denen nichts Böses drin. Aber nur, wenn man es als Hingabe versteht, dann macht sie Sinn. [00:57:47][11.9]
Boris Beimann: [00:57:48] Und an welchen Momenten? Welche Momente waren für dich auch vor oder auf der Bühne schwierig? An welche? Es gibt auch Momente, wo. Es muss für dich auch schwierig gewesen sein. [00:57:59][10.9]
Rhani Krija: [00:58:00] Ja, die gibt's natürlich, klar. Aber es ist nicht alles nur toll. Aber die Frage ist das das Mindset zu ändern, weil sie sind schwierig, wenn du sie als schwierig wahrnimmst. Die Frage ist dann, Was könnte ich machen, damit es machbar ist? Es gibt halt einfach manchmal keine Ahnung, ob das Ding manchmal rhythmisch gesehen. Es. Manche Dinge sind schwer und du muss auf ihn zugehen. Und du spielst halt einfach so ein Percussioninstrument und du bist drin. Und du musst halt einfach gucken, dass es rhythmisch bleibt, aber trotzdem elastisch genug, damit du mit ihm gehen kannst und zurückgehen kannst, ohne dass du den Fokus auf den Klick verlierst. [00:58:46][46.5]
Boris Beimann: [00:58:47] Das Ding spielt mit Klick im Ohr. [00:58:48][1.1]
Rhani Krija: [00:58:48] Alle, Alle, Alle. Weil in der Popmusik ist es sehr wichtig. Die Leute müssen das auch verstehen. Ein Tempo, wie schnell ein Song sein soll, das ist so essenziell wichtig für einen Sänger, weil sonst kriegt er das nicht hin mit den Worten und Atmen. Ja, es muss immer das gleiche Tempo und du kannst nicht. Du kannst dich als Mensch nicht auf dich verlassen, dass du immer das gleiche Tempo gibst, Weil wir sind halt einfach ein Produkt von unterschiedlicher Erfahrung, was wir am Tag und Tag davor erlebt haben. Du kannst nicht der eine Maschine sein, das bist du nicht. Deswegen haben wir auch diese Hilfsmittel. Ja, wie ein Metronom oder ein Klick. Ja, quasi. Ist ja beides das Gleiche. Aber das ist wichtig für einen Sänger, damit sein Song immer die gleiche Geschwindigkeit hat, damit er seine Punkte findet, wo er atmen kann. Genau. Und manchmal hast du den Click laufen und manchmal ist es schwierig. Da gibt es so Situationen, wo wo dann irgendwie der Sänger dann irgendwie auf Grund der Emotion vorne Menschen schreien, dann ist der Fokus mal eben woanders und dann will er wegrennen und muss halt gucken, dass du mit ihm kurz rennst, sondern ihn am richtigen Zeitpunkt wieder zurückholen. [01:00:04][75.5]
Boris Beimann: [01:00:05] Ich hätte so was wahrscheinlich wie ein Click gebraucht, also mit mit früher als Kind somit quasi. Als ich mal bei Stepp Tanz versucht war. Okay. Stepp Tanzes hat nicht so gut funktioniert. Da habe ich schlimme, schlimme Momente erlebt. Aber hast du mal einen Moment erlebt, so auf der Bühne, wo du jetzt sagen würdest, Da habe ich, da bin ich, ich sage jetzt mal abgeschmiert. Ja. Erinnerst du dich an eine Geschichte? [01:00:31][26.1]
Rhani Krija: [01:00:32] Äh, ja. Und zwar? Es gibt mehrere, weil manchmal hängt das von mir ab. Manchmal hängt das von anderen ab. Wenn einer dann irgendwie natürlich. Klar, dass du den Einsatz vergessen hast oder dass du in der Pause weitergespielt hast oder so, Klar, Nicht nur einmal. Hallo? Und ist auch okay. Es ist das, was es. [01:00:53][20.2]
Boris Beimann: [01:00:53] Ist und habe. Wie bist du dann? Wie gehst du dann selber mit dir um? [01:00:57][4.4]
Rhani Krija: [01:00:58] Ja, am Anfang. Am Anfang machst du genau das, was man nicht machen sollte. Das als Fehler zu nehmen. Aber wenn du überzeugt. Genau auf überzeugte Art genau die gleiche. Den gleichen Fehler weiter machst. Und du musst es halt einfach überzeugt verkaufen und lachen und sagen okay, Leute, so ist es. Es gibt keinen Fehler. Es gibt nur eine Wahrnehmung vom Fehler. Es ist halt der Moment, der bringt das mit sich. Und hoffentlich bist du mit guten Menschen zusammen, die das auch mit Humor annehmen. [01:01:29][31.5]
Boris Beimann: [01:01:30] Und wie bist du mit dir dann im Nachgang vielleicht an so einen, an so einen Auftritt, der nicht so optimal u. Bist du gut zu dir oder gehst du da hart mit dir ins Gericht? [01:01:40][9.9]
Rhani Krija: [01:01:42] Früher. Früher, muss ich sagen, war ich sehr hart. Bin immer noch ein bisschen. Aber ich kann. Mittlerweile habe ich die. Ich behaupte, dass ich das. Dieses quasi Es hatte natürlich mit geben können und nichts ändern können. Fazit ist du kannst jetzt nichts mehr ändern können und du machst dir halt einfach so eine. Sohn quasi eine neue Möglichkeit zu sagen Wie kriege ich es jetzt hin, dass ich das besser machen kann? Und dann Arbeit so und ein Fokus. Und dann, wenn es bei den Profis halt. Wenn es einmal passiert, dann passiert es nie wieder. [01:02:17][34.9]
Boris Beimann: [01:02:17] Ja. [01:02:17][0.0]
Rhani Krija: [01:02:19] Und ich bin nicht mehr hart zu mir, dass das. Das lohnt sich nicht mehr. Weil es passiert genau dann, dass das mit durch dieses hart zu sein zu sich selbst genau woanders mal wieder ein ein Fehler passiert. Das darf man nicht machen, sondern einfach locker bleiben, sich vergeben und sagen es passiert. Allen passiert so und ich habe es so oft erlebt, dass die halt auch den tollsten Musikern und Sängern so was passiert. Von daher einfach vergeben und gucken, dass man sagt okay, jetzt muss ich mal ein bisschen den Fokus da in dieser Stelle anmachen. Und. Und. Es wird alles gut laufen. [01:02:58][38.9]
Boris Beimann: [01:02:58] Und geht es mittlerweile schnell? Wenn du runter gehst von der Bühne oder. Braucht es einen Moment. Das braucht. [01:03:04][5.2]
Rhani Krija: [01:03:04] Ein Moment. Das braucht einen Moment. Warten. Moment. Weil natürlich das Ego hier im Spiel. Ja. [01:03:08][4.3]
Boris Beimann: [01:03:10] Ich habe das. Es gibt zu dem auch dem Thema. Wenn ich Ärger im Körper habe, ist es ja, ich sage mal, die Fäuste sind oben. Also ich finde das Bild immer so schön, wenn man Kinder bemüht. Wenn man Kinder umarmen möchte. Die sind aber noch in Rage mit sich oder jemand anderem. Mann, das geht noch nicht. [01:03:25][15.7]
Rhani Krija: [01:03:26] Das geht dann noch nicht. [01:03:26][0.6]
Boris Beimann: [01:03:26] Das geht noch nicht. Selbst wenn die, selbst wenn sie es vielleicht sogar wollen würden, aber man es geht funktioniert noch. Und ich finde dieses Bild insofern bezeichnend, weil man aus der Schmerzforschung auch kennt. Wenn ich Ärger mit mir habe, ist der Muskeltonus auch natürlich ein anderer und auch die Schmerzwahrnehmung ist eine andere. Also stärker quasi. Und auch vorhin gesagt, dass Rückenmuskulatur und auch da kann man messen, dass die deutlich angespannter ist als sonst. Was natürlich dann auch wieder bei hoch feinmotorischen Bewegungen die, die Du und ihr als Musiker da habt, natürlich sehr hoch komplex in dem Moment, die sich natürlich auch verändert, wenn ich eine andere Spannung oder. In mir habe so an der Stelle und. Deswegen ist es, glaube ich, manchmal falsch verstanden, dass man, wer ehrgeizig ist, auch hart mit sich umgehen soll. Ich würde sagen, es ist ein Widerspruch. [01:04:20][53.8]
Rhani Krija: [01:04:21] Und ist ein Widerspruch. Das, was es muss, man ist. Es hat nicht mit hart sein, sondern einfach die Motive. Wie motiviere ich mich selber? Wie kann ich selber der Trainer sein und vor allen Dingen geduldig bleiben? Geduld brauchst du, weil du musst dich selber motivieren und du musst irgendwie gucken, wo. Du weißt ganz genau, wohin du willst und wo du erkennst. Da gibt es die Problemchen. Aber zum Beispiel so ein Tor ist ideal für so was weiß man. Man nimmt dir dieses ganze Organisatorische und du bist unterwegs. Dann, da gehe ich richtig auf, da übe ich am meisten. Und mit freiem Kopf. Und dann, wenn ich so kleine Challenges habe, so Herausforderungen, da gehe ich immer ran, weil ich habe dann die Zeit, die ich habe, immer in meine Praxis parat. Also das ist ein Übungsplatz, wo ich dann leise drauf spielen kann, ob es mit Stöcken oder nur mit Fingern kann ich das mache ich schon und da arbeite ich immer an diesen Kleinigkeiten. Und Spannung ist auch ein Riesenthema für für die ganze Musik. Also bis man lernt, während des Spielens Kontakt zu haben, mit sich selber, mit seinen Muskeln und immer ständig sich erinnert in der Millisekunde Jetzt kommt dieses Teil. Du hast zu viel Spannung in den Pobacken, du hast viel Spannung in den Waden. Das brauchst du nicht. Lass los. Jetzt kommt dein Solo. Tief einatmen. Achte auf deinen Atem. Es ist nichts Besonderes. Es ist alles wie alles andere. Keine Spannung. Das musst du es auf dich immer einreden. Während des Spielens, während du sitz auf der Bühne, Bis du dich quasi so weit programmiert hast im Unterbewusstsein, Sobald du sitzt und spielst, heißt lockerlassen. Das dauert. Aber man kann das wirklich erreichen. Ja, aber Spannung ist ein Riesenthema, weil. Du brauchst ja die Spannung. [01:06:16][114.9]
Boris Beimann: [01:06:16] Ja. [01:06:16][0.0]
Rhani Krija: [01:06:18] Aber sie muss es halt fokussieren und hinschicken, wo du es brauchst. Und du kannst nicht, wenn du mit deinen Händen spielen, auf einmal Spannung in deinen Käfern, in deinem Gehirn, quasi hinten an der Muskulatur, von im Nacken, Rücken, in den Knien, in den Waden, in den Pobacken, in den Ober und Unterschenkel. Das brauchst du alles nicht. Das ist ein Energieverlust. [01:06:36][18.5]
Boris Beimann: [01:06:37] Ja. [01:06:37][0.0]
Rhani Krija: [01:06:38] Es ist wirklich, als ob du in einem Raum sitz und in der ganzen Wohnung Lampen an hast. Das brauchst du nicht. Du brauchst das Licht nur da, wo du sitzt. [01:06:46][7.4]
Boris Beimann: [01:06:46] Ja. Deswegen ist auch das interessant, finde ich. Das gibt es. In der deutschen Sprache gibt es ja den Begriff der Anspannung. Den gibt es in anderen Sprachen gar nicht. So schauen. [01:06:55][9.1]
Rhani Krija: [01:06:56] Wir. [01:06:56][0.0]
Boris Beimann: [01:06:56] Also im Französischen Detention oder so gibt es nur Spannung und ich sage das gebetsmühlenartig ja auch immer wieder Ich glaube, wir tun uns damit im Deutschen keinen Gefallen, wenn es heißt, es braucht die richtige Anspannung oder Anspannung ist für mich immer was Festes. [01:07:09][12.6]
Rhani Krija: [01:07:10] Was Steifes, was. [01:07:12][1.6]
Boris Beimann: [01:07:12] Steifes, was nicht Flexibles, was mitgehen kann, was durchschaut also und mit Spannung gebraucht natürlich. [01:07:18][6.5]
Rhani Krija: [01:07:19] Klar. [01:07:19][0.0]
Boris Beimann: [01:07:20] Ohne Spannung. Hat ja auch wieder was Neugieriges, so was. Man weiß ja nicht, was passiert im nächsten Moment. [01:07:28][7.5]
Rhani Krija: [01:07:28] Ja, ja, Du meinst, du redest aber von von der. Von dem Fokus. Von der Wachsamkeit? [01:07:34][5.9]
Boris Beimann: [01:07:35] Ja, ich finde, das hat Halt gegeben. Das Wort Spannung hat ja genau beides. Das hat ja was, oder? Man kann sein gespannt sein. Hat ja was von. Wow, Mal gucken, was passiert. [01:07:44][9.2]
Rhani Krija: [01:07:44] Ja, genau. [01:07:45][0.1]
Boris Beimann: [01:07:45] Wie reagiert das Publikum? Wie sind wir so? Das hat was Neugieriges und große Augen hat das und das geht aber immer nur in dem Zustand auch der. Du hast von Wohlfühlens gesagt, wo ich sag, wo ich mich sicher fühle oder Vertrauen habe oder mich öffne. So nur dann funktioniert das wirklich? [01:08:03][17.4]
Rhani Krija: [01:08:04] Ja, Spannung ist total wichtig. Aber wie gesagt, nur die, die Wenn man die hinschickt, wenn du es brauchst. [01:08:10][6.4]
Boris Beimann: [01:08:11] Ja. [01:08:11][0.0]
Rhani Krija: [01:08:11] Das ist wirklich so eine Dosis Sache. [01:08:13][1.3]
Boris Beimann: [01:08:13] Also die optimale. [01:08:14][0.3]
Rhani Krija: [01:08:15] Ja, genau. Genau. Und deswegen vergleiche ich immer Musizieren wie Martial Art, Ja, also dass es immer dieses. Genau dieses Zwischenspiel zwischen locker sein. Ja, und genau in der richtigen Moment die Spannung zu bringen und wieder loslassen. Ja und locker bleiben. Das ist echt. Wie wie Raubkatzen. Ja. Was? So, wenn die sich hinlegen, dann denkst du. Was sind das für süße, putzige Dinge? [01:08:38][23.0]
Boris Beimann: [01:08:38] Ja. [01:08:38][0.0]
Rhani Krija: [01:08:39] Sie müsste es aber nicht. Wenn die Spannung los ist, dann müsste sie sich nicht begegnen. So muss man damit umgehen, auch mit einem Instrument und auf der Bühne. [01:08:46][7.1]
Boris Beimann: [01:08:47] So. [01:08:47][0.0]
Rhani Krija: [01:08:47] Punktuell die Spannung hinschicken und fokussieren und hinschicken, wo man es braucht. Und mit der richtigen Dosis. Weil wenn du zwei Stunden die ganze Zeit Spannung hast. Du kommst da raus, da musst du erst mal da. Fühlst du dich wie eine Statue? Wenn einer einen Stein in einen Stein. [01:09:10][23.2]
Boris Beimann: [01:09:11] In Stein gemeißelt. [01:09:11][0.3]
Rhani Krija: [01:09:12] Ja, genau. Sagt mit wem? [01:09:13][1.9]
Boris Beimann: [01:09:14] Und. Und Du bist ab und an ja auch Frontmann. Also du begleitest sehr unterschiedliche Bühnen und ich kenn kaum jemand. Also ich hab wirklich vorher überlegt noch mal der auch so viel Genres, so viel unterschiedliche musikalische Genres berührt und ich möchte das unbedingt erwähnen, weil ich finde dieses Album, was du letztes Jahr gemacht hast, das Beethoven Album. [01:09:36][22.1]
Rhani Krija: [01:09:36] Ja mit Inga. [01:09:37][0.5]
Boris Beimann: [01:09:37] Für Inga Fiore das ich empfehle, das Leuten zu hören, auch wenn sie nicht so Klassikerin sind, weil es erst mal sehr schön ist und mit dem Rhythmus von dir in eine ganz, ganz besondere energetische Note bekommt. So also hätte ich das als Kind gehört. Wär ich damals wirklich da, wäre ich durch die Energie. Gerade beim erste gibt es so eine Pause kurz vor Schluss und dann? Dann rollt es nochmal richtig los. Das macht total Spaß zuzuhören. Cool. Ähm. Das heißt, du bedienst unheimlich viele Genres so und wirst auch von unheimlich vielen Menschen eingeladen zu spielen, in ganz verschiedenen Stil. Ähm, und manchmal bist du auch Frontmann. Warst du auch schon. Und wenn es bei deinen Videos ja Tutorials ist? [01:10:24][46.1]
Rhani Krija: [01:10:24] Ach so, ja genau. Aber ich habe es immer schwierig, wenn ich selber reden muss. Aber irgendwie. Lege ich auch wiederum den Fokus woanders, dann geht das auf einmal nicht so richtig, wenn du von gehen redest. Natürlich ich. Ich habe es geliebt. Als Kind. Immer noch für mich, wenn ich Musik höre. Ich höre alles Mögliche. Ich höre. Ich höre auch nie Pop. Ich höre vom Flamenco. Ich höre sehr viel. Bach zum Beispiel. Ja, ich liebe Bach. Bach hat was ganz, ganz Besonderes. Da kann ich manchmal Erklärungen, manchmal nicht erklären. Das tut was mit einem. Weil ich glaube, der Typ hat nicht für Menschen komponiert, sowohl für Menschen als auch für. Für Spirits. Ja. Und ich höre gerne indische Musik. Ich höre gerne Musik aus Indonesien. Ich höre Musik aus. Lateinamerika. Ich höre Musik aus irgendwelchen Völker und ich entdecke immer wieder und das ist das, was mir, was mich in diese Farb Vielfältigkeit. [01:11:27][63.4]
Boris Beimann: [01:11:28] Ja. [01:11:28][0.0]
Rhani Krija: [01:11:29] Gibt, mich gibt mir unheimlich. Das ist mein. [01:11:32][3.2]
Boris Beimann: [01:11:32] Unterricht. Ja. [01:11:33][0.7]
Rhani Krija: [01:11:34] Es ist da, wo ich unheimlich viel lerne. Ja, und ich spiele mit Menschen aus alle anderen Genres, weil letzten Endes spiele immer das Gleiche. Nur dadurch, dass ich in diesem anderen Genre bin, klingt das anders. Aber letzten Endes ist Spiel immer das, was ich spiele. [01:11:50][16.7]
Boris Beimann: [01:11:51] Ja. Und? Stimmt die Geschichte, dass du wusstest, Westding ist? Aber du kanntest seine Musik eigentlich nicht. [01:11:57][5.4]
Rhani Krija: [01:11:57] Ich hatte keine Begegnung mit Police Music. Ich kannte natürlich Desert Rose, weil es im Radio die ganze Zeit lief. Und Roxanne, weil es in meiner Kindheit überall im Radio lief. Und das war's. Das war's. Das andere habe ich hier nicht. Und das fand er ganz großartig. Und das hat mir geholfen, als ich das erste Mal kam für die ersten Aufnahmen. Ich hat mir gesagt Spiel das, worauf du Bock hast. Bingo! Dann bin ich hier richtig? Ja, Und habe das gespielt. Fand er cool. Hat sogar angefangen zu tanzen. Das war ein gutes Zeichen. Und es war eigentlich geplant, dass ich nur für die Single da bleibe. Einen Tag. Und dann hat er mich gefragt. Ob ich länger bleibe und die anderen Songs halt einfach. Aufnehmen? Genau. [01:12:41][44.1]
Boris Beimann: [01:12:42] Oder hat er damals nicht sogar auch noch mit zwei, teilweise teilweise auch mit zwei Perkussionisten gearbeitet? Oder gab es nicht die. [01:12:48][6.3]
Rhani Krija: [01:12:49] Hat mit vielen Genießen immer mit begonnen, ist aber, als ich da die Aufnahmen gemacht habe, da war ich glaube ich. Der einzige da im Studio, der hat nur bis auf einen Song, das hieß The Book of My Life. Da waren ein anderer Tablaspieler sonst. Wir haben zu zweit gespielt in der in dem Symphonic Album. [01:13:10][21.6]
Boris Beimann: [01:13:11] Ah, okay. Ah, ja, okay. Mit dem. Das war das Londoner Symphonieorchester. Symphonieorchester? Genau. Okay, Okay, dann lass uns auf die Zielgerade einbiegen. Ich finde, ich habe ein Zitat mir von dir gemerkt. Du sagst, ein Konzert ist für dich oder Musik für dich. Keine Unterhaltung. Kannst du das ja erklären, Was du damit meinst. [01:13:32][21.1]
Rhani Krija: [01:13:33] Du jetzt ein Ende. Man kommt, wenn man das beantworten will. Du kannst ja in der Musik von Spiritualität nicht trennen. Musik ist ja eine Sprache, die kommt aus der ganzen Welt. Und wenn ich Welt sage, meine ich das ganze Universum. Das ist eine Sprache. Wenn du. Wenn ich jetzt ehrlich gesagt, irgendwelche andere Wesen im Universum über uns erzählen will, dann würde ich denen als erstes Musik schicken. Das wird eine Menge über uns sagen, wie weit wir sind und ich bzw meine meine Wenigkeit als Kind bin groß geworden in dieser Stadt, mit dieser Musik, mit dieser Einstellung zur Musik. Was man kommt zusammen, da ist eine Musik, das rituelle Musik und es geht nicht darum, dass man da hingeht, um um zu tanzen und Party zu machen, sondern wirklich, man sitzt da gemeinsam, man klatscht gemeinsam, man singt gemeinsam und und man geht nach Hause. Und man hat das Gefühl, es tut mir gut. Und ich empfinde eine Leichtigkeit. Und ich möchte das immer wieder machen. Und das ist, das ist letzten Endes das, was Musik machen und uns heilt die Musik. Nur wir können es ja nicht in Worten fassen. Wir finden uns immer. Ich möchte das noch mal sehen. Ich gehe dahin. Und es wird immer so bleiben. Ist egal, wie die Welt sich ändert. Die Menschen können nicht ohne Musik und allein aus dem Grund, weil Musik ein Heilmittel ist. [01:15:02][89.8]
Boris Beimann: [01:15:05] Und wenn du einen Tipp oder Trick mitgeben würdest, wie man mit Rhythmus gut anfangen könnte. Ich habe eine Vermutung, was du sagst. Ich vermute, was du sagst, oder? Also eine Übung, oder? Ähm. [01:15:18][12.7]
Rhani Krija: [01:15:19] Ja. Erst mal muss man die Wahrnehmung erst mal breitmachen, dass dieser Rhythmus ist ja nicht ein Instrument zu spielen, sondern ein Rhythmus. Ist halt einfach ein Phänomen, was sich immer wiederholt. Und das gibt es in uns. Unser Herz läuft im Rhythmus, unser Lunge hat den Rhythmus, das Atmen, das Laufen, das Reden, das Reden. Bin ich jetzt nicht das. Im Rhythmus machen würde, Dann würde es ja eine Katastrophe sein. Dann rede ich ganz langsam jetzt. Und dann muss ich sagen, ich muss mir einen Rhythmus suchen, den ich benutzen kann zum Reden. Da ist ein Takt. Die Sonne, die Flut und Ebbe, die ganzen Phänomene. Es ist alles rhythmisch, es gibt das Rhythmisch, das gibt das große Rhythmus, den gibt es ja schon. Ja, wenn du als Mensch dessen bewusst bist, dass so was gibt und dass es in dir auch ist Es gibt nur Triggern. Ob man das triggert bei dir als Kind, dass man sagt okay, schau mal ganz mit deinen Fuß, rechts, links, rechts, links, rechts, links und dann nimmst du dann deine Hand dazu Spielst du vielleicht mal eine kleine, einfache Figur mit deinen Händen und deine Füße machen das weiter. Du machst deinen Lieblingssong an und bewegst du dich dazu. Und merkst du dir eine Figur? Das weiß ich. Du machst immer rechts, links, rechts, links, dann machst. Das reicht ja vollkommen. Ja, und wenn man das nicht kann, dann macht man beides halt einfach. Und das reicht auch. Hauptsache, man macht seinen Lieblingssong, stampft mit den Füßen dazu und lässt die Hände auch frei und dazu noch singen. Das ist schon irgendwie eine gute Übung, um das Phänomen zu erfahren. In sich, was es heißt, im Rhythmus zu bleiben, im Takt zu bleiben. Man immer in diesen Schleifen erfährt. Und ich bin mir sicher, kein Mensch, der so was macht, wird jemals an irgendwelchen Probleme denken oder an irgendwelche nicht existierenden Zukunft oder an irgendwelchen Schmerzen aus der Vergangenheit denken. Das ist echt so, die Magie an Musik und gerade an Rhythmus, das so präsent ist, das du da bist. Ja und dadurch geschieht das Heil Ja. [01:17:39][140.1]
Boris Beimann: [01:17:41] Mir ist letztens noch mal aufgefallen, wie bei mir jemand mal sagte Du kannst doch darauf achten, dass du beim Rhythmus dein beim Laufen deinen Rhythmus findest. Und dass wir manchmal gar nicht darüber uns im Klaren sind, dass wir gar nicht unseren Rhythmus laufen. Also wenn wir gehen, wir ganz normal gehen, sondern dass wir zu schnell meistens sogar laufen und ich mir auch quasi nur für dieses Jahr auch noch mal vorgenommen habe zu gucken, dass ich in meinem Tempo. [01:18:05][23.6]
Rhani Krija: [01:18:06] Sehr gut gehe. Interessant, interessant. [01:18:08][2.0]
Boris Beimann: [01:18:09] Und also gerade gesagt, dass das Herz ist. Also ist das ganze Lebensrhythmus eigentlich gut. Und wenn es uns gut geht, dann schlägt unser Herz ja nicht exakt genau gleich, sondern es gibt immer diese leichte Variabilität und ich weiß nie, ob ich das richtig in Erinnerung behalte. Aber ich glaube, für uns Menschen sind auch Rhythmen, die nicht perfekt perfekt sind, sondern wo es ab und zu an leichte Abweichungen gibt. [01:18:33][24.2]
Rhani Krija: [01:18:34] Elastisch. [01:18:34][0.0]
Boris Beimann: [01:18:35] Elastisch. Genau. In eine Kollegin von mir aus der Schweiz, die mit Musikern ganz viel arbeitet, auch die, sagte man. Die spricht von einer dynamischen Stabilität. Was ich ganz spannend finde, dass es uns eigentlich dann gut geht, wenn es stabil ist und gleichzeitig da drin Bewegung sein darf. Ich bedanke mich für das Gespräch. Ich möchte das nächste Mal und ich erwähne das jetzt schon dich unheimlich gerne fragen, wie du diese Spielfreude, die man gerade gesehen hat, als du angefangen hast, rhythmisch zu arbeiten, die sofort ins Gesicht geschossen kam, wie man die auch schafft, quasi als Profi, dann auf diesen großen Touren immer wieder sich zu arbeiten zwischen Professionalität und kindlicher Spielfreude. Ähm, zur Arbeit, weil ich glaube, dass so wirkt es zumindest auf mich, dass du das auf eine sehr besondere Art und Weise schaffst. Äh. [01:19:22][47.6]
Rhani Krija: [01:19:23] Ja, letzten Endes gibt es das ja, wenn du erkennst, dass es das ist, dass du dafür geboren bist, dass es dein ist. Das, was deinem Leben am meisten Sinn macht und vor allen Dingen das Geheim Wort Dankbarkeit. Wenn du wirklich dankbar bist, dann und dein Mindset hin richtest, dass du wirklich spürst, was es heißt, dankbar zu sein für irgendwas, womit du beschenkt worden bist und dass du dir dadurch das machen darfst, was du liebst und auch noch dafür bezahlt wirst. Dann gehst du auf der Bühne mit mit dieser Freude. Ich freue mich jedes Mal. Ja, ich bin, glaube ich, für mich das Zuhause Gefühl. Und es ist richtig, sich zu Hause fühlen und Freude ist für mich die Bühne. [01:20:09][46.2]
Boris Beimann: [01:20:12] Vielen, vielen Dank. Ich bin auch sehr dankbar, dass du da warst. [01:20:15][3.5]
Rhani Krija: [01:20:16] Danke. [01:20:16][0.0]
Boris Beimann: [01:20:17] Ich. Ich gehe zu Konzerten. Auch wegen der Band. Nie. Die Anekdote muss ich erzählen, weil ich das Ding mal in Wiesbaden gesehen habe und unheimlich sauer war. Also liebe Grüße. Weil er mit Jason Repeller gespielt hat. [01:20:30][13.6]
Rhani Krija: [01:20:32] Rebel Oh. [01:20:33][0.3]
Boris Beimann: [01:20:33] Ja. Und ich ihn. Also ich wollte unbedingt sehen und dachte Ach, jetzt kommt gleich, Irgendwann kommen die Solis und es war ein ein super Konzert. Aber es war natürlich ein sehr gut strukturiertes Konzert. [01:20:44][10.9]
Rhani Krija: [01:20:44] Man war das drei oder vier. [01:20:45][0.9]
Boris Beimann: [01:20:46] Das Vier. Das muss so drei, vier gewesen sein in Wiesbaden. [01:20:49][2.5]
Rhani Krija: [01:20:49] Da war ich dabei. Da warst du da? Ja. Sag mal, auf Tour war das. [01:20:52][2.8]
Boris Beimann: [01:20:52] Sequel Love Tour. Und in Wiesbaden war natürlich die Atmosphäre des Publikums war halt. Ich war auch so ein bisschen so sehr. Diesmal sehr, sehr betuchte Unterhaltungspublikum so ein. Und ich habe, ich glaube 70. Nee, gar nicht so viel gewesen sein. Ich weiß auf jeden Fall, dass sie die Karten für mich damals wirklich teuer waren. Und das erste große Event. Ähm, ja. Weltstar. Und natürlich jemand, den ich mochte. Mit Also genau. Und Koblenz wollte ich als Police zeichnen und an die Kameras habe ich später mal gesehen und genau mich total drauf gefreut. Und dann war ich so sauer. [01:21:33][40.3]
Rhani Krija: [01:21:35] Weil sie wissen. [01:21:35][0.3]
Boris Beimann: [01:21:36] Ja, er hat schon so, aber es war so kurz und ich dachte irgendwie, ich will da jetzt mehr irgendwie sehen, Das weiß ich noch. Das war mein Erlebtes. Das Trauma muss ich mal aufarbeiten und noch mal zum Konzert kommen an der Stelle. [01:21:49][12.3]
Rhani Krija: [01:21:49] Du kannst das Konzert geben. [01:21:51][1.6]
Boris Beimann: [01:21:51] Ich weiß. Gerade Vielen Dank, dass du da warst. Wir müssen jetzt etwas auflösen. Ja, und zwar, ob wir die Sätze genutzt haben oder nicht. [01:22:00][8.6]
Rhani Krija: [01:22:01] Also, ich hab das irgendwie schon. [01:22:01][0.8]
Boris Beimann: [01:22:02] Dass es irgendwie schon ist. Ich. Ich auch. Na ja, ähm. Der Hass, was ich hatte. Ich hab ne Idee, was bei dir sein könnte. Ja, ähm. Hat es was mit nee, mit indischer Musik zu tun? Doch, aber das war clever. Es war clever, weil ich dachte, es hätte auch sein können, als würde es nicht ganz fremd gewesen. [01:22:22][20.0]
Rhani Krija: [01:22:23] Das. Und zwar mit Arthurs. Ja. Kino. [01:22:26][3.0]
Boris Beimann: [01:22:27] Ja, ja, Ja. Da. Wurzeländer. Wollen Sie es? Wird es bunt. Ich hasse es. Bei mir gemerkt? [01:22:31][4.7]
Rhani Krija: [01:22:32] Äh, nee. [01:22:32][0.2]
Boris Beimann: [01:22:34] Ich habe einmal von mexikanischem Tanz gesprochen. [01:22:36][1.9]
Rhani Krija: [01:22:36] Ja, okay. [01:22:36][0.1]
Boris Beimann: [01:22:37] Das heißt, den Rhythmus des Ich. Da hätte ich Rhythmus und so, aber du hast. [01:22:41][4.1]
Rhani Krija: [01:22:41] So was gestemmt. [01:22:42][0.3]
Boris Beimann: [01:22:42] Du hast auch das mitgeschleppt. [01:22:44][1.9]
Rhani Krija: [01:22:45] Na gut. Ich musste ja keine Geschichte erfinden. [01:22:47][2.1]
Boris Beimann: [01:22:50] Hey, Cool. Das war mein Gespräch mit Ryan Krischer. Und ich glaube, ich habe dir nicht zu viel versprochen zu Beginn. Rani ist eine absolute Bereicherung. Und mir ist im Nachgang auch noch eine Geschichte eingefallen, nachdem ich das Interview mir jetzt noch mal angehört habe. Und wir hatten das. Im ersten Quartal haben wir das aufgenommen und erst jetzt kam die Geschichte wieder. Auch interessant, denn ich habe mal mit einer Musikerin mit einer Orchestermusikerin gearbeitet, die zu mir kam, weil sie zum einen neugierig war, hatte selber auch ein bisschen mehr Stress erleben auf der Bühne und hatte in ihren etwas anderen Worten formuliert, dass sie so ein bisschen mit dem Betrieb und Umfeld hadert, was alle Menschen, glaube ich, immer mal kennen. Gleichzeitig, wenn ich nicht so verbunden bin mit dem Drumherum, mit den Kollegen und auch mit dem Publikum, dann ist das Auftrittserleben meistens und die Performance meistens nicht so gut, wie sie sonst sein könnte. Und meine Frage, meine ganz simple Frage Erinnerst du dich denn an irgendein Moment mal oder wo das anders war? Und ihre Antwort war ganz spannend, weil sie sagte Ja, ich erinnere mich, denn da gab es diese tolle Produktion mit diesem tollen Perkussionisten Rani Krishna und sie wusste nicht, dass ich ihn kenne. Habe ich auch nicht erzählt. Spielt auch keine Rolle, Aber das Interessante finde ich dabei ist noch mal zu gucken, dass eine Person eine ganz besondere Atmosphäre schaffen kann und sich andere Menschen dann gleichzeitig auch wohler fühlen. Und das ist für mich auch eine besondere Gabe. Und gleichzeitig kennen wir vielleicht jemand in unserem Umfeld ganz persönlichen Umfeld, der so eine Ausstrahlung auf uns auch hat. Und wenn du so jemand hast, dann empfehle ich dir, diese Person, wenn es geht, entweder gedanklich immer mitzunehmen in den Zuschauerraum oder mit auf die Bühne oder in den Meetingraum oder sie wirklich mitzunehmen und sie zu empfehlen. Carolin Kebekus hat das auch gemacht. Zu Beginn hat immer ihre Freundin die erste Reihe gesetzt, weil ihr das gut getan hat, vielleicht da mal zu gucken, wer dir gut tut. Und dann freue ich mich, wenn du bei der nächsten Folge auch wieder dabei bist. In der nächsten Folge spreche ich mit einer Unternehmerin, die mit 23 Jahren schon ein Unternehmen gegründet hat, was sehr viel Gutes tut und unheimlich spannend ist. Von daher freue ich mich, wenn du da dabei bist. Und bis dahin passt gut auf dich auf. Und wenn du kannst auf jemand, der dir wichtig ist. Am besten einfach auch. [01:22:50][0.0]
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