Kein Applaus

Charly Klauser: Wie macht man als Künstler:in sein eigenes Ding?

Boris Beimann und Gäste Season 1 Episode 15

Charly Klauser ist Musikerin. Eine besondere Musikerin. Sie ist Multiinstrumentalistin und unter Musiker:innen eine feste, sehr anerkannte und bekannte Größe. Das liegt an ihren  Engagements in den verschiedensten Bands: von Maffay über Sasha, Alvaro Soler und und und, sowie ihrer Fähigkeit vom Schlagzeug, über die Gitarre, das Piano, bis hin zur Geige alle möglichen Instrumente zu spielen. Darüber hinaus hat man Charly aber auch als Person einfach liebend gerne in seinem Umfeld und Band, wie sich im Podcast zeigt. 

Sie hat bereits mit 7 Jahren eigene Musikkomponiert, den Jugend musiziert Wettbewerb mit der Geige gewonnen und hatte bereits vor dem Abitur den ersten Plattenvertrag, zusammen mit ihrer Schwester Johanna, in der Tasche.
Bis zu ihrem ersten Album "Mehr" dauerte es dennoch bis sie 31 Jahre alt wurde.

Ich wollte von Charly also wissen, wieso hat es so lange gedauert, bis sie ihr erstes Solo-Album veröffentlicht hat? Dabei hatte sie doch alle Fähigkeiten? 
Ist es denn einfacher oder schwieriger, wenn man mit ganz vielen tollen und bekannten Musiker:innen schon gespielt hat, aus deren Schatten herauszutreten?
Wir sprechen darüber und welche Herausforderungen jetzt auf sie auf und hinter der Bühne zukommen. Ich möchte auch von ihr wissen, wie es ist als Frau, die schon lange im Musikbusiness ist auf das Frau sein aktuell angesprochen zu werden.
Natürlich sprechen auch über die unterschiedlichsten Auftrittserlebnisse und versuchen einen Satz von Carolin Kebekus so einzubauen, dass der jeweils andere es nicht merkt.

Das Gespräch haben wir eine knappe Woche vor der Veröffentlichung ihres Soloalbums "Mehr" (24.06.) aufgenommen, genau an dem Tag, als sie die Platte das erste Mal in der Hand hielt und kurz bevor sie im Stadion  in Köln. Es ist besonders eine Künstler:in so kurz vor der Veröffentlichung erleben zu dürfen.

Für alle die ihr eigenes Ding machen möchten, ist diese Folge sehr hilfreich.

Was du aus diesem Podcast für deinen Auftritt noch mitnehmen kannst:

  • Wieso man sich selber unmittelbar nach einem Auftritt nie bewerten sollte.
  • Wieso man als Management und Eltern nach Auftritten und Wettkämpfen die Künstler:innen die Füsse auch mal still halten sollte.
  • Was passiert, wenn wir vor Freunden und Familie auftreten.
  • Wieso spielerisches Lernen so viel einfacher ist.
  • Welche besondere Rolle Maskenbildner haben können.
  • Wieso keine Deadline haben, auch eine Herausforderung ist.

Mehr Infos zu Charly Klauser - Homepage, Instagram

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Charly Klauser: [00:00:00] Ich habe viele Momente, wo ich krass unter Druck war bei einem Konzert, was ich glaube, bleibende Schäden verursacht hat. Und das war auch der Grund. Unter anderem vielleicht, warum es so lange mit meinem Soloprojekt gebraucht hat.  [00:00:18][18.6]

Boris Beimann: [00:00:20] Hallo, mein Name ist Boris und ich arbeite mit Menschen zusammen, die keine bleibenden Schäden nach Auftritten und Konzerten haben wollen. Ich habe mich auf das Gespräch mit Charly extremst gefreut. Warum? Weil sie wahrscheinlich die talentierteste Person ist, dies bislang in meinem Podcast zu Gast haben durfte. Und weil sie kurz vor der Veröffentlichung ihres allerersten Soloalbum stand, was am 23 sechs herauskommt. Ich wollte von Charlie wissen, wie es jetzt ist, aus der zweiten Reihe in die erste Reihe mit ihrem Soloprojekt zu treten. Warum es so lange gedauert hat und was für sie auch die Herausforderungen sind, als Bandleader nicht nur auf, sondern auch neben der Bühne jetzt zu sein. Wir sprechen ein bisschen drüber, wie es ist, als Künstlerin aktuell immer wieder auf das Thema Frauen auf der Bühne oder im Musikbusiness angesprochen zu werden. Und ich will natürlich von ihr wissen, welche Auftritt Situation für sie sich immer noch so ein bisschen besonders anfühlt oder wo es vielleicht ein bisschen schwieriger ist, als sie das sonst kennt. Es lohnt sich, Charly auf ihren Kanälen zu folgen, um zu sehen, auf was sie alles, mit wem sie alles spielt usw. Und natürlich auch diesen Podcast. Jetzt bin ich aber gespannt, was du dir aus dieser Folge mitnimmst. Denn wie immer gilt Du nimmst dir das mit, bitte, was dir gut tut und den Rest lässt du einfach für irgendjemand anderen da.  [00:01:35][74.7]

Anmoderation: [00:01:38] Du hörst kein Applaus mit Boris Biemann. Der Podcast, der Schweres leicht macht.  [00:01:44][5.8]

Boris Beimann: [00:01:46] Liebe Charly, schön, dass du da bist.  [00:01:47][1.1]

Charly Klauser: [00:01:48] Danke.  [00:01:48][0.0]

Boris Beimann: [00:01:50] Ich habe mich sehr auf dieses Gespräch gefreut. Aus mehreren Gründen. Ich habe, weil zum einen Idee Dieses Podcast ist schon lange entstanden und deine Schwester hat einen kleinen Einfluss darauf gehabt. Johanna muss an der Stelle sagen Die, die auf dich auch einen großen Einfluss gehabt hat, wirst vielleicht vielleicht erzählen, weil ich mit ihr vor einigen Jahren schon ein Gespräch hatte und da hattet ihr Rock immer richtig gemacht auf Information, in der gespielt hast und mir ganz viel so Insights gegeben hat und ich dann eigentlich noch mal eine klare Idee gehabt habe, was in diesem Podcast machen möchte.  [00:02:25][34.7]

Charly Klauser: [00:02:26] Ach, verrückt.  [00:02:26][0.2]

Boris Beimann: [00:02:27] Wirklich.  [00:02:27][0.0]

Charly Klauser: [00:02:27] Verrückt. Das Richtige aus.  [00:02:28][1.0]

Boris Beimann: [00:02:29] Und dann freue ich mich, weil ich ja sagt, du bist wahrscheinlich die talentierteste Person, die ich jetzt hier im Podcast habe.  [00:02:35][6.7]

Charly Klauser: [00:02:36] Um Gottes Willen.  [00:02:36][0.6]

Boris Beimann: [00:02:37] Im Verhältnis zur Reichweite ist es unangemessen. Aber deswegen freue ich mich total, dass du dir Zeit genommen hast.  [00:02:42][5.4]

Boris Beimann: [00:02:43] Danke für die Einladung.  [00:02:43][0.5]

Charly Klauser: [00:02:44] Gut.  [00:02:44][0.0]

Boris Beimann: [00:02:46] Wichtig ist, wir machen zu Beginn noch mal unser Spiel, was wir machen. Wir haben eine kleine Aufgabe bekommen. In dem Fall, von der jetzt noch liebe Carolin Kebekus nennen soll. Auf jeden Fall hat die Caro uns einen Begriff gegeben, den wir einbauen müssen im Verlauf des Gesprächs. Und ich habe schon gehört, dass du text mäßig das ganz gut bist im texte merken gar nicht. Insofern, dass die aufgabe am schluss wird aufgelöst. Und ich sage immer ich habe es noch nie bei meinen Gästen bemerkt.  [00:03:19][32.4]

Boris Beimann: [00:03:20] Verrückt. Aber du hast vielleicht auch noch nie Carolin Kebekus nach Wörtern gefragt, weil die denkt sich ja vielleicht was aus, was uns schafft.  [00:03:29][8.6]

Charly Klauser: [00:03:31] Ja, die kennen wir auch. Eine Frau der Extreme.  [00:03:34][2.7]

Boris Beimann: [00:03:35] Wir werden sehen. Aber ich höre sie immer im Hinterkopf auch gerade so lachen.  [00:03:38][2.7]

Charly Klauser: [00:03:39] Ja, ja, ja.  [00:03:43][3.9]

Boris Beimann: [00:03:45] Ja. Ich freue mich, dass du da bist. Warum? Unter anderem, weil du ja eigentlich jedes Instrument spielst, das man sich vorstellen kann. Also auch im Ernst Du bist. Du wirst doch vorgestellt als Multiinstrumentalist hin ist passt der Begriff für dich oder es fühlte sich komisch an.  [00:04:02][17.1]

Boris Beimann: [00:04:02] Der hat sich immer komisch angefühlt, weil ich irgendwie den Begriff so merkwürdig fand. Mir fällt aber auch kein besserer ein, der das umfasst. Und letztendlich habe ich die letzten Jahre wirklich viel darauf hingearbeitet, um tatsächlich so genannt zu werden. Nicht wegen des Begriffs, sondern weil ich einfach Vielfalt liebe. Und ich kriege einfach von nie irgendwas irgendwie genug. Und das lässt mich ja auch in die Richtung laufen, dass ich Multiinstrumentalist bin und bin sehr, sehr froh, dass sich das jetzt so dahin entwickelt hat und vielleicht auch ein bisschen rumgesprochen hat. Es brauchen ja einige Leute in der Band auch jetzt, ganz abgesehen.  [00:04:39][37.3]

Charly Klauser: [00:04:40] Von meinem Kram.  [00:04:40][0.4]

Boris Beimann: [00:04:41] Ja, also es ist natürlich nützlich, wenn man jemanden hat, der gleich mehrere Gewerke auch spielen kann. So also mehr unterschiedliche Sachen.  [00:04:48][6.4]

Boris Beimann: [00:04:48] Vor allen Dingen, wenn irgendjemand ausfällt in der Band, ist dann jemand vor Ort, wer, der die Songs kennt, der dann einspringen könnte. Das ist mir.  [00:04:55][6.8]

Charly Klauser: [00:04:55] Auch schon auch schon mal passiert.  [00:04:57][2.4]

Boris Beimann: [00:04:58] Vielleicht. Also in der Anmoderation kam es ja auch schon raus, aber vielleicht noch mal dazu erwähnen. Vielleicht kannst du auch gleich so ein bisschen sagen, so den Weg, den du da so genommen hast, weil du ja, man könnte sagen so alles, was im deutschen Pop Bereich Rang und Namen hat, mit dem hast du fast schon gespielt, könnte man fast so sagen oder.  [00:05:15][17.0]

Charly Klauser: [00:05:16] Haben.  [00:05:16][0.0]

Boris Beimann: [00:05:17] Schon ein paar, aber da gibt es noch viel mehr und auch noch viel mehr Leute, mit denen ich unbedingt mal Musik.  [00:05:21][4.1]

Charly Klauser: [00:05:21] Machen will. [00:05:21][0.2]

Boris Beimann: [00:05:57] Als ich gesagt hat, du hast mit ganz vielen gespielt oder spielt es eine ganze Information, um mal ein paar zu nennen? Peter Maffay Tust du immer noch? Mit Sasha habe ich dich letztens gesehen, habe Sascha das letzte Mal zum Ersten Mal live gesehen, was ich total spannend fand. Ähm, mit Álvaro hast du gespielt. Wen vergesse ich noch einige Male?  [00:06:17][20.3]

Boris Beimann: [00:06:17] Tim Bendzko.  [00:06:17][0.2]

Boris Beimann: [00:06:19] Ja, genau.  [00:06:19][0.2]

Charly Klauser: [00:06:20] Genau.  [00:06:20][0.0]

Boris Beimann: [00:06:21] Und bei Caro seit neun Jahren neun Staffeln oder so?  [00:06:24][2.9]

Boris Beimann: [00:06:25] Tatsächlich schon. Das heißt immer in ihrer Show, quasi jede Woche.  [00:06:27][2.6]

Charly Klauser: [00:06:28] Ja.  [00:06:28][0.0]

Boris Beimann: [00:06:29] Und jetzt bist du, sage ich mal, auf dem Weg. Ja, dann, also das war schon ein eigenes Stück gespielt und bist schon als Solo. Aufgetreten. Aber jetzt ist er eigentlich auf dem Weg, es erst mal so ganz nach vorne zu gehen. Ja, warum hat es so lange gedauert?  [00:06:43][14.3]

Charly Klauser: [00:06:44] Das ist eine sehr, sehr berechtigte Frage.  [00:06:46][2.3]

Boris Beimann: [00:06:49] Es ist ja, wenn man das so ganzheitlich betrachtet, meine letzten 30 Jahre ist es eigentlich so, dass dieser, ich nenne es mal unromantisch, der Dies Dienstleistungs Pat, also wo ich in anderen Bands eine Rolle einnehme und Musik mache, dass da eigentlich relativ klein ist im Vergleich zu, dass ich auf die Welt kam und immer die Vision hatte, eigene Musik zu machen. Also kurz mal da angefangen. Meine Eltern sind beides Musiker. Meine Schwester ist ja auch hauptberuflich Musikerin und in unserem Haus hat einfach immer sehr viel Musik stattgefunden. Und ich fing von vornherein an, als meine Mutter kam, meinte Komm mal dieses eine Stück. Und dann habe ich mich irgendwie so verspielt. Und dann dachte ich Oh, auch ein schöner Akkord und zack bumm hatte ich eine Song Idee und das war immer so, ich war immer am kreieren. Ich hab es gehasst Bücher zu lesen. Ich habe meine Mama gesagt, kann ich in der Zeit ich ein Buch schreiben? Und das war ich war nicht immer so auf kreativer Output 18 und so am Essenstisch und klopf und denke mir Ah, das wär doch ein cooler cooles Intro für einen Song durch und durch. Und so ging ich dann eigentlich auch an meine Projekte ran und wir hatten dann die Mädels Band The Black Sheep. Als ich sechs Jahre alt war, haben wir zuerst Spice Girls gecovert, dann relativ schnell unsere eigenen Songs gemacht und dann hat sich das ja sehr krass entwickelt, relativ schnell.  [00:08:03][74.3]

Charly Klauser: [00:08:04] Ich hatte.  [00:08:04][0.1]

Boris Beimann: [00:08:04] Dann mit dem Abi quasi den Plattenvertrag.  [00:08:06][1.9]

Boris Beimann: [00:08:07] So Genau. Ich genau. Ich noch vor dem Ich nach dem Abi.  [00:08:11][4.2]

Charly Klauser: [00:08:12] Genau.  [00:08:12][0.0]

Boris Beimann: [00:08:14] In meiner Schulzeit Plattenvertrag. Wir haben tatsächlich den dritten oder zweiten Gig mit der Band gespielt und dann hat uns so ein Manager gesehen, der uns unterstützen wollte, wo dann eigentlich eine professionelle Zusammenarbeit schon begann. Also da war ich 13, 14, wo man in Studios eingeladen worden ist, mit Songwritern zu schreiben. Ich habe irgendwie eine krasse Geschichte, was Vor und Nachteile auch hat. Jetzt so hin hinsichtlich meiner Entwicklung, das kann ich ja jetzt mit 15 Jahren mehr auf dem Buckel, glaube ich sagen.  [00:08:42][27.9]

Boris Beimann: [00:08:43] Was für zu sagen, also welche Vor und welche Nachteile.  [00:08:46][3.0]

Boris Beimann: [00:08:47] Also ich bin sehr dankbar, dass direkt meine erste Band ja was heißt so eingeschlagen ist. Ich meine, wir waren jetzt nicht die berühmteste Band der Welt, aber wir waren viel, viel unterwegs und Plattenvertrag. Und dieses ganze Gerüst einmal mitzubekommen, weil als Musiker ist diese Business Seite auch mindestens genauso wichtig, wie das man sein Handwerk kann und sein Instrument spielt. Wenn heutzutage nicht, ja nicht wichtiger, aber gleichwertig würde ich sagen. Und ich war halt wirklich noch sehr klein und wusste halt mit 14 15 schon.  [00:09:18][31.1]

Charly Klauser: [00:09:19] Wie so grob.  [00:09:20][1.1]

Boris Beimann: [00:09:21] Ansätze des Musikbusiness laufen. Und dementsprechend kann ich das jetzt auch anwenden, was ich jetzt anders machen will und habe eigentlich ein sehr gutes Selbstbewusstsein, auch Business technisch Entscheidungen zu treffen, weil ich einfach schon ein paar Jährchen auf dem Buckel habe. Auf der anderen Seite fängt es dann auch relativ oder fing schon relativ schnell an, unromantisch zu werden, weil so schnell was von diesem Traum kaputt war. Ich bin einfach Musiker und mach einfach mein Ding, sondern da gibt es noch die Komponente A. Wenn du Erfolg haben willst und im Radio laufen willst, dann darf der Song nicht länger als drei 30 sein. Der Refrain muss nach 20 Sekunden anfangen. Come together. Oh mein Gott, das wird sich ja keiner anhören. Ist das jetzt Rock oder ist das Metal? Bist du Songwriterin oder bist du Sängerin? Trägt also.  [00:10:05][44.5]

Boris Beimann: [00:10:05] Kategorien, Schublade.  [00:10:06][0.6]

Boris Beimann: [00:10:06] Diese ganzen Schubladen. Und ich liebe es, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Ich liebe Input von außen. Und unser Manager, ich meine, der war damals dreimal so lange im Musikbusiness, wie ich alt war. Natürlich musste er ja wissen, was richtig ist, habe ich damals gedacht. Jetzt, mit 31 weiß ich, dass eigentlich gar kein Mensch auf diesem Planeten besser weiß, was ich will. Er weiß vielleicht, wie man es machen kann, was schon mal funktioniert hat. Und dann kann man sich als Künstler entscheiden, möchte man diesen Weg gehen? Und oder möchte man halt seinen eigenen Weg gehen. Und auch das hat alles Vor und Nachteile im Weg an sich. Aber ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man künstlerisch künstlerisch etwas für andere tut, um Erfolg zu haben. Und dann funktioniert es nicht. Das ist, glaube ich, sehr bitter. Deswegen mache ich jetzt lieber die Mucke, auf die ich Bock habe. Und wenn das Leute lieben, wunderschön. Und wenn nicht, dann habe ich mich immer nicht verkauft. So, das ist so die Quintessenz. Aber ich glaube, es wäre auch schön gewesen, mit 14 quasi noch mal paar Jährchen gehabt zu haben, einfach tun und verdauen, zu covern und zu gucken, wo die Reise hingeht.  [00:11:15][68.6]

Charly Klauser: [00:11:16] Das so als Zusammenfassung der Vor und Nachteile.  [00:11:18][1.8]

Boris Beimann: [00:11:19] Ja, ich glaube es ja. Also ganz gut nachvollziehbar. Also die, die den Vorteil, auch ganz viel zu spielen, also viele Auftritte zu haben. Also wie aus der gleich mal sehr stark. Meine Perspektive ist natürlich, dass ein Erfahrungsschatz, den keiner nehmen kann, absolut gleichzeitig zu verstehen. Und das kennen ja auch Menschen, die nicht unbedingt Künstler sind, in welche Abhängigkeiten die kommen, wenn sie in Unternehmen gehen. Und da sind andere Gesetzmäßigkeiten und Leute wollen einen irgendwo hinschieben oder sehen ein irgendwo in einer anderen Ecke, wo man sich selber vielleicht gar nicht sieht, aber man traut sich vielleicht noch nicht zu sagen Chef, nee, das ist nicht mein Weg.  [00:11:53][34.1]

Boris Beimann: [00:11:53] Klar, das gehört dann auch eine Menge Selbstvertrauen dazu. Da gehört eine Menge Erfahrung zu. Weil ich war eigentlich nie so ein.  [00:12:00][6.3]

Charly Klauser: [00:12:00] Teenie, der.  [00:12:01][0.7]

Boris Beimann: [00:12:01] Einfach so aus Trotz sagt Nee, mache ich nicht, aber es war mein. Wir waren im Metal Band eigentlich eine Rockband und dann auf einmal saß ich im Blümchen Kleid auf der Wiese beim Videodreh für den Soundcheck von Hanni und Nanni. Dann habe ich mich auch so gefragt Ist das jetzt so.  [00:12:16][14.8]

Charly Klauser: [00:12:16] Dass ich gehe, wohin?  [00:12:18][1.5]

Boris Beimann: [00:12:18] Woraufhin ich gearbeitet habe oder nicht? Und als Künstler jetzt im Vergleich zu.  [00:12:23][5.0]

Charly Klauser: [00:12:24] Als.  [00:12:24][0.0]

Boris Beimann: [00:12:25] Mitmusiker von einer Band kommt man einfach im Sekundentakt vor, diese Situation, Entscheidungen zu treffen, wo man sich sieht, wo man sich nicht sieht.  [00:12:32][7.7]

Boris Beimann: [00:12:33] Ja.  [00:12:33][0.0]

Boris Beimann: [00:12:34] Das ist.  [00:12:34][0.2]

Charly Klauser: [00:12:35] Heavy.  [00:12:35][0.0]

Boris Beimann: [00:12:38] Ich habe gerade im Kopf, weil du ja bei Peter Maffay so eingestiegen bist oder für Tabaluga, für das Musical damals gemacht hast und jetzt jetzt ausgestrahlt zu Wenn du, wenn du das hörst, dann warst du aber so ein bisschen auch mehr Dienstleisterin. Also das ist jetzt nicht mit dem Blümchen Kleid vergleichen, aber das ist ja schon auch weiter weg von dir als Person. So, das ging aber dann eine andere Rolle.  [00:13:00][22.0]

Boris Beimann: [00:13:01] Absolut. Bei Tabaluga ist es wirklich so? Ich meine, das ist ein Musical, das ist eine Geschichte für Kinder mit einer wundervollen Message auch. Und das war eigentlich tatsächlich sehr nah dran an dem, was ich immer meiner Kindheit gemacht habe. Nämlich habe ich eine riesige Verkleidung immer zu Hause gehabt, habe irgendwelche Tänze einstudiert, habe Blätter vom Baum gerissen und meinen Eltern gesagt, dass die Eintrittskarte für mein Konzert Setzt euch bitte hin ich für euch jetzt was vor mit meinen Kuscheltieren. Meine Kuscheltiere waren dann damals um meine Band. Man muss dazu sagen, ich war unter 18.  [00:13:31][30.5]

Charly Klauser: [00:13:33] Von der Geschichte war ich natürlich ein kleines Mädchen, als ich noch gar keine Band hatte irgendwie.  [00:13:39][5.8]

Boris Beimann: [00:13:40] Und deswegen ich fand auch das Prinzip von Musical find ich eigentlich total geil, weil ich habe sehr, sehr lange Ballett getanzt, wollte eigentlich auch in Richtung Tanz gehen und habe mich dann irgendwann mal so dafür entschieden, mehr in Richtung Musik zu gehen. Ich liebe es zu tanzen, zu schauspielern.  [00:13:57][16.7]

Charly Klauser: [00:13:58] Und.  [00:13:58][0.0]

Boris Beimann: [00:13:59] Musik zu machen ja, sowieso. Und deswegen Musical ist ja letztendlich die Kombination aus diesen Komponenten total. Ich bin jetzt persönlich, glaube das darf ich sagen, irgendwie nicht so Fan von dem Stil von Musicals, also den es so.  [00:14:10][11.5]

Charly Klauser: [00:14:12] Der den es so gibt. Ja.  [00:14:13][1.3]

Boris Beimann: [00:14:14] Aber deswegen Tabaluga war eigentlich perfekt, da habe ich mich ausgetobt. Ich war ja immer eine Schnecke.  [00:14:20][6.5]

Charly Klauser: [00:14:22] Die Eifersüchtige und.  [00:14:23][1.4]

Boris Beimann: [00:14:24] Kostümwechsel. Und hier noch ein Hetzer eingebaut und dann noch mal eine Nummer getrommelt.  [00:14:28][3.6]

Charly Klauser: [00:14:29] Traum war.  [00:14:30][0.8]

Boris Beimann: [00:14:30] Wunderbar, eine wunderschöne.  [00:14:30][0.7]

Charly Klauser: [00:14:31] Tour.  [00:14:31][0.0]

Boris Beimann: [00:14:32] Und ich finde auch die Musical hatten insofern ein zu negativen negatives Image, als dass das natürlich schon alles echt in Perfektion. Also wenn man nach Professionalität guckt, wie die das alles durchziehen, was die alles können und wenn man sich ein paar Schauspieler oder Moderatoren anguckt, kommen ganz viele aus dem Musical Bereich oder auch Comedians. Ja, die das merkt man dann bei den Preisverleihungen, wenn die die mal eröffnen, was die dann alles so können. Deswegen habe ich da großen Respekt für vor Musical Darstellern oder Darstellerin.  [00:15:03][31.1]

Charly Klauser: [00:15:03] Total.  [00:15:03][0.0]

Boris Beimann: [00:15:06] Und was sich bei dir jetzt auch so entspannt finde, das berührt es ja schon so ein bisschen. Also bisschen, da Pop Class Pop bzw Musicals so als ich ein bisschen geforscht habe über, das ist mir sofort ins Auge gesprungen. Natürlich, dieser Geige war eigentlich sein erstes Instrument, kann man so sagen, oder vielleicht das, wo die größte Verbindung zu war. Kann man es sagen?  [00:15:30][24.2]

Charly Klauser: [00:15:30] Ja, also.  [00:15:31][0.3]

Boris Beimann: [00:15:31] Mit Geige und Klavier, so habe ich relativ zeitgleich habe ich angefangen.  [00:15:36][4.4]

Boris Beimann: [00:15:37] Und ein bisschen kann man auch so ein bisschen ein Alleinstellungsmerkmal, wenn man sich die Musikerinnen Kolleginnen anguckt, die mehr Instrumente spielen. Das ist ja noch mal ein Alleinstellungsmerkmal, oder?  [00:15:51][13.2]

Boris Beimann: [00:15:51] Das habe ich irgendwie nicht so im Kopf. Aber ich merke das immer, wenn ich die Geige auspackt. Das ist dann noch mal so.  [00:15:56][4.8]

Charly Klauser: [00:15:57] So ein Projekt.  [00:15:57][0.5]

Boris Beimann: [00:15:58] Das irgendwie so nett anders ist. Für mich ist das.  [00:16:00][1.9]

Charly Klauser: [00:16:00] So, das ist halt mein Repertoire.  [00:16:01][1.0]

Boris Beimann: [00:16:02] An Instrumenten. Und jetzt bei Sascha habe ich jetzt auch beim Sound of Peace Festival gespielt und da habe ich so drei, vier Songs Gitarre gespielt, da habe ich die Geige rausgeholt. Und hinterher kommen dann Leute Ach, du bist doch die Geigerin, denke ich so Hä? Ich habe bei einem Frau.  [00:16:15][13.0]

Charly Klauser: [00:16:15] Mal Geige gespielt.  [00:16:16][0.5]

Boris Beimann: [00:16:16] Warum bleibt das hängen?  [00:16:17][0.7]

Charly Klauser: [00:16:17] Also ja.  [00:16:18][0.8]

Boris Beimann: [00:16:19] Wir sind ja unter uns und du hast den Jugend musiziert Preis gewonnen damals mit so und warum spreche ich es so an? Vielleicht für die Leute, die es nicht so wissen musiziert ist schon in Deutschland auch so, in den Altersklassen auch schon so der STANDARD so für auch für Karrieren. So ein bisschen klassischerweise geht es dann oft Richtung Studium und Studium. Ja, und Geige ist dann nicht unbedingt das einfachste, weil man da die Feinheiten dann doch hört. So, und ich müsste jetzt überlegen, aber mit Sicherheit. Eine Handvoll Musiker hatte im Coaching schon die aus dieser Jugend musiziert Zeit noch ihr Traumata hatten.  [00:16:57][38.6]

Charly Klauser: [00:16:59] Wow. Ja.  [00:17:00][1.5]

Boris Beimann: [00:17:01] Ich erinnere mich auch an jetzt, wo du ansprichst. Ich wurde noch nie im Interview darauf angesprochen.  [00:17:06][4.8]

Charly Klauser: [00:17:07] Äh.  [00:17:07][0.0]

Boris Beimann: [00:17:08] Fallen mir auch zwei, drei Erlebnisse ein, die einfach nicht so positiv waren.  [00:17:14][5.3]

Charly Klauser: [00:17:14] Ja.  [00:17:14][0.0]

Boris Beimann: [00:17:16] Jetzt so im Nachhinein auch klar, hoher Leistungsdruck, dass man da so als kleiner Knirps irgendwie geprüft wird.  [00:17:23][6.9]

Charly Klauser: [00:17:24] Ähm.  [00:17:24][0.0]

Boris Beimann: [00:17:26] Ja, man wird da so ein bisschen dann auch so rein. Also ich meine, letztendlich war es das. Ich war wirklich.  [00:17:32][6.1]

Charly Klauser: [00:17:32] Sehr, sehr jung.  [00:17:32][0.5]

Boris Beimann: [00:17:35] Ich glaube, ich habe da zwei oder dreimal mitgemacht. Ich glaube auch einmal mit Klavier.  [00:17:38][3.4]

Charly Klauser: [00:17:39] Ja.  [00:17:39][0.0]

Boris Beimann: [00:17:40] Und es gab vom Jugend musiziert Wettbewerb auch so eine Komposition Sparte. Und dann habe ich damals, als ich acht oder neun war, für ein Streichquartett vier Stücke geschrieben und die haben wir dann da aufgeführt. Und da, glaube ich, habe ich auch den ersten Platz gemacht. Aber ich habe, wie gesagt, immer, immer geliebt zu komponieren.  [00:17:58][18.0]

Charly Klauser: [00:17:58] Und Songs zu schreiben. Ja.  [00:18:00][1.2]

Boris Beimann: [00:18:00] Na ja, also ich erzähle es jetzt so, weil das glaube ich manchmal oder vielen, glaube ich, gar nicht so bekannt ist, dass es, wenn ich sage, traumatisches Erlebnis ist, der Körper ja, die diese Erlebnisse abspeichert. Positiv wie negativ. So, und selbst wenn Ergebnis positiv gewesen ist, ist trotzdem negativ im Sinne von Stress im Körper bleiben kann erst mal warum? Weil natürlich so in dem Alter auch. Dann tritt man auf. Da ist ganz viel Emotion im Körper. Man weiß, es ist ein ganz besonderer Moment des da, durch den, ich nenne es mal Hormon Cocktail, der da ist, im Körper halt auch etwas bleiben kann. So an der Stelle und in den Coaching Situation war das gar nicht der Auslöser. Also wir haben für eine zukünftige Situation gearbeitet, weil wir einfach weniger Aufregung haben wollten und im Arbeiten ploppt plötzlich quasi so ein uraltes Bild auf. So, jetzt, ja jetzt sehe ich mich da auf der Bühne und ich betrachte mich gerade von oben bei Jugend musiziert so so, deswegen finde ich das also immer ultra spannend, wie so Erlebnisse zu Beginn sind und wie wichtig das ist, dass man darauf nicht nur Lust hat, sondern dass das Setting auch so von außen Eltern, Lehrer. Das habe ich nämlich bei dir auch gehört, dass du auch und eben nicht nur bei deinen Eltern Unterricht hattest, sondern auch geguckt habt oder Lust hattet, andere Einflüsse zu bekommen.  [00:19:26][85.9]

Boris Beimann: [00:19:27] Genau das fanden meine Eltern auch. Wichtig finde ich im Nachhinein auch eine sehr löbliche Idee, dass es da nicht so die strenge Klavier Mutter ist, die Kind übt das.  [00:19:39][11.9]

Boris Beimann: [00:19:39] Konzept die Mutti ist. Es gibt zum Beispiel so Begriffe wie Eiskunstlauf Mutti.  [00:19:42][3.7]

Charly Klauser: [00:19:43] Ja, manchmal.  [00:19:43][0.3]

Boris Beimann: [00:19:44] So als.  [00:19:44][0.2]

Boris Beimann: [00:19:45] Nein, aber so war das auch zu Hause gar nicht. Also so habe ich das gar nicht abgespeichert. Es war echt so, dass wir einfach viele Instrumente zu Hause hatten. Wir hatten einen großen.  [00:19:54][8.9]

Charly Klauser: [00:19:55] Flügel und drum drum.  [00:19:56][1.0]

Boris Beimann: [00:19:56] Herum standen Instrumente. Als meine Schwester zehn Jahre alt war, hat sie ein Schlagzeug geschenkt bekommen. Dann hatten wir angefangen, im Keller so ein Proberaum zu machen und für mich hatte das so eine ähnliche spielerische Energie. Ob ich jetzt ein Baumhaus spiele, mit Autos, mit Puppen oder oder am Klavier, so, das war so eine ähnliche Wirkung.  [00:20:14][18.5]

Charly Klauser: [00:20:15] Ja.  [00:20:15][0.0]

Boris Beimann: [00:20:16] Und aus irgendeinem Grund, ich weiß nicht, was da meine Eltern so wunderschön richtig gemacht haben. Diese. Diese Energie habe ich nie verloren.  [00:20:23][7.3]

Charly Klauser: [00:20:24] Ja.  [00:20:24][0.0]

Boris Beimann: [00:20:25] Es fühlt sich jetzt immer noch so an, ich komme auch manchmal nach, oder? Früher kam ich nach Hause nach der Schule und ich hatte weder Schuhe ausgezogen noch den Rucksack und saß so am Klavier und wollte unbedingt spielen. Ja, wo? Meine? Willst du mich jetzt nach neun Stunden Schule auch mal was essen, wenn nicht so? Und genau das ist irgendwie nicht verloren gegangen. Deswegen glaube ich, war der Druck, um zu deiner Frage zurückzukommen, eigentlich nie so krass groß von meiner Elternseite aus. Klar, natürlich haben die uns unterstützt, die haben das gefördert. Es sind beides Musiker. Da kann ich mich nicht gegen wehren. Ist ja ganz oft, dass Leute, die Ärzte als Eltern haben, dann auch Medizin studieren. Ist einfach naheliegend, ist Thema zu Hause. Und es ist auch wunderschön, so eine Art Kultur irgendwie mitzugeben. Immer sehr spielerisch. Ich glaube, der Druck, den habe ich mir selber relativ schnell gemacht. Und ich habe jetzt auch, wo du über Jugend musiziert redest. Ich habe viele Momente, wo ich krass unter Druck war bei einem Konzert, was ich glaube, bleibende Schäden verursacht hat. Und das war auch der Grund. Unter anderem vielleicht, warum es so lange mit meinem Soloprojekt gebraucht hat. Weil, wenn ich bei Peter Maffay oder bei Sascha spiele, da habe ich eine klare Aufgabe. So, dann kann ich das mal gut, mal schlecht machen. Ich gebe sowieso immer 100 %. Wer liegt da nicht ganz in meiner Macht? Aber genau. Aber eigene Musik zu machen? Kann es sein, dass ich mich dann irgendwann mal auch nicht getraut hab, weil diese ganze The Black Sheep rutsche, diese Rockband Erfahrung, das war schon heavy unter Druck. Wir hatten fetten Plattenvertrag, wo sehr viel Kohle eine Rolle gespielt hat. Ein großes Team von vielen. Ich sage es jetzt mal aus der Position von vielen alten Männern, die lange Musikbusiness dabei sein, also eher so Vater rollen. Und wenn man dann bei einem Konzert wir haben mal im Werk gespielt als Support für Sunrise Avenue oder All American Freejazz und ich weiß, das war kurz vor Album Veröffentlichung, die haben da richtig viel Kohle reingepumpt, dass wir da spielen dürfen, bezahlt Album.  [00:22:25][120.6]

Boris Beimann: [00:22:26] Also.  [00:22:26][0.0]

Boris Beimann: [00:22:27] Das Album von The Black Sheep. Genau. Man bezahlt ja auch manchmal Geld, dass man irgendwo Vorband sein darf. Die ganze Truppe stand da. Anhalten, wenn ihr zuhört. Es tut mir leid.  [00:22:38][11.6]

Charly Klauser: [00:22:38] Also, es war.  [00:22:39][0.2]

Boris Beimann: [00:22:39] Nicht, als du meinst das nicht als feststehender Begriff.  [00:22:41][2.0]

Charly Klauser: [00:22:43] Und auch.  [00:22:43][0.1]

Boris Beimann: [00:22:43] Von der Rolle her irgendwie natürlich.  [00:22:45][1.5]

Charly Klauser: [00:22:46] So.  [00:22:46][0.0]

Boris Beimann: [00:22:47] Und dann kamen die alle noch vom Konzert Backstage und meinten so, ja jetzt gut Gas geben und so und hohe Erwartung und dann noch die ganze Familie dabei und so und der Kick war echt fürchterlich. Das war dann auch. Wir waren den ganzen Monat auf Tour und der schlimmste Tag war in Köln, wo einfach alle da waren. Und ich habe hinterher auch tatsächlich einen auf den Deckel bekommen, dass das nicht gut gut war, dass ich nicht gut gesungen habe, dass die Auswahl schlecht war, dass der neue Song raus soll und so was und ich so und das war, ich habe mich echt gefühlt, als würden Leute mit mir schimpfen und das hat es. Dieses Erlebnis ist sehr, sehr lange hängengeblieben.  [00:23:21][34.2]

Boris Beimann: [00:23:22] Ja, glaube ich.  [00:23:23][0.6]

Charly Klauser: [00:23:23] So einfach.  [00:23:24][0.4]

Boris Beimann: [00:23:25] Ich würde mir wünschen, dass andere junge Mädels nicht in so eine Situation kommen, so hart unter Druck zu stehen. Ja.  [00:23:29][4.8]

Boris Beimann: [00:23:30] Also glaube ich sofort und ich würde jetzt mal, haben die das direkt nach der Show gesagt. Ja, ja, super. Also so macht man es halt nicht zu sagen. Genau. Also das ist auch so ein, so ein klassischer Tipp. Eigentlich den, den ich total gerne gebe, so grundsätzlich nach einer Show sich nicht bewerten. So. Ja. So ganz grundsätzlich. Sich nicht bewerten. Warum? Weil man noch das weiß. Besser als ich noch so quasi voller allem ist so.  [00:24:03][33.1]

Boris Beimann: [00:24:04] Ein Check, denn man hat ja lang oder eine Woche lang auf einen Punkt hingearbeitet. Auf einmal ist er vorbei. Schau vorbei, zack, wo steht man jetzt? Was kommt als nächstes? Wo will man hin? Wie war das? Hat man alles gesagt, was man sagen wollte? Da rieselt ja so viel rein. Witzigerweise kann ich direkt von gestern eine kleine Geschichte dazu erzählen. Ich habe ich habe gestern ja in der Carolin Kebekus Show ähm, ich trommel da seit neun Staffeln. Ja und jetzt macht Caro es so, dass sie Newcomerin vorstellt am Ende der Show. Und gestern durfte ich meinen Song am Ende spielen und total geil! Ich bin ja unfassbar dankbar für diesen Support. Kommt in der Art und.  [00:24:46][42.0]

Charly Klauser: [00:24:47] Druck hoch.  [00:24:48][0.4]

Boris Beimann: [00:24:50] Nach dem Auftritt auch mein Management war auch da, meine Schwester war ja auch da, die ja auch mit Management macht. Die stand so 2 Meter neben mir. Caro Giovanni hat zugehört, das Publikum, was auch immer. Und dann, nach dem Auftritt, stand ich so zwischen Gang so, und ich wusste Oh Gott, dahinten steht mein Manager und da steht meine Managerin. So, und dann kam so eine Lady und meinte Komm, ich puder dich fürs Foto noch mal über dich. So kannst du das gerade einfach mal drei Minuten lang machen. Ich weiß grad nicht, wohin mit mir. Ich weiß, wenn ich dahin gehe, höre ich mir Feedback an und wenn ich dahin gehe auch. Und ich stand.  [00:25:22][32.3]

Charly Klauser: [00:25:23] Wieder ein paar Stunden her.  [00:25:24][1.0]

Boris Beimann: [00:25:25] Ich stand inzwischen gang und wusste nicht wohin mit mir, weil ich nicht mir anhören wollte, dass ich irgendetwas schlecht gemacht habe. Oder vielleicht auch nicht, dass irgendwas gut gemacht habe. Ich wollte es wertlos lassen. Mal runterkommen. Und dann hat die Lady etwas.  [00:25:38][13.0]

Charly Klauser: [00:25:39] Was?  [00:25:39][0.0]

Boris Beimann: [00:25:42] Total gut.  [00:25:42][0.6]

Charly Klauser: [00:25:43] Ja.  [00:25:43][0.0]

Boris Beimann: [00:25:44] Gut, dass du das sagst.  [00:25:45][0.6]

Boris Beimann: [00:25:45] Naja, gut. Also, ich. Ich glaube, ich sage es auch noch mal, weil es total wichtig ist, wenn man ehrlich ist. Ich würde sogar sagen, es ist unprofessionell, weil man sich noch gar nicht in der Lage ist, es objektiv sich anzuhören, so weil der Körper noch so anders in der Wahrnehmung ist. Das heißt, ich kann gewisse Dinge nicht gut hören oder sehen. Und ich meine, das kennst du ja auch. Du kommst von der Bühne, denkst geilen Auftritt gehabt, hörst es am nächsten Tag noch mal und denkst Aber komisch.  [00:26:09][24.1]

Charly Klauser: [00:26:09] Ja.  [00:26:09][0.0]

Boris Beimann: [00:26:10] Genau so andersherum. Andersrum denkst es war mir irgendwie nicht so gut und du hörst du denkst aber irgendwie total sauber so und das ist eine körperliche Folge von dem Thema, ich nenne es mal Aufregung. Ja, von dem ganzen Adrenalin was da ist usw und deswegen würde ich dein Bestes, sich nicht zu bewerten, zu genießen, immer, immer feiern galt es ist gemacht, weil es ist. Ein Auftritt ist immer was besonderes. Du weißt nie was rauskommt. Also geil, dass ich es gemacht habe. Sich selber auf die Schulter klopfen, froh sein, dass man es überlebt hat.  [00:26:38][27.8]

Charly Klauser: [00:26:39] So von der Bühne gefallen.  [00:26:40][1.7]

Boris Beimann: [00:26:43] Und dann einfach erst mal genießen. Oh.  [00:26:44][1.7]

Boris Beimann: [00:26:46] So ist gut, dass du das sagst.  [00:26:47][1.3]

Charly Klauser: [00:26:47] Ja.  [00:26:47][0.0]

Boris Beimann: [00:26:48] Es gibt ein paar Tricks, so auch, um das körperlich so ein bisschen abzuschütteln und und dem Management oder den anderen, die meinen das ja gut, also Management, wenn ihr jetzt zur.  [00:26:57][8.7]

Charly Klauser: [00:26:57] Na.  [00:26:57][0.0]

Boris Beimann: [00:26:58] Ja, die meinen das ja total gut, aber an der Stelle und.  [00:27:01][2.7]

Boris Beimann: [00:27:01] Manchmal ja superwichtig.  [00:27:02][0.4]

Boris Beimann: [00:27:03] Und manchmal ist auch der eigene Druck oder die eigene Aufregung, die man auch so ein bisschen abgibt, dann an die Person. Es ist an der Stelle eigentlich Quatsch. Man sollte es eigentlich wirklich komplett an der Stelle lassen und da gucken, wie kann ich mit meinen Klienten Klientinnen das so bauen, dass es gut für die in dem Moment ja so wird? So Ruhe, soll ich denn Getränk bringen? Willst du mich sehen? Willst mich nicht im eigentlich sollte man das besprechen. Stimmt so wie hätte ich es gerne für mich in dem Moment, weil ich bin ja auch offen für Kritik. Nicht hier und heute, jetzt also nicht von heute.  [00:27:36][33.2]

Boris Beimann: [00:27:37] Da wollte ich übrigens etwas.  [00:27:39][1.4]

Boris Beimann: [00:27:40] Was mir nicht gefällt, aber optimal ist, um dir optimal zuzuhören, ist für mich am besten, wenn wir das jetzt nicht besprechen, sondern dann, wenn ich wieder Ruhe habe, dann kann ich dir besser zuhören. So, und dann kann ich dein Feedback auch viel besser nehmen.  [00:27:54][13.8]

Charly Klauser: [00:27:54] Das ist sehr transparent und sehr gut.  [00:27:56][1.9]

Boris Beimann: [00:27:56] Er ist ja so, ich will es ja sogar haben. Also also du willst es ja hören auch immer so, aber ich frag.  [00:28:01][4.6]

Boris Beimann: [00:28:01] Auch total oft nach Kritik, wenn nichts kommt, weil ich einfach ich will. Ich glaube, dass man so ist. Steht ja auch auf der Bühne, auch für für andere Menschen. Und man hat eins. Ich weiß, dass man subjektiv nie es so beurteilen kann, wie es draußen ankommt. Also allein die Frage Wie ist der Sound draußen, wie wirkt das, wie? Ich habe bei zum Beispiel gestern beim Soundcheck extra die Klamotten angezogen, die ich hinterher anziehen wollte, um zu gucken Sieht das nach was aus? Und habe einfach den Kameramann gefragt, der einfach überhaupt nicht mein Thema ist. So, bitte ganz, ganz ehrlich, der kann das. Hier war es so, weil ich alle können. Auch ich bin total offen für Kritik und ich liebe Kritik, aber halt wirklich Geschmackssache.  [00:28:40][38.3]

Charly Klauser: [00:28:42] Also in dem Sinne.  [00:28:43][0.5]

Boris Beimann: [00:28:43] Klar, wenn Leute pampig sind oder so was auch schon alles erlebt. Aber eigentlich fordere ich Kritik. Ich liebe Tontechniker, die kritisch an alles herangehen, die mitarbeiten, wo die nicht sagen Ja, okay, bei dem Song nach zwei Monaten Tournee ist die Gitarre einfach immer zu laut. Nee, der kann mir sagen Mach da doch mal deine Gitarre leiser, weil wir gemeinsam ja das beste Ergebnis für alle haben wollen.  [00:29:06][22.5]

Charly Klauser: [00:29:07] Und total.  [00:29:07][0.6]

Boris Beimann: [00:29:08] Das ist total wichtig. Und jeder, der da vorne steht und das ist auch wieder ein Riesenunterschied. Ist man Künstler oder ist man, steht man hinten? Man muss viel kritikfähig sein.  [00:29:16][8.6]

Boris Beimann: [00:29:17] Mensch jetzt als Künstlerin.  [00:29:18][1.5]

Boris Beimann: [00:29:19] Weiß genau was. Man muss viel selbstsicherer dastehen können, weil man die ganze Zeit natürlich im Fokus auch zugeballert wird.  [00:29:26][7.0]

Charly Klauser: [00:29:26] Ja.  [00:29:26][0.0]

Boris Beimann: [00:29:28] Ich sehe auch manchmal so den WhatsApp Verlauf mit meiner Schwester, die ja auch mit beim anderen das Management macht. Und manchmal ist das wirklich so, ich habe hier das und du musst das und das und das und das denke ich mir, wenn ich jetzt keine harte Schale hätte oder wenn ich nicht wüsste, dass sie das macht, um mein Projekt nach vorne zu bringen, dann müsste ich sie ja hassen.  [00:29:45][16.8]

Charly Klauser: [00:29:46] Also ne.  [00:29:48][1.4]

Boris Beimann: [00:29:48] Bei dem Foto sieht nicht gut aus. Ist okay. Nehmen wir es nicht. Ja. So, das ist schon. Ja manchmal so.  [00:29:54][5.9]

Boris Beimann: [00:29:55] Und du hast ja auch einen Anspruch, die du.  [00:29:59][4.4]

Charly Klauser: [00:29:59] Selber ja da behauptet.  [00:30:00][1.1]

Boris Beimann: [00:30:01] Leider bin ich da habe ich mir bei Herrn Peter Maffay, ich glaube.  [00:30:04][3.4]

Boris Beimann: [00:30:05] Du hast vor.  [00:30:05][0.5]

Boris Beimann: [00:30:06] Alles gut.  [00:30:06][0.3]

Boris Beimann: [00:30:07] Sonst nicht ein Stück.  [00:30:07][0.6]

Boris Beimann: [00:30:08] Mehr. Ich muss mich auch nicht.  [00:30:09][0.9]

Charly Klauser: [00:30:09] So sehr bewegen.  [00:30:09][0.3]

Boris Beimann: [00:30:10] Doch ich glaube, da habe ich mir bei Peter Maffay auch eine kleine Scheibe von abgeschnitten. Der ist auch sehr, sehr krass diszipliniert, sehr perfektionistisch. Na ja, Kontrolle. Ich wäre jetzt negativ. Ich weiß jetzt nicht die der Liebe, das auch die Zügel in der Hand zu haben, auch von seinem großen Team und so und muss er auch. Mit 300 Leuten zusammen? Genau. Sehr penibel und genau. Und ich glaube, das habe ich mir in den letzten elf Jahren unserer Zusammenarbeit auch sehr angeeignet. Und damit müssen einfach alle dealen, die mit mir zusammen arbeiten. Dass ich sehr perfektionistisch bin, was ja immer Vor und Nachteile hat. Aber für das Projekt vielleicht. Wenn man nicht zu verbissen ist, dann eigentlich nur Vorteile.  [00:31:00][49.7]

Boris Beimann: [00:31:01] Ja, zumal du bist ja dann und das glaube ich, dieser Rollenwechsel ist einfach auch noch mal spannend und wahrscheinlich spannend, weil du in dem ja jetzt also gerade mittendrin steckst. Du bist ja dann keine Führungsperson, die auch quasi hinter der Bühne und so Und wie ist es Vergleiche sich früher im Fußball so elf trainiert habe. Und da hat mir eine Mutter von einem hat mir so ganz klar gesagt, die war Kinderpsychologin und die hat uns mal ganz toll beraten auch. Und die hat dann so einen Satz geprägt. Du musst dir nur im Klaren sein, mit dem ersten Fuß, den du in die Kabine setzt, checken die deine Stimmung, ob sie wollen oder nicht. Die wissen, wie du drauf.  [00:31:45][43.9]

Charly Klauser: [00:31:45] Absolut.  [00:31:45][0.0]

Boris Beimann: [00:31:46] So. Und das fand ich so ganz eindrücklich. Und so ist es ja bei dir und bei euch auch. Sowohl hinter der Bühne ja dann als auch quasi als Bandleader auf der Bühne.  [00:31:56][10.3]

Boris Beimann: [00:31:57] Ja, ich. Ich merke, dass ich. Ich merke es immer wieder, wie wichtig die Einstellung, die Arbeitseinstellung und die Energie der Hauptperson oder der Hauptperson oder des Chefs oder des Sängers Künstlerin wie auch immer ist. Und ich in diesen paar Projekten, in denen ich arbeite, herrschen die unterschiedlichsten Energien.  [00:32:19][22.4]

Charly Klauser: [00:32:20] Und.  [00:32:20][0.0]

Boris Beimann: [00:32:21] Stimmungen. Und das ist, daran merke ich auch, wie wichtig das ist, dass ich auch meinen Leuten gutes Gefühl gebe, dass die auch Spaß haben, für mein Projekt zu arbeiten. Wir hatten eben gerade, bevor ich hier hingefahren bin, gerade ein Meeting mit meinem ganzen Promoter Team. Ich habe jetzt im Zuge meiner Album Veröffentlichungen quasi so getan, als wäre ich eine Plattenfirma, weil ich ja das alles ohne Label mache und weiß ja aufgrund meiner Black Ship Vergangenheit, wie das so läuft nach mir. Okay, dann tue ich jetzt mal so, als wäre ich der Chef meiner eigenen Plattenfirma und suche mir mein Promo Team zusammen zusammenzusetzen. TV, Promoter, Radio, Promoter, Print und Presse, Social Media, meine zwei Manager Leute Assistentin, also so quasi das Team.  [00:32:59][37.5]

Charly Klauser: [00:33:00] Und dann noch die Leute, die viel mehr Videos machen.  [00:33:02][2.3]

Boris Beimann: [00:33:03] Und wollen, hatten wir auch ein Meeting mit allen zusammen und das ist schon auch immer wieder aufregend. So mäßig sieht man dann das ganze Team, die für einen seit Monaten arbeiten. Ähm ja. Und ich, ich. Abgesehen von den wichtigen Themen, die wir behandeln müssen, versuche ich da einfach immer, weil ich einfach weiß, was ich von einem Chef haben will. Ich weiß, dass wenn ich sehe, der ist motivierten, der brennt dafür, dann brenne ich auch dafür. Aber wenn der Chef da vorne, wenn man irgendwie merkt, ach, der ist gar nicht so davon überzeugt, der hat eigentlich gar nicht so Bock darauf, dann ist das. Für den zu arbeiten ist eine Katastrophe. Ich nenne jetzt keine keine Namen von Bands, aber ich habe alles schon erlebt.  [00:33:41][38.1]

Charly Klauser: [00:33:41] Ja, klar.  [00:33:42][0.2]

Boris Beimann: [00:33:42] Und dann denk ich mir auch so als Mitmusiker so Ey, wenn der Typ jetzt eigentlich lieber auf seiner Couch Chips fressen will, sorry, dann ist mir meine Lebenszeit zu schade für den, mir jetzt hier meine Zeit zu verschwenden, von Energie rein zu pushen.  [00:33:58][15.7]

Charly Klauser: [00:33:59] Und.  [00:33:59][0.0]

Boris Beimann: [00:34:00] Hingegen jetzt zum Beispiel als positives Beispiel Peter Maffay brennt für jede Sekunde, die er auf der Bühne steht. Und das ist egal, wie alt man ist und was man erlebt hat oder wie Heckmeck der Tag vorher war. Und manchmal wollen 700 Leute was von denen. Und ab dem Moment, wo er auf die Bühne geht, stimmt einfach seine Energie und er gibt einfach immer 150 %. Da denke ich mir, ist mir auch egal, was das dann für eine Musik ist. Ich höre das jetzt auch nicht. Privat ist auch kein Geheimnis, aber das ist.  [00:34:29][29.0]

Boris Beimann: [00:34:30] Noch eine andere Generation.  [00:34:30][0.5]

Boris Beimann: [00:34:31] Einfach so hier. Und der hat eine Message, der hat eine Aussage und da stehe ich gerne dahinter und Backup sein. Und dann stehe ich da auch gerne in der dritten Reihe, weil es für eine gute Sache ist.  [00:34:41][10.0]

Boris Beimann: [00:34:41] Ja, und ich habe das Gefühl, wenn man ihm zuhört, so in Interviews und Talkrunden, dass der also auch jedes Wort ernst meint.  [00:34:48][7.0]

Charly Klauser: [00:34:49] Total.  [00:34:49][0.0]

Boris Beimann: [00:34:49] Ohne verbissen. Aber wirklich das. Ja, das ist er. Genau so wirkt es zumindest. Und selbst wenn es nicht zu jeder Faser immer so sein muss wir haben ja auch unterschiedliche Anteile. So, das ist ja auch wichtig, aber ist auch hochprofessionell, wie es dann rüberkommt, weil sein Projekt ist.  [00:35:08][18.3]

Charly Klauser: [00:35:08] Genau so.  [00:35:09][0.3]

Boris Beimann: [00:35:09] Und der, der liebt die Mucke, die er macht und der die Messages, über die er redet, auch mit seiner Stiftung. Das ist ihm alles bis jetzt. Also es ist eigentlich genauso, wie wenn man sich normal mal mit ihm unterhalten würde. Und das finde ich total gut.  [00:35:22][12.3]

Charly Klauser: [00:35:22] Ja, kann man auch machen.  [00:35:23][0.8]

Boris Beimann: [00:35:24] Ja gut, ich habe ein kleines Mini Zwischenspiel. Du musst die Sätze vervollständigen.  [00:35:32][8.0]

Charly Klauser: [00:35:33] Oha.  [00:35:33][0.0]

Boris Beimann: [00:35:34] Hat das was mit allgemein? Sind zu tun oder.  [00:35:36][2.2]

Charly Klauser: [00:35:37] Soll es damit zu tun haben? Nein, bitte nicht.  [00:35:39][1.6]

Boris Beimann: [00:35:40] Nenne mir den dritten Mann morgens, wenn ich aufstehe.  [00:35:43][2.9]

Charly Klauser: [00:35:49] Bin schon sehr, sehr spät ins Bett gegangen.  [00:35:53][3.7]

Boris Beimann: [00:35:55] Bei einer Frage zu meinen Haaren denke ich.  [00:35:56][1.5]

Charly Klauser: [00:36:02] Solange es um intuitive Antworten bei mir frei ist zu meiner Art denke ich.  [00:36:11][9.3]

Boris Beimann: [00:36:13] Nicht viel.  [00:36:13][0.4]

Charly Klauser: [00:36:14] Ist.  [00:36:14][0.0]

Boris Beimann: [00:36:18] Will ich immer Menschen ermutigen, das auch zu tun, weil ganz viele Frauen sagen so Ja, ich wollte schon immer und ich sag Ja, mach du.  [00:36:25][6.7]

Boris Beimann: [00:36:25] Ja, du darfst auch kippen. Übrigens Also du, das kann.  [00:36:28][2.8]

Boris Beimann: [00:36:29] Ich, kann aber auch. Du kannst ja die lange Lücke.  [00:36:31][1.7]

Charly Klauser: [00:36:33] Das ist sieben Minuten. Acht.  [00:36:34][1.1]

Boris Beimann: [00:36:36] Wenn ich keine Musikerin geworden wäre, würde ich jetzt Tänzerin sein. An Menschen begeistert mich.  [00:36:43][7.3]

Boris Beimann: [00:36:47] Positive Energie in welcher Hinsicht auch immer.  [00:36:51][3.6]

Boris Beimann: [00:36:51] Schön, dass du das mit so einer positiven sprichst.  [00:36:55][3.2]

Charly Klauser: [00:36:56] Positiv so positiv sehen. Nein.  [00:37:00][3.7]

Boris Beimann: [00:37:02] Ich liebe Menschen, die ihr Ding machen, die dabei total freundlich sind, die mit offenen Augen durchs Leben gehen. Ich liebe es, in der Bahn zu sitzen und schöne Menschen oder einfach Menschen anzugucken und die so anzulächeln, als wären wir befreundet. Weil ich denke mir immer, der einzige Grund, warum ich diesen Menschen nicht mal kenne, ist, weil ich ihn einfach noch nicht kennengelernt habe. Also ich würde. Theoretisch gehe ich mit der Einstellung durchs Leben, dass jeder Mensch mein bester Freund sein könnte. Wir hatten einfach nur noch nicht die Chance, uns kennenzulernen und dann fällt man auch manchmal auf die Schnauze. Aber ich gehe lieber so durchs Leben als anders.  [00:37:37][35.1]

Boris Beimann: [00:37:38] Voll schön. Wenn es für einen Tag sein könnte.  [00:37:42][4.3]

Boris Beimann: [00:37:45] Der Mister President.  [00:37:46][0.8]

Boris Beimann: [00:37:51] Wir lassen so stehen, oder? Ja. Auf diese Superkraft kann ich mich immer verlassen.  [00:37:54][3.5]

Boris Beimann: [00:37:58] Ohne Schlaf trotzdem den nächsten Tag zu wuppen.  [00:38:01][2.6]

Boris Beimann: [00:38:03] Okay.  [00:38:03][0.0]

Charly Klauser: [00:38:05] Mittlerweile wieder super.  [00:38:05][0.7]

Boris Beimann: [00:38:06] Ich habe keine Ahnung warum, aber ich bin immer total aufgeregt, wenn. Oder anders ausgedrückt.  [00:38:15][8.7]

Charly Klauser: [00:38:16] Ähm.  [00:38:16][0.0]

Boris Beimann: [00:38:19] Wenn gewisse Leute im Publikum sind, kann ich vorher manchmal nicht greifen, welche Leute mich nervös machen. Aber wenn ich jetzt ein Konzert spiele, vor so 50 Leuten und 15 davon kenne ich und die kennen mich um Gottes willen, weil die.  [00:38:36][17.6]

Charly Klauser: [00:38:36] Wissen.  [00:38:36][0.0]

Boris Beimann: [00:38:38] Was ich kann. Theoretisch. Und da will man ja dann einen draufsetzen. Bei 50 fremden Leuten. Wenn ich sage, dann denken die sich auch gut.  [00:38:47][8.8]

Charly Klauser: [00:38:47] Ist schon klar.  [00:38:47][0.4]

Boris Beimann: [00:38:48] Es ist nicht so mein Fall, aber dann ist es.  [00:38:49][1.5]

Charly Klauser: [00:38:49] Halt einfach so.  [00:38:50][0.4]

Boris Beimann: [00:38:52] Oder die hören es halt gar nicht.  [00:38:53][1.0]

Charly Klauser: [00:38:53] Ja oder nein.  [00:38:54][0.8]

Boris Beimann: [00:38:56] Wenn sie dazu eine Erklärung haben. Also ich kann dazu etwas sagen. Bitte gib mir das. Okay?  [00:39:02][6.5]

Charly Klauser: [00:39:04] Ich, ich. Ich. Ich kam.  [00:39:06][2.1]

Boris Beimann: [00:39:07] Jetzt nie darauf.  [00:39:07][0.3]

Charly Klauser: [00:39:07] Sich zu fragen.  [00:39:07][0.2]

Boris Beimann: [00:39:09] Aber die. Das Spannende ist, dass eines der spannendsten Phänomene, was so in den Bereichen ja nie so besprochen wird und für mich ja so ein so ein auf einmal so ein als mit Leuten gesprochen habe, auch mit anderen, so hatte die ja so viel Auftritts Erfahrung haben, wo ich dachte ach interessant, die wissen gar nicht so viel über diese Phänomene. So körperlich. Aufregung so. Und eigentlich ist das der Klassiker. Also ich würde sagen, die Definition von ich sag jetzt mal Lampenfieber Aufregung ist, dass man die Sorge hat, aus der eigenen Gruppe Sippe ausgeschlossen zu werden. So also und auch gar nicht. Es heißt oft Versagensangst. Angst vor Fehlern. Ja, es ist aber eigentlich die Konsequenz aus den Fehlern. Der Fehler als solches ist ja nicht schlimm, sondern die die vermeintliche Konsequenz, die daraus entstehen könnte, macht uns Angst. Und der Ausschluss aus der Gruppe ist quasi könnte man sagen jetzt Revolution eigentlich gleichbedeutend mit dem Tod. Weil ohne die Gruppe hätte man damals nicht überlebt. Deswegen ist es vollkommen logisch, dass in dem kleinen Kreis oder wenn du weißt, wer da ist, Eltern sind dabei oder manchmal sind sie dann positiv, oft oft eher eine besondere Aufregung oder halt, man weiß es, ein Programmdirektor da oder Management oder irgendwelche Producer oder oft in der Heimatstadt ist es für viele ja oft normal, anders aufzutreten.  [00:40:30][81.2]

Charly Klauser: [00:40:31] So.  [00:40:31][0.0]

Boris Beimann: [00:40:32] Und das ist eigentlich das, was dann quasi so in uns wirkt, so was natürlich gleichzeitig schizophren ist, weil gerade die halten ja genau zu einem, wenn es auch mal richtig kacke läuft. Ja, so, das ist ja eigentlich sogar wieder das Schizophrene. Sie stehen ja genau hinter allem. Und das ist dann manchmal dann Leuten mit das ich würde so was immer noch mal nicht nur gedanklich, sondern auch körperlich verankern. Aber es ist eigentlich genau das, was passiert. Die, die Leute, die genau hinter einem stehen, wenn es auch mal richtig kacke läuft, sind ja genau die, die bei diesen Konzerten da sind.  [00:41:01][28.8]

Charly Klauser: [00:41:03] Eigentlich ja, also eigentlich, da stehen die hinter einem.  [00:41:05][2.3]

Boris Beimann: [00:41:06] Und vor allem könnte man sagen Ja als Bild.  [00:41:07][1.8]

Charly Klauser: [00:41:08] Ja, das stimmt.  [00:41:09][0.7]

Boris Beimann: [00:41:10] Auf der anderen Seite die hören halt, wenn was falsch läuft, weil sie die Songs kennen, die hören, wenn ich oder die spüren, wenn ich nicht so gut drauf bin, irgendwie bei einem Gig. Klar, die nehmen das alle wahr. Das ist ja auch nicht, dass sie das ignorieren, aber die bewerten das nicht negativ, weil sie auch natürlich auch alle wissen.  [00:41:28][18.4]

Charly Klauser: [00:41:29] Wie es läuft.  [00:41:30][0.4]

Boris Beimann: [00:41:31] Und alle meine Freunde sind halt selber Musiker, auch sehr, sehr gute Musiker. Ich gelte unter meinen Freunden ja eher so als die.  [00:41:37][6.6]

Charly Klauser: [00:41:38] Die so Popmusik macht im Vergleich zu meinen krassen Leuten drumherum.  [00:41:43][4.4]

Boris Beimann: [00:41:44] Weil sie dann Jazz, Klassik sind, oder?  [00:41:46][1.5]

Boris Beimann: [00:41:46] Ja, oder weil die Jazz studiert haben.  [00:41:48][1.1]

Charly Klauser: [00:41:48] Und ich spiele vier Akkorde in, aber bei.  [00:41:52][3.5]

Boris Beimann: [00:41:52] Anderen Bands. Und das nagt so ein bisschen auch manchmal an mir, weil ich eigentlich immer gerne Musik studiert hätte. Und ich habe auch diesen Anspruch, so ein krasser Musiker zu sein, auf jedem Instrument am liebsten. Das ist ja mein Problem. Hätte ich meine ganze Zeit in ein Instrument gesteckt, dann wäre ich bei diesem Instrument jetzt vielleicht krass viel weiter. Aber ich spielte ja meine Zeit auf. Alle meine Kinder sage ich jetzt mal.  [00:42:17][24.8]

Charly Klauser: [00:42:17] Ein bisschen Aufmerksamkeit bekommen.  [00:42:20][2.5]

Boris Beimann: [00:42:21] Aufmerksamkeit. Mal mehr, mal weniger möglich.  [00:42:23][2.6]

Charly Klauser: [00:42:25] Ja, genau. Das ist dann irgendwie so.  [00:42:26][1.4]

Boris Beimann: [00:42:27] Ja, okay. Ich meine, man kann es natürlich auch so sagen. Also du machst, du bist ja Genre übergreifend. Trotzdem ja. Ja. Und das ist, finde ich, in Deutschland noch schwieriger, so Genre übergreifend tätig zu sein, weil man oft die Leute ja von außen so verortet und gleichzeitig ja nur weil die der ist, dass mehr Studiums Typ Stück Stempel fehlt für Jazz oder so manche müssen sich dann müssen sich ja dann ja müssen sich auf diese Stufe stellen, weil das ist ja auch ein Leidensweg Studium. Das Musikstudium ist ja auch nicht nur geil, habe ich mir sagen lassen.  [00:43:03][35.9]

Boris Beimann: [00:43:03] Ja, total ich. Ich merke tatsächlich das.  [00:43:05][2.5]

Charly Klauser: [00:43:06] Studium.  [00:43:06][0.0]

Boris Beimann: [00:43:09] In der Außenwahrnehmung für für die Jobs, die ich mache oder in dem Genre, in dem ich bin. Total. Egal ist. Ja, es wäre mein eigener Anspruch gewesen zu sagen, ich würde gerne, muss ich. Das sind auch gar nicht meine Eltern, die gesagt haben, ich habe tatsächlich. Ich wollte eigentlich als junger Student an die Hochschule gehen, habe mich glaube ich auch beworben bzw so vorbereitende Kurse gemacht. Musiktheorie, der ganze Schmarrn, weil ich wollte eigentlich Jazz, Schlagzeug und Klavier studieren, das war mal, ich habe mich auch eingeschrieben und dann wurde ich zur Aufnahmeprüfung eingeladen und da war ich halt mit meiner Band damals in China auf Tour. Bei so einer Musikmesse habe ich so Sachen präsentiert.  [00:43:48][38.4]

Charly Klauser: [00:43:48] Ja.  [00:43:48][0.0]

Boris Beimann: [00:43:49] Und dann dachte ich mir Ja, dann will dieses Universum nicht. Ich meine, das war ein cooler Grund zu sagen.  [00:43:54][5.0]

Charly Klauser: [00:43:55] Ich kann hier nicht so, die Aufnahmeprüfung.  [00:43:56][1.5]

Boris Beimann: [00:43:58] War cool, aber ich fand es auch so ein bisschen schade. Ja, aber man will ja auch immer so ein bisschen das, was man nicht hat. Und ich weiß, dass das auch sehr viele Vorteile hat, dass ich halt nicht studiert habe, sondern direkt dann irgendwie auf den Bühnen war und das alles mitgenommen habe, was ich.  [00:44:12][13.9]

Charly Klauser: [00:44:12] Auch.  [00:44:12][0.0]

Boris Beimann: [00:44:12] Bis jetzt erzählt habe. Aber das ist so der eigene Anspruch, aber der das ist auch gut, dass er da ist. Ich habe vor einer Woche einfach so aus Spaß Gigs zugesagt, mit einer richtig krassen Funk Band, die alle gerade fertig an Erfolg waren glaube ich studiert habe. Und da habe ich mich mit.  [00:44:30][17.6]

Boris Beimann: [00:44:30] Den Namen.  [00:44:30][0.1]

Boris Beimann: [00:44:31] Fabians Crush und die spielen echt wie Snake Baby, wenn das irgendwem was sagen sollte. Also musikalisch krass und nach den DJs seit 1:00 nachts auf der Bühne und party apres Justin Timberlake mit krassen Arrangements. Und ich habe noch nie mit so einer krassen Band gespielt und durfte da halt wirklich nur singen. Das war mein erster Job in meinem ganzen Leben, wo ich zum Gig gekommen bin, mit einer Handtasche, wo in ihr drin waren. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie geil. So viele Nächte schleppe ich mein Equipment von einem Auto ins andere und muss noch mal meine Hardware Tasche umpacken, weil beim nächsten logistisch ist diese Multiinstrumentalist für einen darf ich es sagen ihr nicht so schön sehr unpraktisch, aber das habe ich dann auch mal mitgenommen und genossen.  [00:45:22][50.4]

Boris Beimann: [00:45:22] Ja, cool.  [00:45:23][0.2]

Charly Klauser: [00:45:23] Ja.  [00:45:23][0.0]

Boris Beimann: [00:45:26] Bin ich abgewichen von deinen Fragen?  [00:45:27][1.5]

Boris Beimann: [00:45:28] Nein, ich habe jetzt noch eine hier. Nutzt die einfach mit. Ich komme schon irgendwie wieder zurück. Ein eigenes Album zu produzieren ist manchmal.  [00:45:38][9.8]

Boris Beimann: [00:45:41] Ähm es manchmal sehr, sehr anstrengend gewesen.  [00:45:47][6.1]

Charly Klauser: [00:45:48] Es war eine eine lange, lange Reise.  [00:45:50][1.8]

Boris Beimann: [00:45:50] Und ich hatte Punkte, wo ich nicht.  [00:45:52][1.8]

Charly Klauser: [00:45:52] Daran geglaubt habe, dass es funktioniert.  [00:45:54][1.4]

Boris Beimann: [00:45:55] Und daher würde ich beim nächsten Mal. Es genauso machen, genauso machen.  [00:46:02][6.9]

Boris Beimann: [00:46:04] Ich sage, ich habe in vielen Interviews gesagt, dass ich es so nicht noch mal machen würde, weil die letzten fünf Jahre, also kurz mal zurück betrachtet aufgehört. Ich hatte das paar negative Erfahrung. Es ging die ganze Zeit nur um Schublade hier und da und das war irgendwie zu verkopft und zu zerrissen. Und ich dachte mir ja, nee, und ich will auch nicht einfach nur Rockmusik machen. Ich liebe es, wenn Musikstile sich vermischen. Und ich brauche eine Situation, dass ich uneingeschränkt die Musik machen kann, die ich will. Wir waren halt auch eine Rockband mit Gitarre, Bass, Schlagzeug. Da ist halt auch nur bedingt was möglich. Und dann kam der Anruf von Peter Maffay, als ich 21 war und damit habe ich dann die letzten zehn Jahre viel Zeit verbracht. Aber nach fünf Jahren habe ich gemerkt Oh Gott, ich gehe kaputt, wenn ich nicht meine eigene Musik mache. Ob das jetzt ein Musical ist, das ich schreibe, ob das ein Soloalbum ist oder ob das Singles sind, was auch immer. Und dann habe ich angefangen, eigene Songs wieder zu schreiben und habe da gemerkt Das ist das, wofür ich brenne und was ich machen will. Ich dachte auch immer, ich produziere das mit dem ich schreibe mit dem und habe. Ich bin ja nach L.A. Geflogen 2018, um mit Warren Howard, diesem Star Produzenten auf Hollywood Hill ein Album zu produzieren, weil der meinte Ich bring dich hier groß raus bei Walt Disney, was auch immer. Sehr cool, lass mal zwei Songs machen und da haben wir zwei Songs gemacht und ich habe gemerkt, auch der weiß nicht.  [00:47:28][83.9]

Boris Beimann: [00:47:29] Was du möchtest.  [00:47:29][0.3]

Boris Beimann: [00:47:29] Was ich möchte. Und dann habe ich danach. Ich habe ihm abgesagt. Schöne zwei Songs. Vielen Dank für die Zeit. Ich mach's doch alleine selber im Keller. Und dann habe ich mich final eingeschlossen und habe das ganze Album dann zu Hause zum größten Teil und in anderen Studios selbst produziert und tatsächlich es geschafft, alle Instrumente einzuspielen. Kein einziger lebender Mensch hat irgendein Instrument auf diesem Objekt gespielt.  [00:47:55][25.2]

Charly Klauser: [00:47:55] Ja, ähm.  [00:47:56][0.7]

Boris Beimann: [00:47:57] Aber es war halt einfach total hart. Auch Produzenten musste ich ja erst mal wachsen. Ich habe sowas in der Dimension ja auch noch gar nicht produziert. Ja, ja und das Ding kam gestern bei mir per Post an Ihr könnt euch mal vorstellen, wie viele Häkchen ich an meine Wand seitdem gekritzelt habe, dass das Ding jetzt fertig ist. Und um zu deiner Frage zurückzukommen Es ist ein langer Weg gewesen. Ich glaube, ein zweites Mal geht jetzt auch schneller und es ist halt einfach genauso geworden, wie es haben wollte. Und ich glaube, es gibt so tolle Produzenten. Ich habe so Lust, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Das werde ich auch tun. Aber ich glaube, letztendlich produzieren und mischen. Ich weiß nicht, was passieren muss. Dass ich das abgeben kann, keine Ahnung.  [00:48:38][41.2]

Charly Klauser: [00:48:39] Ist schwer.  [00:48:39][0.2]

Boris Beimann: [00:48:41] Ja, aber es ist ja, also, ich meine, es können wir nicht sagen. Also ein Segen insofern, dass du das alles selber auch machen kannst, also die Fähigkeiten hast. So, das.  [00:48:49][7.8]

Boris Beimann: [00:48:49] Habe ich mir.  [00:48:50][0.4]

Charly Klauser: [00:48:50] In dem Prozess angeeignet.  [00:48:53][2.8]

Boris Beimann: [00:48:54] Also nicht, dass der Feenstaub, der über dich ausgegossen worden ist, aber angeeignet, wie auch immer, oder du es dann eben machst in den Situationen dich, dann mach es dann doch selber. Ja, also irgendwie eine, wie soll man sagen, so einen inneren Kompass oder Stimme hast, die dann doch dann relativ stark ist.  [00:49:11][17.4]

Charly Klauser: [00:49:12] Ja, die.  [00:49:12][0.4]

Boris Beimann: [00:49:13] Ist so stark, dass ich.  [00:49:14][0.9]

Charly Klauser: [00:49:15] Und die ganze Mannschaft ja.  [00:49:17][2.4]

Boris Beimann: [00:49:21] Diese innere Stimme ist so stark, dass ich diverse Familienfeiern in den letzten fünf Jahren oder Urlaube sein lassen hab.  [00:49:29][7.2]

Charly Klauser: [00:49:29] Meine Freunde sind in Urlaub.  [00:49:30][1.3]

Boris Beimann: [00:49:30] Gefahren und ich meinte Nein, ich muss mein Soloalbum machen und ich kann mein Gelaber nicht mehr hören, das ich wegen meines Albums das und das.  [00:49:37][6.5]

Charly Klauser: [00:49:37] Nicht machen kann.  [00:49:37][0.4]

Boris Beimann: [00:49:38] Und es ist halt echt verrückt, dass das jetzt auf jeden Fall erst mal ein Ende hat, weil.  [00:49:42][4.1]

Charly Klauser: [00:49:42] Das Ding einfach schon gepresst wurde, bin ich mal.  [00:49:45][2.7]

Boris Beimann: [00:49:45] Gespannt. Und alles so? Ja und jetzt? Und was jetzt, wenn es jetzt fertig ist? Aber ich.  [00:49:49][3.8]

Charly Klauser: [00:49:49] Hoffe.  [00:49:49][0.0]

Boris Beimann: [00:49:50] Dass das der Anfang für eine Phase ist, in der ich mir es erlauben darf, meine Musik ganz vorne dran stehen zu haben und weiter zu machen. Ich habe auch so viele Songideen. Ich, wenn ich erst mal wieder dahin kommt, das irgendwie umzusetzen, dann platze ich vor Glück.  [00:50:05][14.9]

Charly Klauser: [00:50:05] Wahrscheinlich.  [00:50:05][0.0]

Boris Beimann: [00:50:07] Und was wird das? Kann man sagen, was die größte Herausforderung war? Wir müssen übrigens dein Album ich habe es ja auch noch nicht gehört, außer die Single, die alles macht Sinn, die ja so.  [00:50:17][9.9]

Charly Klauser: [00:50:19] Einfach da dabei.  [00:50:20][1.0]

Boris Beimann: [00:50:22] Ist, haben bis jetzt ganz, ganz wenige Menschen erst bekommen.  [00:50:24][2.3]

Charly Klauser: [00:50:25] Also es war also.  [00:50:26][0.9]

Boris Beimann: [00:50:26] Es ist auch noch nicht draußen. 24 Juni.  [00:50:28][2.3]

Boris Beimann: [00:50:29] Ja, das war gar keine Kritik.  [00:50:31][1.7]

Charly Klauser: [00:50:31] Sondern das war damit auseinandergesetzt.  [00:50:33][1.1]

Boris Beimann: [00:50:38] Kannst du sagen, was die größte Veränderung oder die größte Herausforderung ist im Vergleich? Und das ist gar nicht despektierlich gemeint, das sonst Dienstleisters sein. Das ist ja auch noch mal unterschiedlich. Als mit der Geige dazustehen oder als Schlagzeugerin mit einer Band zu sein, ist auch noch mal ein Unterschied. So im Sinne von Welche Rolle hast du dann innerhalb der Band? Aber wenn wir jetzt mal nur wirklich auf auf den Sprung gucken von ich sage es noch mal Dienstleisterin gar nicht. Ist gar nicht despektierlich so.  [00:51:06][28.2]

Charly Klauser: [00:51:06] Dass wir jetzt.  [00:51:07][0.5]

Boris Beimann: [00:51:07] Im Podcast einfach die.  [00:51:08][0.7]

Charly Klauser: [00:51:08] Begrifflichkeiten also das stimmt ja auch so, dass es.  [00:51:11][2.5]

Boris Beimann: [00:51:11] Zu schätzen weiß und auch mit Herz dabei, wenn weil Dienstleistung klingt so ein bisschen nüchterner als es eigentlich ist, aber im Vergleich.  [00:51:16][4.9]

Charly Klauser: [00:51:16] Zu künstlerischem.  [00:51:17][0.6]

Boris Beimann: [00:51:17] Output ist das.  [00:51:18][0.7]

Boris Beimann: [00:51:19] Ja wie es gibt ja Luxus, Dienstleistung.  [00:51:20][1.3]

Charly Klauser: [00:51:21] Ja, alles ist so.  [00:51:22][1.4]

Boris Beimann: [00:51:23] Und es gibt Helden der zweiten Reihe gibt es auch immer Leute, die gar nicht ins Rampenlicht wollen, die es aber total brauch für die anderen zu sein. Ja, die gibt es ja auch. Also gerade im Klassik Bereich wo ich sage jetzt ganz viele Helden der zweiten oder dritten Reihe, die es total brauch und trotzdem auch Helden sind, finde ich so.  [00:51:38][15.1]

Charly Klauser: [00:51:38] Ja.  [00:51:38][0.0]

Boris Beimann: [00:51:39] Aber was um zurückzukommen was ist da für dich die größte Herausforderung gewesen, wenn man das sagen.  [00:51:45][6.7]

Charly Klauser: [00:51:46] Kann?  [00:51:46][0.0]

Boris Beimann: [00:51:46] Die allergrößte Herausforderung von allen sowieso. Ich habe ja schon ein paar erwähnt. Ist das sein eigenes Projekt? Was auch immer es ist, bei mir war es jetzt das Album und der ganze Strang. Charlie Glauser macht ihre eigene Musik. Dass das keine Deadline hat, weil niemand über mir steht, das ist ein großes, großes Thema gewesen. Und auch immer noch, wenn mich jemand anruft und sagt Kannst du bis dahin das und das machen. Ich liebe es, ein Job zu 100 % auszufüllen. Dann setze ich mich halt zu einer gewissen Zeit hin über das Ding und steht zu der uhrzeit. Mit meinem Equipment und sieben Minuten Verspätung stehe ich dann da.  [00:52:26][39.9]

Charly Klauser: [00:52:27] Ja.  [00:52:27][0.0]

Boris Beimann: [00:52:28] Aber bei mir ist es. Es ist der Menschheit egal, wann ich den Song fertig produziert habe. Und das ist der Grund, warum ich jetzt auch fünf Jahre gebraucht habe, weil ich durch Anfragen von anderen das immer vorne dran gestellt habe. Und dann kam noch mal das und noch mal das. Und dann macht man für denen auch noch einen Gefallen. Also man will ja, man möchte ja sozial auch sein und das liebe ich ja auch und bin Besitzer all der gesellschafts typ. Ja, aber es hieß ja auch sich stundenlang in seinen Keller alleine zu verfrachten und nicht rauszugehen und nicht das und den und den Job zu machen. Und dann gab es tatsächlich vor zwei drei Jahren den Punkt, dass ich oder vor zwei Jahren ich gesagt habe, ich muss aktiv Jobs absagen, damit ich meine Sache machen kann. Das tut weh. Ich meine, als Musiker muss man Geld verdienen. Man weiß.  [00:53:12][44.2]

Charly Klauser: [00:53:12] Durchaus.  [00:53:12][0.0]

Boris Beimann: [00:53:13] Auch aus dem Projekt.  [00:53:13][0.4]

Charly Klauser: [00:53:14] Genauso.  [00:53:14][0.0]

Boris Beimann: [00:53:15] Man weiß nie, durch welchen Job sich was Neues ergibt und so ich ich will ja jetzt auch nicht komplett die Dienstleistung sein lassen. Ich liebe das ja, was ich tue und das ist eine krasse. Das ist eine krasse Aufgabe zu sagen Okay, ne, ich spiel jetzt nicht da und da. Ich produziere mein Album weiter, an dem ich eh schon fünf Jahre sitze, was irgendwann rauskommt. Es hat halt, es war sehr, sehr lange Zeit nicht greifbar so und es wurde dann immer greifbarer und okay. Ich habe mir dann einfach als Tipp vielleicht kann ich hier auch mal mit reinbringen und vielleicht wird auch noch bessere Tipps. Aber ich habe. Ich musste andere Leute involvieren, damit ich mich zwinge, Deadlines einzuhalten.  [00:53:53][38.1]

Boris Beimann: [00:53:54] Sozialer Druck, könnte man sagen. So?  [00:53:55][1.6]

Boris Beimann: [00:53:55] Absolut. Ich habe mir dieses Team, von dem ich gesprochen.  [00:53:57][2.1]

Charly Klauser: [00:53:58] Habe.  [00:53:58][0.0]

Boris Beimann: [00:53:59] An Land gezogen und es gibt auch wieder Momente und auch jetzt ein Meeting. Charly Wie sieht es eigentlich damit aus? Und ich denke Oh Gott, ich bin der Chef und habe meine Aufgaben nicht gemacht, ich bezahl die Menschen und tu meinen Kram nicht dazu. Aber das brauche ich ja, damit ich heut Nacht noch diese Email fertig macht, die die Leute jetzt brauchen. Ja, ich habe mixing termine oder man. Termine mit meinem zusätzlichen Mischer ausgemacht. Ich habe ja das Album selber gemischt und hab mir noch so den technischen Segen von jemanden dazu geholt. Da habe ich gesagt Okay, 14. November, ich bin bei dir im Studio und dann saß ich halt am 13 November in der Nacht und musste das noch fertig machen. Das war mein Trick. Sich selber unter Druck setzen, ganz, ganz toll. Ich würde mir wünschen, in einer Welt zu leben oder eine Charlie im Ohr zu haben.  [00:54:41][42.2]

Charly Klauser: [00:54:41] Die auch ohne Druck Dinge fabriziert.  [00:54:43][1.3]

Boris Beimann: [00:54:45] Vielleicht morgen. Vielleicht ist es ja einfach ein nächster Entwicklungsschritt Schritt oder so, dass man das irgendwie, irgendwann auch die Energie eine andere ist. Und dann aber auch es muss ja nicht immer nachts sein. Vielleicht bleibt es aber auch so.  [00:54:57][12.4]

Boris Beimann: [00:54:57] Ich ruf dich an, wenn.  [00:54:58][0.8]

Charly Klauser: [00:54:59] Ich.  [00:54:59][0.0]

Boris Beimann: [00:55:01] Dann auf die Zielgerade einbiegt und also jetzt als du selbst komplett da so aufzutreten, wird ja auch noch total spannend, wenn du das mit einer Band probst, wo du ja alle Instrumente auch eigentlich eingespielt hast. Also das stelle ich mir auch noch mal echt total spannend vor, wie du damit dann umgehst. Auch als Bandleader. Ja, weil dann doch jeder auch seinen eigenen Sound mitbringt. Und? Nur ganz kurz touchiert, dieses Thema als Solo Künstlerin jetzt aufzutreten. Gibt es da also so ein Ja, also eine Form von manchmal auch Druck, sich äußern zu müssen zu Themen, zu denen man sich nicht äußern will. Ich sage auch bewusst manchmal den Themen. Ja, so fast zu aktivistisch oder auch zu den Themen Männer Frauen, dass riesen Unterschiede sind, wo Frauen auch Nachteile haben. Also ich habe mit dem Thema Shitstorm jetzt zum Beispiel auch ganz oft zu tun mit Leuten, die den bekommen. Ist das manchmal so ein Druck, dass man sich da als Künstlerin auch äußern muss oder so? Jetzt muss ich Stellung nehmen zu Menstruationszyklus und zwar Stellung nehmen zu weniger Frauen in der Musikbranche, auf.  [00:56:10][69.4]

Charly Klauser: [00:56:10] Tampons oder was auch immer. Ja, diverse Sachen.  [00:56:14][3.7]

Boris Beimann: [00:56:17] Aktuell ist das sehr, sehr akut. Das Thema einfach auch durch Carolin Kebekus und die Zusammenarbeit. Und wir hatten jetzt gerade das Festival und die eine Doku wurde gedreht und da habe ich jetzt auch in Hamburg ein Interview zu gegeben. Und da ist es so, dass ich mich freue, dass sich da was tut. Weil als schon immer Musikerin, Schlagzeugerin ähm, hat man einfach auch haben meine Schwester und ich sehr, sehr viel Schmarrn erlebt und sehr viele Vorurteile und sehr viele Steine in den Weg gelegt bekommen. Und jetzt ist es tatsächlich einfach so eine Art Es fühlt sich so ein bisschen aber auch wie so ein Trend an, 2022 jetzt eine Frau in der Band zu haben, jetzt die ganzen Quoten, Geschichten und so, und dass es fühlt sich für jemanden, der damit schon so lange konfrontiert ist und lange damit umgeht, fühlt sich das so ein bisschen Hype mäßig an und ich bete einfach, dass es kein Hype ist, sondern das ist der Anfang von einer Bewegung ist, dass irgendwann mal in 20, 30 Jahren hoffentlich zur Normalität führt. Weil ich würde mir wünschen, für junge Musikerinnen, die jetzt gerade starten oder die jetzt gerade 14 sind und überlegen, eine Band zu machen, dass die andere Dinge erleben als ich. Ja, das hoffe ich stark, glaube es aber auch. Aber trotzdem werde ich es jetzt tatsächlich in jedem Interview dazu befragt. Und es ist einfach gerade. Es ist gerade einfach Thema und ich werde dabei bleiben und einfach dafür kämpfen, dass es Normalität ist und dass man auch diese weibliche Seite gar nicht so krass in den Vordergrund stellen muss. Zum Beispiel als Mädels Band, eine Mädels Band, The Black Ship Erstes Album haben wir uns bewusst dafür entschieden, nicht auf dem Cover zu sein? Ich wollte das damals noch Leute, die zum Saturn gehen, sich ein Album.  [00:57:55][98.8]

Charly Klauser: [00:57:56] Cool habe ich.  [00:57:57][0.9]

Boris Beimann: [00:57:57] Hier in der und der Visions Zeitschrift.  [00:57:58][1.1]

Charly Klauser: [00:58:00] Eine.  [00:58:00][0.0]

Boris Beimann: [00:58:00] Rezension gelesen. Höre ich mir an.  [00:58:02][1.6]

Charly Klauser: [00:58:02] Ja.  [00:58:02][0.0]

Boris Beimann: [00:58:03] Gefällt mir, gefällt mir nicht. Und dann vielleicht irgendwann mal kommen die auf die Idee Ach, cool ist ne Mädels Band, das finde ich ja noch cooler. Voll okay, aber nicht. Man verkauft auch keine Platte mehr, weil man eine Frau ist. Man weiß auch nicht genau, ob man eine Platte weniger verkauft. Es gibt Nachteile. Wir werden seltener gebucht, uns wird oft weniger zugetraut. Das bekomme ich als Schlagzeugerin. Ey, du spielst ja. Also das ist so eine Verwunderung, dass man sein Instrument beherrscht. Die Verwunderung, dass man selber mit dem Auto ankommt und sein Schlagzeug aufgebaut, dass man weiß, wie sein Amp angeht. Das ist immer.  [00:58:37][34.1]

Charly Klauser: [00:58:37] So.  [00:58:37][0.0]

Boris Beimann: [00:58:38] Und da muss ich einfach gerade einfach mal Schwamm drüber. Ich nenne das auch niemanden übel, weil es einfach noch nicht so viele Bilder gab in der Vergangenheit. Für mich ist das kein Stress Thema, kein Mann der das noch nicht mitbekommen hat, dass auch eine Frau Schlagzeug spielen kann. Ich hasse den nicht, sondern ich denk mir schade, dass du dazu noch keinen Zugang hat. Es daran arbeiten.  [00:58:58][19.8]

Charly Klauser: [00:58:58] Wir so ja.  [00:58:59][0.9]

Boris Beimann: [00:59:00] Ja, das eigentlich schön, weil ich würde auch sagen, das Wichtigste ist und da ist ja deine Geschichte auch so ein schönes Beispiel für je früher auch Mädchen und Jungs mit allen möglichen Instrumenten in Berührung kommen, ja desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die da auch mehr können. Ja, so und und noch mehr Lust haben, das zu spielen. Und dann führt es ja unweigerlich so ein bisschen zu einem, zu einem Weg wie bei dir, das eigene Ding da zu machen, mit allen möglichen Instrumenten. Ja, und ich finde es irgendwie ganz schön, aber da ist noch total viel zu tun und ich merke, dass meine Arbeit auch total. Also von. Situationen, die einfach unangenehm sind, wo Frauen einfach, wenn es nur ums ins Wort fallen geht, von Männern eben bis hin zu Situationen, die einfach echt nicht in Ordnung sind.  [00:59:46][45.9]

Charly Klauser: [00:59:46] Ja, alles erlebt.  [00:59:48][1.5]

Boris Beimann: [00:59:48] Und geglaubt. Und gleichzeitig ist es natürlich schade, wenn das zu viel Raum einnimmt, wenn es eigentlich um die Kunst gehen soll und das, was man der Welt sonst noch mitzuteilen hat.  [01:00:00][12.0]

Boris Beimann: [01:00:01] Ja, ich glaube, es ist aber so ein bisschen, dass das muss ich jetzt auch so akzeptieren, quasi das, dass man das Thema jetzt so ein bisschen medial pusht und forciert. Man muss, es ist so wie in der Pubertät, Grenzen auszutesten. Man schlägt ein bisschen über. Nein, aber ich möchte das nicht. Ich möchte so und so aussehen. Ich zieh jetzt das lange Halsband an und die Springerstiefel. Dass man sich danach irgendwie wieder so einpegeln, dass man sich in der Mitte trifft, versucht die Phase jetzt gerade so ein bisschen zu sehen. Ich lass die jetzt mal pubertieren und mal so rausschlagen. Und irgendwann mal lebe ich vielleicht in einer Welt, wo das egal ist.  [01:00:35][34.8]

Boris Beimann: [01:00:37] Wir hören das mit zwei schöneren Fragen auf, mit einer anderen Stimmung.  [01:00:39][2.8]

Boris Beimann: [01:00:44] Weil ich kann dazu ganz kurz nur sagen, dass ich, weil ich jetzt doch ein bisschen, so ein bisschen so ich, in Rage geredet habe, aber ich merke, dass ich da voll viel auch was tut, weil ich zum Beispiel ich habe letztes Jahr einfach so leer gespielt, die Band, die ist noch ein bisschen jünger als ich, Jungs, so Mitte 20, ja, und da war ich ja Schlagzeugerin und da habe ich eher gewisse Themen angesprochen oder ein Spruch kamen. Dann fiel mir auch auf, dass ich gesagt habe Ja, liegt das daran, dass ich eine Frau bin oder so was? Und da habe ich gemerkt, dass ich mehr dieses Thema.  [01:01:15][31.0]

Charly Klauser: [01:01:15] Im.  [01:01:15][0.0]

Boris Beimann: [01:01:16] Kopf haben auf dem Radar habe als die, weil ich wurde da ganz entspannt behandelt. War das wirklich, das haben die total verkörpert allen Jungs, das sind fantastische Menschen in dieser Welt, eine ganz, ganz tolle Band. Ja, denn es war ist das total egal. Sie haben mir alles zugetraut und die hatten nicht mal auf dem Radar, dass das bei mir Thema sein kann. Und dann habe ich mich selbst ertappt, wie ich es zum Thema gemacht habe, obwohl es gar nicht auf der Hand lag. Und das fand ich total spannend. Wie so geil die neue Generation.  [01:01:42][26.4]

Charly Klauser: [01:01:43] Unsere Hoffnung.  [01:01:43][0.3]

Boris Beimann: [01:01:45] Abschließend Wann, wann gelingt für dich ein Auftritt?  [01:01:49][4.2]

Charly Klauser: [01:01:50] Ja.  [01:01:50][0.0]

Boris Beimann: [01:01:53] Wenn ich mit einem wohligen Gefühl auf einer Bühne gehe.  [01:01:55][1.9]

Boris Beimann: [01:01:56] Ja. Und was braucht es dafür.  [01:01:57][0.9]

Boris Beimann: [01:01:59] Wenn ich beim Gig kein einziges Mal über etwas anderes nachgedacht habe als über den Moment oder am besten gar nicht nachgedacht habe, wenn ich von der Bühne kommt Hey, was war das denn jetzt gerade, wenn ich nicht darüber nachgedacht habe, was ich danach machen muss, was ich zwischen den Songs sage? Manchmal ist es so Ah, okay, was sagt man? Wie ist die Stimmung, was mache ich danach? Gehe ich danach zum Merchandise? Solche Sachen. Manchmal denke ich auch so Ich habe total Hunger, weil ich mir so war. Ich bin ja überhaupt nicht drin im Was ist da los? Weil eigentlich alles Körperliche, selbst wenn man Fieber hat, wenn man auf Toilette muss, was auch immer, das schaltet sich ab. Und wenn das alles weg ist und man einfach so drin ist und einfach diese schöne Musik machen, diese Momente kämpfen mehr Ich verbringe ja 99,99 % der Zeit meines Musiker daseins nicht mit musikmachen. Und wenn diese 0,001 % schönes Musik machen seit Kopf aus man ist in der Zone, dann war das für mich ein toller Gig. So wie in dem Walt Disney Film Soul wird da so eine Zwischenebene beschrieben und das ist so süß dargestellt wie ein Musiker improvisiert. Und das ist auch das, was Leute, die nicht Musik machen, so faszinierend finden. Ah, vier Seiten, so, dazwischen so eine. Was ist das? Wie, wie fühlt sich das an? Ich glaube aber, dass das auch Menschen haben, die nicht Musik machen, weil es gibt andere Bereiche im Leben, wo man auch in so einer Sphäre ist und das braucht man so hart, das muss man sich irgendwie erzeugen. Und dann, dann ist alles gut.  [01:03:30][91.0]

Boris Beimann: [01:03:31] Und hast du ein Tipp, wie du das für dich herstellt oder weißt du das manchmal schon, bevor du auf die Bühne gehst? Oder Ritual, was du für dich, was man vielleicht für sich adaptieren kann, wenn man jetzt zuhört.  [01:03:40][9.1]

Boris Beimann: [01:03:41] Ich habe festgestellt und da an dem Punkt schaffe ich es auch locker zu lassen, dass man das vorher.  [01:03:46][5.4]

Charly Klauser: [01:03:47] Nie.  [01:03:47][0.0]

Boris Beimann: [01:03:48] Weiß. Und das ist einfach eine nicht konstante Komponente dieses Musiker Daseins, die man mitnehmen muss. Man kann so gut vorbereitet sein, man kann die besten Bedingungen haben. Der schönste Backstagebereich, richtig toll. Vorher gegessen, volles Publikum und man weiß nie wie es vorher ist und man geht auf die Bühne und dann funktioniert auch alles technisch, aber man ist einfach nicht drin und manchmal geht alles schief und man hat trotzdem den besten Blick. Und das muss, da muss man locker lassen, das keine Berufserfahrung. Ich Ich kann nicht erzählen, wie viele Gigs ich in meinem Leben habe. Ob es schon eine vierstellige Zahl ist, keine Ahnung.  [01:04:25][36.5]

Charly Klauser: [01:04:26] Fast nichts erscheint.  [01:04:28][2.2]

Boris Beimann: [01:04:29] Ist es egal.  [01:04:29][0.3]

Boris Beimann: [01:04:30] In Minuten, dann wird es.  [01:04:31][0.9]

Boris Beimann: [01:04:32] Das. Also, wenn es irgendwen, irgendein Musiker oder Künstler zuhört. Er weiß, woran man das festmachen kann. Oder du dann? Ich weiß es nicht. Und ich werde es vielleicht auch nie wissen. Und das ist das Spannende daran.  [01:04:44][12.6]

Boris Beimann: [01:04:45] Ich glaube, du beschreibst was ganz Schönes, was ich versuche zu beschreiben. Jeder Auftritt ist anders und diese Gleichzeitigkeit von Ich will was zeigen und auch gesehen werden. Und gleichzeitig gibt es aber auch immer eine Unsicherheit, was irgendwie passieren könnte. Dieses. Diese Gleichzeitigkeit von Momenten ist da. Und wenn wir es dann schaffen, in diesem Moment zu sein, dann, ja, dann passieren ja magische Momente mit mir und mit dem Publikum, weil sich ja überträgt. Ja so, wenn ich so voll in dem Moment bin, wo ich immer sagt, wenn der Gitarrist Grimassen zieht, würde man auf der Straße Angst bekommen, aber auf der Bühne ist das wunderschön. Ja, so, weil dann die letzte Frage, die habe ich nämlich nicht gestellt. Ich weiß immer zu Beginn, ich habe sie hier vergessen. Ich weiß nicht, warum.  [01:05:32][46.7]

Boris Beimann: [01:05:33] Wie es mir.  [01:05:33][0.4]

Charly Klauser: [01:05:33] Geht.  [01:05:33][0.0]

Boris Beimann: [01:05:34] Jetzt war es nicht so wichtig. Nein, der Podcast heißt ja kein Applaus. Und zu Beginn steht immer die erste Frage Woran denkst du, wenn du keinen Applaus hörst? Gibt es irgendwas, was du mit verbindest?  [01:05:45][11.0]

Boris Beimann: [01:05:46] Ja, die letzten zwei Jahre Streaming Konzerte.  [01:05:48][1.6]

Charly Klauser: [01:05:50] Aber das ist doch.  [01:05:50][0.4]

Boris Beimann: [01:05:52] Beim Streaming gespielt. Ich habe versucht, genauso viel Energie reinzubringen, bin abgegangen mit dem Instrument.  [01:05:58][5.4]

Charly Klauser: [01:05:58] Also.  [01:05:58][0.0]

Boris Beimann: [01:06:01] Wenn es hochkommt, der Kameramann.  [01:06:02][0.9]

Boris Beimann: [01:06:05] Ja.  [01:06:05][0.0]

Boris Beimann: [01:06:05] Okay, das war. Bin ich damit. Das war nicht wahrscheinlich. Das, worauf.  [01:06:07][2.3]

Charly Klauser: [01:06:08] Du hinaus.  [01:06:08][0.1]

Boris Beimann: [01:06:08] Willst, ist immer der Einstieg. Ich wollte das jetzt für mein, für mein Perfektionismus einfach am Schluss des Gesprächs Nummer für den Typ Stempel quasi haben. Charlie Vielen, vielen Dank, dass du da warst. Wir haben über ganz vieles gesprochen, habe über ganz vieles auch nicht gesprochen. Aber vielleicht gibt es da noch mal die Gelegenheit. Ich freue mich echt auf dein Album und ich freue mich vor allem, das live erleben zu dürfen. An irgendeinem Zeitpunkt, wenn du spielst und sage ganz, ganz vielen Dank, du musst gleich los. Deswegen komme ich mit auf die uhr und wir müssen immer noch was auflösen. Wir hatten eine Aufgabe, die lief. Carolin Kebekus hat uns einen Begriff gegeben. Und, kannst du ihn unterbringen?  [01:06:48][39.6]

Charly Klauser: [01:06:49] Ja.  [01:06:49][0.0]

Boris Beimann: [01:06:50] Verdammt. Ich kann nun mal nicht unterbringen.  [01:06:53][2.6]

Boris Beimann: [01:06:54] Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich es tue, weil es gar nicht in meinem meinem Interview Gesprächs Wortlaut liegt, dass ich mir da Ach komm.  [01:07:02][8.4]

Charly Klauser: [01:07:03] Sag Danke, Caro an der Stelle.  [01:07:06][2.4]

Boris Beimann: [01:07:07] Ich weiß, dass es dein Humor. Ich bin da aber ein bisschen wie Mäuschen.  [01:07:09][2.5]

Boris Beimann: [01:07:10] Was möchtest auflösen?  [01:07:11][1.3]

Charly Klauser: [01:07:12] Ich will wissen, was deiner ist.  [01:07:13][1.0]

Boris Beimann: [01:07:13] Okay, meine. Du weißt es auch nicht, was ich gesagt habe.  [01:07:15][2.3]

Boris Beimann: [01:07:16] Für dein Part in der Mitte, wo es so ein bisschen. Wo es um ein paar Begriffe ging.  [01:07:21][4.5]

Charly Klauser: [01:07:22] Ähm. Ah.  [01:07:23][1.2]

Boris Beimann: [01:07:25] Also, ich dachte, es geht darum, dass wir raten, was es ist, aber ich meine, es sind viele Worte.  [01:07:29][3.4]

Boris Beimann: [01:07:30] Wir haben heute viele Worte gewechselt.  [01:07:31][0.9]

Charly Klauser: [01:07:31] Ähm.  [01:07:31][0.0]

Boris Beimann: [01:07:33] Ähm, Menstruation. Tasse.  [01:07:35][1.8]

Boris Beimann: [01:07:36] Perfekt. Mein habe ich direkt dahinter hergebracht, nämlich Soft Tampon.  [01:07:39][2.7]

Charly Klauser: [01:07:41] Das war gut. Ich wusste das nicht schlecht.  [01:07:48][6.9]

Boris Beimann: [01:07:48] Dann habe ich dir die Vorlage gegeben.  [01:07:49][1.0]

Boris Beimann: [01:07:49] Perfekt. Dann kann ich direkt danach. Ja.  [01:07:51][1.6]

Boris Beimann: [01:07:51] Gut gemacht. Wir sind. Wir haben. Wir haben zwei zwei zu null gegenüber Caro. So können wir raus.  [01:07:56][4.2]

Boris Beimann: [01:07:57] Du musst ihr mit ihr auch mal das Spiel spielen, wenn sie hier noch mal sitzt. Und dann ruf mich an, was richtig fieses.  [01:08:04][6.8]

Charly Klauser: [01:08:05] Reindrücken.  [01:08:05][0.0]

Boris Beimann: [01:08:07] Lieben Dank, dass du da warst.  [01:08:08][1.0]

Charly Klauser: [01:08:08] Danke dir sehr.  [01:08:09][0.5]

Boris Beimann: [01:08:09] Einladung hat sehr viel Spaß gemacht.  [01:08:10][1.1]

Boris Beimann: [01:08:12] Das war so mein Gespräch mit der wunderbaren Charly Klause und ich freue mich jetzt, ihr neues Album ganz gemütlich und in Ruhe noch mal anzuhören. Und ich nehme aus der Folge nicht nur mit, wie wichtig Maskenbildner und Bildner innen sind und zwar über ihren eigentlichen Job hinaus. Dazu kann ich ganz viele Geschichten, dass die wirklich ein Puffer bieten können für die Künstler und Künstlerinnen. Und genauso wie wichtig es ist, dass zwischen Management und Künstlerinnen geklärt ist oder Spieler und Management oder Trainer und Spieler oder Führungskraft und Mitarbeiter. Was tut mir eigentlich kurz vor oder auch nach meinen Auftritts oder Drucksituationen oder Performance Situation wirklich gut? Weil wenn man das weiß, dem einen tut gut miteinander zu reden, dem anderen tut es vielleicht gut, mehr Fokus auf sich zu haben, ist es doch relativ leicht, auf sich irgendwie einzugehen. In diesem Sinne schön, dass du dabei warst. Ich freue mich, wenn du nächste Woche auch wieder dabei bist. Und bis dahin Pass gut auf dich auf. Und wenn du kannst, auf irgendjemand, der dir wichtig ist. Am besten einfach auf den.  [01:09:14][62.3]

Anmoderation: [01:09:16] Dieser Podcast ist eine Produktion von Boris Biemann, unterstützt durch Lars Hille, Jan Michael Schellenberg, Moritz Künster und Sarah Lilly.  [01:09:24][8.8]

Charly Klauser: [01:09:29] Okay, Boris. Also, du musst bitte Menstruationsblut Tasse unterbringen und die Schale muss imperativen Stuhlgang unterbringen. Wenn es so ist, dann muss sie Soft Tampon unterbringen.  [01:09:29][0.0]

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