
Kein Applaus
Boris Beimann hilft Menschen dabei sich in ihren Auftritts- und Drucksituationen wohler und sicher zu fühlen. Ob die Schauspieler:in vor dem Casting, der Comedian vor der Premiere, die Sportler:in im Finale, Musiker:innen vor dem Solo, Geschäftsführer:innen vor der Weihnachtsfeier oder die Student:in vor der nächsten Prüfung. Wir alle treten auf. Ständig. Und diese Auftritte, so unterschiedlich sie sind, haben eins gemeinsam - sie haben es ganz schön in sich. Und genau darum geht es in diesem Podcast. Gemeinsam mit bekannten und besonderen Persönlichkeiten, Profis auf Ihrem Parkett, beleuchtet Boris deren verschiedenen Auftritte, die Guten wie die Schlechten. Und dabei räumt er mit den Mythen über Lampenfieber, Druck und Nervosität auf. Denn niemanden fehlt etwas, der sich unwohl bei seinem Auftritt fühlt, sondern wir bekommen es einfach nicht gezeigt, damit gut umzugehen. Und das ist gar nicht so schwer.Mehr zu mir und der Arbeit findest Du auf www.borisbeimann.de
Kein Applaus
Friedemann Karig - Wieso man als Schriftsteller auch auf einer Bühne ist?
Friedemann ist Autor und Schriftsteller. Er hat gerade mit seiner Mitautorin Samira ElOuassil für das gemeinsame Sachbuch "Erzählende Affen" den zweiten deutschen Sachbuchpreis gewonnen. Vor einigen Jahren erschien sein Debütroman Dschungel, nachdem er 2017 sein erstes Sachbuch veröffentlichte.
Friedemann wollte immer Schriftsteller werden und gleichzeitig im Vergleich auch zu anderen Schriftstellern als solcher öffentlich auf Bühnen auftreten. Daher wollte ich von ihm wissen, ab wann ihm das klar war und welche Erlebnisse es in der Kindheit gegeben hat, die vielleicht prägend gewesen sind. Es zeigt sich, wie viele kleine Schritte er gegangen ist vom ersten Text, bis hin zum ersten Buch. Und wir besprechen, was die Moderationsbühnen, auf denen Friedemann unterwegs war, mit denen des Autors gemein haben. Er versteht sich als Dienstleister
Für Friedemann beginnt der Auftritt des Schriftstellers mit dem ersten Wort, was er schreibt. Das klingt nach einer Herausforderung und im Vergleich zu den anderen Bühnen bekommt der Schriftsteller so richtige Resonanz nur bei Lesungen.
Daher möchte ich von Friedemann auch wissen, wir er seine Lesungen inszeniert und wie er mit der Rückmeldung umgeht. Im Vergleich zu dem ein oder anderen Gast setz Friedemann sich mit allen Rückmeldungen auseinander. Das klassische Lampenfieber als solches kennt Friedemann nicht. Wenn überhaupt, nimmt eher der kleine Perfektionist im Nachgang etwas vom Genuss.
Was du aus dieser Folge mitnehmen kannst
- Wieso Schreiben auch ein Auftritt ist
- Wieso das Buch schreiben die härteste Bühne ist
- Wie man du die Rückmeldung auf deinen Auftritt gut einordnen kannst
- Wieso es nützlich ich, sich bei Auftritten als Dienstleister zu verstehen
- Welche Herausforderungen man als Autor hat
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Niemanden fehlt etwas, wenn er sich in Auftritts- oder Drucksituationen nicht so wohl fühlt. Wir bekommen es nicht gezeigt, damit gut umzugehen:
Wenn du neugierig bist, was ich Menschen wie Friedemann zeige, Fragen hast oder Kommentare, dann schreibe mir direkt an info@borisbeimann.de
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Friedemann Karig: [00:00:00] Beim Schreiben ist man ja eigentlich schon beim ersten Wort auf einer Bühne, weil das ist ja das magische, der magische Moment. [00:00:06][6.5]
Boris Beimann: [00:00:08] Hallo, mein Name ist Boris und ich arbeite mit Menschen zusammen, die auf Bühnen magische Momente erleben wollen. Mein heutiger Gast ist der Autor und Schriftsteller Friedemann Karg. Friedemann und ich kennen uns schon seit über zehn Jahren, was bedeutet, dass wir viele gemeinsame Momente erleben durften. Umso spannender war es für mich, in dem Gespräch Dinge zu erfragen und von ihm mitzubekommen, die ich selber noch nicht kannte. Ich wollte daher von ihm wissen, welche früheren Erlebnisse es gab und an welche er sich erinnert und wann ihm klar wurde, dass er Schriftsteller werden wollte. Und zwar nicht nur ein Schriftsteller, der in seinem Kämmerchen sitzt und Bücher veröffentlicht, sondern auch einer, der Lust hat auf die öffentliche Rolle und Bühne. Und dabei ein paar spannende Kindheits Geschichten zu Tage und einige Geschichten, die Friedemann als Moderator erlebt hat. Aber natürlich wollte ich auch von Friedemann wissen, wie es ist, als Schriftsteller aufzutreten und welche Herausforderungen das mit sich bringt und wie man zum Beispiel Lesung herangeht. Und ich glaube, gerade dieser Blick von Friedemann kann dir in deiner Situation und für deine persönliche Bühne helfen, es ein ganzes Stück leichter zu haben. Wenn du wissen willst, was ich Menschen wie Friedemann zeige, um es bei Auftritten oder auch bei kreativen Prozessen ein Stück weit leichter zu haben, dann schreib mir einfach egal wie groß, wie klein oder auf welcher Bühne du auch immer spielst oder dich bewegst. Mich und den Podcast kannst du unterstützen, indem du ihm genau jetzt folgst, falls du das nicht schon tust oder ihn teilst und ihn fürstlich natürlich bewertest. Und jetzt bin ich gespannt, was du dir aus dieser Folge mitnimmst. Denn wie immer gilt Du nimmst dir bitte das mit, was dir gut tut und den Rest lässt du einfach für irgendjemand anderen da. [00:02:01][112.4]
Anmoderation: [00:02:03] Du hörst keinen Applaus. Mit Boris Biemann Der Podcast, der Schweres leicht macht. [00:02:09][5.8]
Friedemann Karig: [00:02:11] Der Podcast, der jetzt Realität geworden ist und von dem ich dir von Anfang an abgeraten habe. Und jetzt, wo wir sitzen und es ist alles Wirklichkeit geworden und hier Bier und da ist die ganze Technik. Und so muss ich sagen, ich hatte von Anfang an recht lassen sollen. Aber das kriegen wir schon hin. [00:02:28][16.7]
Boris Beimann: [00:02:29] Ja, danke für den guten Tipp. Ich kann später sagen, auf welche Tipps ich höre und welche nicht. Schön, dass du da bist. Und ich frage zu Beginn immer. Jeden Gast eigentlich? Was lösen bei dir die Worte kein Applaus aus? Oh. [00:02:45][16.4]
Friedemann Karig: [00:02:46] Wenn ich zu spät komme. Ich bin eben ein bisschen zu spät gekommen. Das muss ich noch kurz sagen. Nicht viel, aber ich hasse Zuspätkommen. Ich finde, man sollte mit der Zeit der anderen Menschen so sorgsam umgehen wie mit der eigenen. Noch sorgsamer. Und ich? Ich wollte dir ein Geschenk mitbringen. Eigentlich jetzt auch zum Start deines Podcasts und zu der Feier, dass ich hier sein darf. Und zwar wollte ich. Ich habe gesehen, bei McDonald's gibt es jetzt diese Chicken Nuggets Kissen. Und ich weiß genau, als wir uns kennengelernt haben, dass du immer mit Nuggets essen wollte, damals, als wir noch Fleisch gegessen haben, heute nicht mehr. Und es gibt diese eins Chicken Nuggets und da bin ich extra noch bei McDonald's vorbei hier in Berlin, aber es gab kein Kissen mehr und deswegen bin ich zu spät gekommen und das tut mir leid. Und in dem Situation denke ich so, das hat wirklich kein Applaus verdient, wenn man so weiß, wenn man so in der Runde ist oder jemand wartet und dann kommt man so rein. So, keine Panik, jetzt bin ich da, frisch geduscht und alle denken so, einerseits sagen Na, endlich ist der Typ da, aber andererseits kein Applaus. [00:03:44][58.3]
Boris Beimann: [00:03:46] Okay, ich lasse das mal so stehen. [00:03:47][1.0]
Friedemann Karig: [00:03:49] Es gibt Leute, die nutzen das glaube ich, strategisch zu spät zu kommen. Kann man ja auch als Künstler benutzen. Also ein bisschen warten lassen. Eine gute Band lässt immer warten und so. Ich finde aber, im privaten Bereich sollte man den Trick nicht benutzen. [00:04:00][11.0]
Boris Beimann: [00:04:01] Und in deinem professionellen Umfeld, da die Begriffe kein Applaus lösen dir was aus oder gibt es ein Bild, woran du denkst? [00:04:06][5.8]
Friedemann Karig: [00:04:08] Ich meine Karriere. Zusammengefasst in zwei Worten. Ja, das ist natürlich. Jetzt wird es schon direkt am Anfang banal. Das ist das Schlimmste, was passieren kann. Egal, was du machst, dass niemand applaudiert. Andererseits, muss ich sagen, ist Applaus ist natürlich die Währung, sozusagen das Futter für uns Menschen, andererseits manchmal auch überbewertet, weil es wird ja auch ziemlich viel Schrott applaudiert. Und wir kennen alle diese Szenen von schief gegangenen Auftritten oder in letzter Zeit auch von Auftritten, wo zum Beispiel Minderheiten beleidigt wurden. Und dann nennt man es Satire oder Kabarett. Und da sitzen auch Leute im Publikum und klatschen. Also Applaus ist ambivalent. Manchmal kriegt auch das falsche Applaus. Deswegen muss man sich vielleicht nicht so sehr dran hängen. Und wenn man größenwahnsinnig ist und narzisstisch, so wie ich, dann kommt man auch ohne Applaus durchs Leben. Dann applaudiert man sich einfach selber nach. [00:04:56][48.3]
Boris Beimann: [00:04:56] Ist ja auch eine gute Methode, sich öfter mal selbst zu applaudieren. Ich gehe immer gleich am Anfang. Also wenn du das gerade selber gesagt, du bist also wir Menschen, also du schließt sich damit ein als Bühnen Mensch. Gleichzeitig sagst du in erster Linie von dir, dass du Schriftsteller bist. Und glaube ich auch das, was dir am nächsten kommt. Du bist in Waldkirch, Waldkirch bei Freiburg geboren. Und wenn du da. Erinnert sich da noch an erste Auftritt. [00:05:29][33.5]
Friedemann Karig: [00:05:32] Tatsächlich? Ja, ich kann dir eine Geschichte erzählen, aber ich glaube, es war eine dritte oder vierte Klasse. Wir haben einen Zirkus gemacht mit der Klasse. Wenn so eine Klassenlehrerin, die war sehr für Lernen, lernen und aktives aktive Partizipation und unsere Performance Formate. Und das ist witzig, dass mir das sofort einfällt. Habe ich lange nicht mehr drüber nachgedacht. Da haben wir ein Zirkus gemacht und ich habe eine Jonglage vorbereitet. Das ist und meine Abgrenzung zum Material sind diese Gaukler gar nicht so gut im Park, die dann mit dem Diabolo oder Slackline oder so, aber das ist nicht unser Thema. Damals hab ich tatsächlich mir dann selber Jonglieren so ein bisschen beigebracht und hatte aber eigentlich mehr Lust zu reden und wusste vorher schon, ich stehe dann da und die ganze Grundschule guckt zu und ich muss dann jonglieren. Aber ich mache eher so ein bisschen. Ich hole dann so Leute dazu und ich rede eher, mache uns ein paar Witze über Lehrer und so und weiß noch, dass ich das proben wollte. Und mir ist überhaupt nicht was. Ich stand zu Hause und hatte diese Bälle mit drei Bällen. Mit vier geht gerade. So fällt mal einer runter. Ist lustig, ist ja Teil des Konzeptes, weil es eher Comedy ist. Und was ich dann aber genau da abliefern habe ich konnte ich gar nicht proben, habe es wieder gelassen und habe es dann gemacht. Einfach als die ganzen Leute da saßen. Es hat einfach funktioniert. Es war lustig. Also er fand es lustig, alle anderen nicht, aber es haben wirklich alle. Die Kinder haben gelacht und die Lehrer fanden es ein bisschen frech und so, es hat wunderbar funktioniert, aber hinterher konnte ich auch gar nicht sagen, was das eigentlich war. Und kann man jetzt sagen, auf dem Dorf ist es nicht so hoch? Aber. [00:07:05][93.4]
Boris Beimann: [00:07:06] Aber die soziale Ächtung, wenn es nicht funktioniert, die. [00:07:08][2.3]
Friedemann Karig: [00:07:09] Wäre schlimm gewesen. Und dann auch acht Jahre später bei der Abiturfeier, die habe ich auch moderiert, also die Gala sozusagen, weil ich so Sprecher war, und da war ich schon sehr angetrunken, und da weiß ich auch noch, dass ich auf hinter der Bühne schon stand und das Mikro in der Hand hatte und dachte Was, was genau machst du jetzt eigentlich gerade so eine grobe Vorstellung, wie es sein soll. Aber ich habe mir dann auch ganz schnell so ein Zettel voll geschrieben mit Direktor begrüßen, dem Kollegium danken, den Eltern danken, damit ich so die hard facts gerade noch hinkriege. Und das hat aber, glaube ich, dann im Endeffekt besser funktioniert, als wenn ich mich wirklich vorbereitete. Das konnte ich damals noch nicht so gut. [00:07:44][35.1]
Boris Beimann: [00:07:46] Du sprichst einen guten Punkt an Vorbereitung. Ich weiß, dass ich mir nicht auf den Zettel geschrieben habe. Vorbereitung. Jeder Gast. [00:07:50][4.8]
Friedemann Karig: [00:07:51] Du hast dich nicht vorbereitet. [00:07:52][0.5]
Boris Beimann: [00:07:52] Natürlich. Nein, vorbereitet habe ich nicht. Aber ich habe was vergessen. Was denn? Und zwar in jeder Podcastfolge. Gibt es da eine kleine Aufgabe für dich und für mich? Und zwar ist die Aufgabe ja diejenige, dass du und ich und ich hoffe, das haben wir jetzt bekommen eine Nachricht bekommen von einem Menschen, den du kennst. In dem Fall kenne ich ihn auch. Ist der gute Max, betrog er Müsli? [00:08:15][22.4]
Friedemann Karig: [00:08:15] Max, wie er früher genannt wurde. [00:08:16][1.2]
Boris Beimann: [00:08:17] Und ich glaube, er freut sich sehr, wenn man ihn Müsli Max nennt. Ich glaube, das stimmt nicht. [00:08:20][3.0]
Friedemann Karig: [00:08:20] Ich muss noch mal kurz dazu sagen, wer er ist. Ja, er ist ein gemeinsamer Freund, der mein Müsli gegründet hat, inzwischen mit Glanz und Gloria aus dem Unternehmen ausgeschieden ist und interessante andere Dinge macht. Unter anderem jetzt einen Podcast. Auch den darf man kurz bewerben. Da ist Pizza Society, da spricht er auch mit Menschen darüber, die etwas starten. Also ähnlich wie du oder ich. [00:08:40][20.3]
Boris Beimann: [00:08:41] Auch gründen für Gründer. [00:08:42][1.0]
Friedemann Karig: [00:08:42] Gründer oder oder Macherinnen Aktivistinnen. Wie auch immer jetzt mit deinem Schlafcouch geredet. Wirklich sehr interessant. Genau. Und den kennen wir beide als ein Bindeglied und der hat mir tatsächlich diesen diese kleine Aufgabe mitgegeben. Ich bin also ich bin voll im Modus. [00:08:59][16.4]
Boris Beimann: [00:09:01] Ja. Und die Aufgabe ist, dass wir einen Satz sagen müssen oder ein Spruch, den wir bekommen. Haben wir unterschiedliche Sprüche bekommen? Wir wissen nicht davon gegenseitig. Wir müssen den irgendwie im Verlaufe dieses Gesprächs einbauen, ohne dass der jeweils andere es merkt. Mein Rocky Rekord Sofa Sofa. Ich habe noch nicht einmal habe ich es gecheckt. Ehrlich? Ja, und das spricht nicht für mich. Aber da wollen wir es nicht. [00:09:23][22.6]
Friedemann Karig: [00:09:24] Dann, lieber Boris, erinnere mich daran unbedingt, dass wir gegen Ende dieses Gesprächs darauf noch mal kurz zurückkommen. Ich muss dazu dann noch mal eine Anmerkung machen. [00:09:32][8.5]
Boris Beimann: [00:09:33] Es gibt ja den Part, wo du du darfst mir ja hier auch Fragen stellen. [00:09:36][2.2]
Friedemann Karig: [00:09:37] Das sage ich meinen Podcast Gästen auch immer. [00:09:38][1.8]
Boris Beimann: [00:09:39] Und ja, also hier das. [00:09:41][2.1]
Friedemann Karig: [00:09:41] Rückfragen sind allerhand. [00:09:42][0.8]
Boris Beimann: [00:09:42] Genau. Und am Ende lösen wir das natürlich auf. Und dann gucken wir, was du noch dazu zu sagen hast. Also Jonglage war. So sieht man. [00:09:52][10.1]
Friedemann Karig: [00:09:52] Das auch mit der. [00:09:53][0.7]
Boris Beimann: [00:09:53] Anlage. Wie mit wie viel Bällen hast du damals schon 434? [00:09:56][2.3]
Friedemann Karig: [00:09:57] Hermann Ich war ja klein. Außerdem wollte ich nur labern. Es war nur. Es war ein trojanisches Pferd, um auf der Bühne zehn Minuten Viertelstunde machen zu können, was ich will. [00:10:05][8.1]
Boris Beimann: [00:10:06] Und war das auch ein Moment, wo du gemerkt hast, das macht mir so viel Bock und das ist ein Grund, auf die Bühne zu gehen. [00:10:12][6.0]
Friedemann Karig: [00:10:12] Das war das Problem war, dass ich da und dann auch vor allem nach dieser Abiturfeier, wo, glaube ich, eine große Schwester einer Mitschülerin nachher zu mir kam. Und die arbeitete beim Fernsehen. Ich weiß nicht mehr genau, wieso, weshalb, warum, aber die war quasi aus der Kleinstadt in irgendeiner Großstadt, hat es geschafft sozusagen. Und die sagte Du musst, du musst ins Showbusiness. Also hat sie gesagt Ich weiß noch genau, die musst du wissen. Showbusiness hat sie wörtlich gesagt, und ich war aber zu dumm zu verstehen, was das für eine Möglichkeit gewesen wäre. Und ich dachte danach ziemlich genau zehn Jahre lang Kein Bock, das ist alles. Plastik ist blöd, Showbusiness, Fernsehen, was auch immer. Entertainment ist mir alles zu nieder und Bühnen sind irgendwie langweilig. Also, mich hat es nicht. Es hätte. Es hätte der Auftakt sein können. Wenn es jetzt hier so eine Sonderrolle, sorry in der Bunten wäre, dann würde ich jetzt sagen Genau. Und da habe ich gewusst, ich muss ins Scheinwerferlicht, nur da ist es warm genug. Stimmt nicht. [00:11:08][55.8]
Boris Beimann: [00:11:08] Ja, aber zumindest erinnerst du dich an diesen. An diesen Moment. Aber nur, weil du fragst. Ja, manche Frage. Es gibt ja Fragen. Und ich sage dann. Nun hätte ich jetzt als nächsten Punkt einer Biografie rauskam, dass er einige Sachen gemacht. Aber du hast ja auch Unterhaltung gemacht, weil du hast bei dem, ich nenne es mal das erste offizielle Internet Fernsehen in Ehren Senf. [00:11:30][22.0]
Friedemann Karig: [00:11:31] Die Älteren erinnern sich. [00:11:32][0.9]
Boris Beimann: [00:11:32] Die Älteren erinnern. [00:11:33][0.4]
Friedemann Karig: [00:11:33] Das habe ich in den Abgrund moderiert, muss man sagen, weil es war lange Jahre sehr erfolgreich mit Katrin Bauerfeind am Anfang und dann Janine, Michael, Christian, Henning und sehr viele gute Gesichter auch rausgebracht. [00:11:43][9.4]
Boris Beimann: [00:11:43] Genau 2005 glaube ich. Jetzt angefangen 2011 es zu Ende. Jetzt kommst du. [00:11:47][3.7]
Friedemann Karig: [00:11:47] 2010 glaube ich. [00:11:48][0.9]
Boris Beimann: [00:11:48] Zu erzählen. [00:11:48][0.1]
Friedemann Karig: [00:11:50] Nee, das war dann schon. Tatsächlich muss ich sagen, das war sehr erfolgreich in der Vor YouTube Zeit. Liebe Kinder, das war es gab gibt in seiner vor YouTube und vergleichbaren sozialen Netzwerken und da lief das einfach oder wurden da einfach Videos ins Internet gestellt? Die waren sehr lustig und sehr schlau und haben so das Internet zusammengefasst. Aber damals hat man halt noch nicht so geschert und das war noch nicht so sozial das Ganze. Und deswegen hat es eine sehr, sehr gute Zeit. Und ich kam dazu, als es schon schwierig wurde, damit noch so richtig zu reüssieren, weil einfach jeder auf YouTube genauso die gleichen lustigen Videos finden konnte. Aber da habe ich tatsächlich zum Ersten Mal richtig vor der Kamera moderiert er. [00:12:28][38.2]
Boris Beimann: [00:12:29] Und weißt du was mir in der Recherche aufgefallen ist? Im Wikipedia Eintrag stehst du als Moderator gar nicht drin. [00:12:35][5.9]
Friedemann Karig: [00:12:36] Soll ich die Geschichte Wikipedia Eintrag erzählen? [00:12:38][1.7]
Boris Beimann: [00:12:40] Wir selbstverständlich. [00:12:40][0.1]
Friedemann Karig: [00:12:41] Die ist nicht. Ich habe mal eine Kurzfassung mit dem Stichwort Wikipedia und ich habe mir für die Süddeutsche Zeitung einen Text geschrieben. Es ist glaube ich sechs Jahre her oder so wie leicht es ist den eigenen Wikipedia Eintrag zu fälschen. Und bekam sie den Auftrag, weil in der Redaktion von Leuten, die so die die die in Frage kamen, diesen Artikel zu schreiben, hatte ich durch unter anderem ihren Senf noch am ehesten eine Chance, dass ich einen Eindruck verdient gehabt hätte. Und tatsächlich war damals glaube ich auch bei Ihren Senf. Ist ja so, wenn wenn Name auftaucht, der noch keinen Eintrag hat, dann ist der rot. Geht der Link nicht. Mal gucken, ob man Boris Baumann irgendwo auf der Wikipedia findet. Wahrscheinlich vielleicht auch, aber du hast noch keinen Eintrag. Und so war es mit meinem Namen auch. Während andere, wie zum Beispiel Katrin Bauerfeind oder Jeannine Michaelsen natürlich einen Eintrag hatten und diesen Diese Vorlage habe ich genutzt, aber mir war es dann zu langweilig, meinen echten Eintrag zu schreiben. Aber ich soll ihn ja fälschen. Und dann habe ich da so ein paar Quatsch Sachen reingeschrieben. Ich habe behauptet, ich hätte, verstehen Sie Spaß die Sendung erfunden und zehn Jahre moderiert, schon aufgrund des Alters. Und ich glaube, der letzte Satz in meiner selbst erfundenen Biografie war Außerdem riecht er sehr gut und das war auch der Titel des Textes in der Süddeutschen Zeitung. Und das ging erst, weil die natürlich geguckt haben, ah, der hat eben selbst moderiert, dann hier und da vielleicht ein Text geschrieben und dann bin ich durch über die sogenannte Relevanz Schwelle gegangen, habe ich geschafft, bin ich drüber gegangen. Also umgekehrt. Limbo, also die. [00:14:07][86.3]
Boris Beimann: [00:14:07] 5 %. [00:14:07][0.0]
Friedemann Karig: [00:14:08] Hürde habe ich, habe ich geschafft. Nur Sie haben natürlich innerhalb, wirklich innerhalb von zwölf Minuten den ganzen Bullshit raus gekürzt. Das war eigentlich eine gute Erfahrung und auch journalistisch nicht ganz uninteressant, wie gut dieses System eigentlich funktioniert. Nur als dann drei Tage später der Text in der Süddeutschen war, sind die sehr sauer geworden, die Wikipedianer, weil sie sich missbraucht fühlten. Einer sagte dann Das wäre ja, wie wenn man die Polizei ruft, dass es ein Terroranschlag auf die Grundschule gab, nur um zu gucken, wie schnell die Polizei kommt. Also diese Art von Vergleichen wurden da gezogen und dann wurde mein. Dann wurde ich bestraft dafür, dass ich sie sozusagen manipuliert hatte. Und dann wurde mein Eintrag wegen nicht Relevanz gelöscht, obwohl er vorher schon mal die Relevanzkriterien erfüllt. Und dann hatte ich tatsächlich danach fünf Jahre keinen Eintrag, bis ich so ein paar mehr Meriten gesammelt hatte, Buch veröffentlicht und dann ich weiß gar nicht mehr, wer denn dann geschrieben hatte. Jetzt habe ich ein. [00:14:59][50.4]
Boris Beimann: [00:15:01] Das war aber nicht deine Motivation, Quelle auf weiteren Bühnen zu gehen und Buch zu schreiben, zu sagen ich will auf Wikipedia. [00:15:06][4.7]
Friedemann Karig: [00:15:07] Vor allem wollte ich den Wikipedia Eintrag später noch ein Weilchen blauen Haken bei Instagram wollte, weil ich Werbung für mein Buch machen wollte. Und dann haben wir zwei Freunde, die höhere Bekanntheit haben als ich in ihrem Podcast wiederum geholfen. Und so kam es dann. Ja, aber was war die Frage? [00:15:22][14.7]
Boris Beimann: [00:15:22] Ich war überrascht, dass der Name nicht nicht auftaucht. [00:15:24][2.1]
Friedemann Karig: [00:15:25] Also, ich weiß nicht. Ich habe da zehn Mal oder 15 Mal moderiert. Das war auch gut. Kurz vor eine Erfahrung darüber, so ein bisschen die Nase in die Welt gehalten, aber dann gab es dieses Format einfach auch nicht mehr. Nun lege ich jetzt auch nicht so wahnsinnig viel Wert, ohne aufzutauchen. [00:15:42][17.3]
Boris Beimann: [00:15:43] Und würdest du sagen so als nächster Sprung? Also du hast Moderator Jobs gemacht oder Moderator Rollen auf ganz unterschiedlichen Bühnen, danach bekleidet von der republica. Da bist du auch als Biker aufgetreten, zu verschiedenen Themen. Über was? Ich weiß nicht. Republica war, glaube ich, 2007 das erste Mal. Ich weiß nicht, wann du das erste Mal da warst, um es zu sein. Also über sechs, sieben Jahre. Es war meine Erinnerung. [00:16:09][26.0]
Friedemann Karig: [00:16:10] Ich glaube, es war das erste Mal ein Vortrag. Gehalten habe ich 2015 15 und dann drei vier Jahre danach, ich glaube 15161718. [00:16:16][5.7]
Boris Beimann: [00:16:18] Aber auch Panels moderiert, also in einer anderen Rolle aufgetreten. Du hast auch auf anderen Bühnen das auch auf der IAA moderiert. Auch du hast was, fällt mir noch ein, das sind acht. [00:16:30][12.8]
Friedemann Karig: [00:16:31] Also ich muss da auch immer erst mal einmal nachgucken, wenn eine Anfrage kommt und jemand sagt Haben Sie schon mal auf so einer Bühne? Da muss ich auch erst noch mal kurz sammeln und sagen Ja, weiß ich nicht. Münchner Medientage oder so habe ich noch ein Panel moderiert oder im Schauspielhaus Frankfurt ist mir aufgefallen, oder? Also alles Mögliche, wenn man da einmal so ein bisschen drin ist. In Deutschland gibt es nicht so viele Leute, die nicht berühmt sind, die nicht so viel Aufmerksamkeit selber ziehen, die gerne und halbwegs in Ordnung so ein Panel moderieren oder eine Veranstaltung moderieren, die Zeit haben, die bezahlbar sind, die nicht irgendwo fest angestellt sind, die nicht beim öffentlich rechtlichen Fernsehen sind und deswegen zum Beispiel nicht für einen Automobilkonzern moderieren könnten. Unter Umständen. Und da bleibt irgendwann nicht mehr so viel übrig. Und dann musst du dich auch irgendwo mal gezeigt haben und muss da Lust drauf haben. Und Beispiel vier elf Tage, elf mal am Tag vor 10.000 Leuten auf einer riesigen Bühne stehen und und das schultern so und deswegen habe ich eine Weile viel. Man würde es schlimmes Wort Event Moderation schon auch gemacht und andererseits natürlich nach Ehren Senf und so ein bisschen in Richtung Fernsehen mich natürlich auch umgeschaut. Das waren die Moderation und. [00:17:48][77.4]
Boris Beimann: [00:17:50] Was würdest du sagen? Wie haben sich diese wieso? Wie unterscheiden sich diese Rolle? Event Moderation oder Moderation oder Panel Diskussion? Wie unterscheiden sich diese Rollen? [00:18:00][9.6]
Friedemann Karig: [00:18:00] Ich würde mal sagen, da gibt es eine einen Regler, der da steht Dienstleistung drauf und den kannst du von null auf 100 % ziehen. Und wenn du für einen großen deutschen Automobilkonzern die Messe Show moderiert elf Tage, was der wichtigste Auftritt im ganzen Jahr für diesen Konzern ist. Dann bist du bei 100 % Dienstleistung und vielleicht bei 90 %, weil sie wollen auch so ein bisschen Charakter und sie wollen auch vielleicht eine Art von Persönlichkeit, sich da einkaufen oder vielleicht auch irgendwann ein bisschen Namen. Im Vergleich zu Wenn du ein Buch schreibst, bist du natürlich bei bei 0 bis 20 % Dienstleistung, würde ich mal sagen. So kann man es glaube ich irgendwie vergleichen. Das heißt, du musst wissen, du gehst dahin mit einem Set an Fähigkeiten, du gehst dahin, mit einem gewissen Aussehen natürlich. Als Moderator sehen dich die Leute allermeistens. Du gehst hin mit einem gewissen Ansatz und einer Art zu sprechen, Dinge zu betrachten, hart mit Leuten umzugehen. Aber wichtiger als all das ist immer die Frage Was will denn der Kunde dort, wo so illusions muss so sein? Das heißt nicht, dass du ein Söldner bist, doch manchmal bist du schon auch ein Söldner. Es gibt ich war mal einmal auf der kann man auch sagen. Ich habe einmal für einen Fernsehsender auf der einen privat Sender auf der wie heißt es IFA in Berlin diese furchtbare Kommunikations Unterhaltungselektronik Messe moderiert. Und da stand mir gegenüber einer, der hat für so einen für Lenovo oder wie heißen die Computer, diese Laptops, die keiner. [00:19:23][82.2]
Boris Beimann: [00:19:23] Anrufen kann jetzt mal sagen, es gibt auch andere, andere. [00:19:25][2.4]
Friedemann Karig: [00:19:26] Jobs, da hat er echt auch acht Tage am Stück einfach irgendwie versucht, Laptops zu verlosen und Leute zu so einer Tombola zu animieren. Das ist natürlich schon, das ist so ein bisschen menschliche Werbetrommel sozusagen und von dort aus bis hin zu sehr anspruchsvollen Sachen natürlich. Republica sehr, eine sehr, sehr wichtige, gesellschaftskritische, avantgardistische Veranstaltung, wo mitunter ein Diskurs gesetzt wird für die nächsten Jahre. Ich glaube immer noch unterschätzt wird in ihrer Bedeutung, wo sehr viele, auch große Medien dann wieder berichten. Das ist natürlich ein anderer Sport. Trotzdem muss man natürlich auf so singulären Events immer gucken Was will das Publikum? [00:20:06][39.9]
Boris Beimann: [00:20:08] Und wenn ich es jetzt richtig herausgehört habe, sagt ja mein auch teilweise Jobs einfach auch um Geld zu verdienen. [00:20:13][5.4]
Friedemann Karig: [00:20:14] Nur um Geld zu verdienen. [00:20:15][0.8]
Boris Beimann: [00:20:15] Nur um Geld zu verdienen. Gleichzeitig würde ich sagen, wenn du da auf so eine Bühne stehst und noch was vermitteln muss, sogar in Anführungszeichen, vielleicht begeistern es für Produkte oder für Sachen oder wie auch immer dann. Brauchst du ja schon noch eine gewisse Spaß oder Anreiz, das zu tun. Hast du das nur aus dem Rhein? Ich verdiene jetzt mein Geld. Oder hast du gesagt, ich kann auch auf den Bühnen was mitnehmen und mir macht es Spaß, auf diesen Bühnen grundsätzlich zu stehen? [00:20:44][28.3]
Friedemann Karig: [00:20:45] Gegenfrage Boris Bachmann Wie viel Geld müsste man dir geben am Tag, um Begeisterung zu simulieren? [00:20:49][4.7]
Boris Beimann: [00:20:54] Eine sehr gute Frage. [00:20:55][1.6]
Friedemann Karig: [00:20:57] Wir müssen die Frage gar nicht unbedingt beantworten. Und ich will auch gar nicht sagen. Wie du schon gesagt hast, dass es bei mir nur so war. Aber natürlich bekommt man dann unter Umständen Angebote, wo man weiß Eigentlich habe ich nicht so richtig Bock drauf. Aber es ist so In meinem Fall hat eine Veranstaltung einmal mir ein halbes Jahr die Miete gezahlt und ich kam nach Hause. Ich wusste, ich kann mir jetzt ein Auto kaufen. Ich kann es eine Weltreise machen. Oder ich kann es ein halbes Jahr lang machen, was ich will. Und ich habe die dritte Variante gewählt und hab ein Roman geschrieben, weil das war immer mein Wunsch, das wollte ich eigentlich immer machen. Das war von ganz früh an so mein mein Ziel oder mein Traum oder so meine Vorstellung von einem geglückten Leben. Und ich habe mich bis heute. Stellenweise subventioniere ich mich quer, weil ich auf der einen Seite viel mehr Geld verdiene als auf der anderen und die das Herzblut nicht immer gleich verteilt. Inzwischen ist es ein bisschen anders, kann man jetzt über heute vielleicht nicht mehr sagen, aber das waren halt auch große Chancen vor einer Freiheit. Und andererseits muss man sagen Stell dich mal auf eine Bühne vor 10.000 Leute und mit mit einem mit Gewerken hintendran, wie bei einem YouTube Konzert und riesigen Leinwänden und in dem Fall Autos, die rumfahren und reißt das mal ab. Oft ist ja auch eine fast schon sportliche Herausforderung, wenn man das ich glaube, egal was man im Leben macht, wenn man merkt, ich kann das gut und ich habe da vielleicht Fähigkeiten, die sind eher rar gesät. Ist jetzt wurscht, ob man jetzt auf einer Bühne steht oder kocht oder Kinder unterrichtet. Wenn man das gut kann und man kriegt dementsprechend Feedback und man kriegt eine positive Resonanz und hat eine Selbstwirksamkeit und geht zufrieden nach Hause und jemand klopft einem auf die Schulter. Es ist eigentlich relativ egal, was man macht. Und so war für mich da tatsächlich die Bühne. Jetzt auch nicht. Dann kein so großer Sehnsuchtsort mehr, sondern einfach auch eine Werkstatt, in der ich halt ganz gut gewerkelt habe. [00:22:52][115.1]
Boris Beimann: [00:22:52] Ja, und du hast es schon mehrfach angesprochen und ist natürlich auch so der Hauptjob Part. Ich finde nur die Kombination bei dir auch spannend. Einfach, dass du so mehrere Bühnen einfach schon bekleidet hast oder weißt, sie zu bespielen. [00:23:02][10.6]
Friedemann Karig: [00:23:03] Spannend ist so spannend ist so ein inflationär benutzt das Wort. In dem Fall trifft es es sehr gut, weil es wirklich spannend ist. Nein, wirklich, tatsächlich? Weil es auch nicht unproblematisch ist, wenn du in sehr verschiedenen Welten zu Hause bist. Und wenn du sagst Ich weiß nicht, ich moderiere jetzt elf Tage für einen Automobilkonzern und ich sorge im Endeffekt dafür. So ehrlich muss man ja auch sein, dass sich vielleicht diese Autos mehr verkaufen, wo ich überhaupt nicht dafür bin. Also auch zehn Jahre her, worüber wir reden. Und dann gehe ich nach Hause und schreib und mach Kunst. So, das ist es. Die kann ich nicht selber entscheiden. Und ich war glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, tatsächlich. Und es war eine lustige Zeit auf eine Art auch. Und da sind Arbeiten ja auch super Leute, du lernst ja auch extrem viel. Das sind keine Floskeln und triffst gute Leute und nimmst was mit fürs Leben. Tatsächlich. Aber es ist spannend, weil es sind zwei Sachen, die nicht unbedingt zusammengehören. Und natürlich habe ich mir immer gewünscht, dass ich nur noch Dichterfürst mäßig hier. Ich komme von Homers Cervantes Dingsbums, dass ich nur noch zu Hause sitze und wahnsinnig kluge Dinge zu Papier bringen und den anderen Scheiß nicht mehr brauche. Ja. [00:24:03][59.4]
Boris Beimann: [00:24:05] Und ich sagte Ich finde es auch spannend. Ich würde sagen, jede Bühne und das ist in dem Podcast auch mit den unterschiedlichen. Deswegen bin ich sehr spannend. Mit den unterschiedlichen Leuten zu sprechen hat ganz unterschiedliche Herausforderungen und die nächste Bühne, über die sie dann sprechen würde, wäre natürlich dein erstes Buch, was du veröffentlicht hast. Das war dann 2000. [00:24:24][18.6]
Friedemann Karig: [00:24:24] 18172. [00:24:24][0.0]
Boris Beimann: [00:24:26] 1017. [00:24:26][0.0]
Friedemann Karig: [00:24:28] Wie im Februar 2017. [00:24:29][1.1]
Boris Beimann: [00:24:30] Genau wie wir leben vom Ende der Monogamie. Eine Mischung aus Ich sage mal ist ein Sach und Geschichtsbuch, was schön ist, weil man kann es als beides lesen. [00:24:39][8.6]
Friedemann Karig: [00:24:39] Wir nennen es literarisches Sachbuch. Es klingt immer so Es klingt so richtig gut. [00:24:43][4.0]
Boris Beimann: [00:24:44] Ja, dann bin ich bei dem wir halt nicht dabei. Von Geschichten ein Buch. Und die Frage ist erinnert sich da an den ersten Moment. Bzw was unterscheidet diese Bühne für dich im Vergleich zu den anderen Bühnen? [00:24:58][13.9]
Friedemann Karig: [00:24:58] Ja, tatsächlich. Das kam mir damals so ein bisschen aus dem journalistischen Arbeiten raus, ich früh angefangen oder habe früh versucht, mit Schreiben Geld zu verdienen. Und die einfachste Variante ist natürlich, auf eine Art journalistische Texte zu veröffentlichen. Wenn man Glück hat, kann man da ja tolle Sachen machen und interessante Themen bearbeiten und gute Leute treffen und kriegt das noch bezahlt. Und das habe ich eine Weile dann mehr gemacht, weil alles andere auch nicht lief, weil ich damals noch kein Buch veröffentlichen konnte und nicht habe keine große Fernsehkarriere gemacht. Das waren die zwei Möglichkeiten. Es hat nicht funktioniert. Das war auch nicht immer so, so richtig gute Laune fördernd. Aber der Journalismus hat von Anfang an relativ gut geklappt und in dem Kontext konnte ich dann ein paar Texte platzieren, eben diesen einen Text, der dann zu dem Buch Wie wir leben geführt hat im ZEITmagazin über eine offene Beziehung, eigentlich eine Liebesgeschichte aufgeschrieben. Und das kam so dem literarischen Schreiben am nächsten. Und daraus ist dann auch dieses Buch entstanden, und das war schon so viel mehr Kunst und gleichzeitig natürlich irgendwie ein spannendes Thema, was zeitgeistig war, wo ich das Gefühl hatte, okay, du hast einfach eine, eine Thermik, eine öffentliche unter deinen Flügeln, weil die Leute interessieren sich einfach sehr stark dafür, also für Liebe, Sex und Zärtlichkeit und für die offene Beziehung noch mehr, dass es relativ einfach war, da voll. Also mich da voll einzuwerfen. Und als meine Literaturagenten so weit sind wir haben uns getroffen in Berlin und ich war übelst verkatert, ich weiß gar nicht warum. Wir waren Mittagessen und sie musste mich erst mal aufpäppeln mit einer Eins. Das ist übrigens mein Kater. Tipp Nummer eins Immer noch eiskalte Cola mit Zitrone, aber richtige Cola. Nicht hier. Und als ich dann fit genug war, von dieser Geschichte zu erzählen, hat sie gleich gesagt Ja, da mach mal ein Buch draus. Und ich habe zwar noch gesagt Ja, aber ich habe ja nur die eine Geschichte von diesem einen Paar. Wie soll ich dann 300 Seiten Buch draus machen? Dann hat sie gesagt Face to make it. Und ich habe das keine Sekunde hinterfragt. Ich habe sofort gesagt Ja, okay. Wenn du als Erfolg Expertin für den Literaturbetrieb sagst, das geht, dann mache ich das und mit aller Konsequenz. Und dann wollte ich es auch richtig machen. Und am Ende saß ich bei Markus Lanz und habe über Spermien geredet. Aber es war eigentlich eigentlich eine sehr logische Abfolge an Schritten. Also du, du, du exponiert dich mit diesem Thema. Verlage interessieren sich dafür. Du sagst Okay, ich will dieses Buch machen, du kassierst einen Vorschuss, dann wird das Buch auch richtig gut machen. Dann gehst du recherchieren. Das schreibt das Buch. Mir hat es immer sehr, sehr viel Spaß gemacht, viel zu lesen, viel zu schreiben. Es war eigentlich ein Traumjob. Dann kam das Buch raus. Wir haben von Anfang an gemerkt Okay, das erregt eine gewisse Aufmerksamkeit, natürlich. Und dann fragte ich einen Verlag immer vorher Unterschreibt sozusagen so ein Wisch? Ich stehe zur Verfügung für Lesungen, Radiointerviews, Fernsehinterviews, Zeitungsinterviews. Kannst du einmal sagen, worauf du Lust hast oder nicht? Natürlich alles angekreuzt, weil ich auch gemerkt habe, das ist ein Schuss, den kriegt man nicht so oft. So ein Sachbuch zu machen, was gerade irgendwie so nachgefragt ist, auch bei einem sehr guten Verlag, also bei Blohm, war das Imprint von Aufbau also auch deine super Lektorin bekommen. Und dann, ich meine, ich habe da tatsächlich auch ein paar Jahre darauf hingearbeitet. Insofern war die Bühne, das Sachbuch, Autoren mit allem, was dazugehört, eben Talkshows. Und ich habe, glaube ich, 60 Interviews gegeben. Ich habe irgendwann eine Liste aufgestellt für den Verlag und habe alles gesammelt und da waren es 60 und es kommen jetzt immer noch welche dazu und natürlich auch so ein bisschen Expertentum. In einer Ecke, wo man sich schon genau überlegen muss Will ich jetzt der Dr. Sommer sein? Und was genau sage ich den Leuten über Liebe, Sex und Zärtlichkeit? Das war. Ich dachte so okay, endlich geht es los. [00:28:41][222.9]
Boris Beimann: [00:28:43] Und hat sie da schon das Gefühl, ich bin irgendwo angekommen? [00:28:45][2.1]
Friedemann Karig: [00:28:49] Ich habe tatsächlich das erste Mal in meinem Leben gedacht Ich habe es geschafft, nachdem ich, als ich im Urlaub war, nach dieser Nacht, diese Buchveröffentlichung im März April 2017. Nachdem ich bei Markus Lanz war und das Buch so ganz gut lief, war das erste Mal, dass ich dachte Okay, da hast du, glaube ich, einen Pflock reingehauen, das geht so schnell nicht wieder weg. Ich weiß einfach, der Buchmarkt ist ja relativ konservativ, nicht so leicht reinzukommen. Aber wenn du einmal was veröffentlicht hast, dann darfst du, wenn es nicht völlig beschissen gelaufen ist, schon auch noch ein zweites Buch machen. Und ich wusste, ich werde auch noch mal irgendwann ein zweites Buch machen. Und ich wusste, das kommt dem journalistischen Arbeiten zugute. Und das ist, wie solche Karrieren nun mal verlaufen. Und deswegen war ich mir relativ sicher, dass es wie bei Wer wird Millionär. Das war so die Was gibt es da 16.000 € Gewinn Stufe, da fällst du nicht mehr dahinter zurück. [00:29:36][47.9]
Boris Beimann: [00:29:38] Und es so wie du erzählst, klingt es nach. Ich hatte da ein ganz klares Ziel. Auf eine, ich nenne es jetzt mal ein ganz klares Ziel, auf eine gewisse Bühne zu gehen. Ist das der richtige Ausdruck, oder? [00:29:50][11.4]
Friedemann Karig: [00:29:51] Ja, schon. Also ich wollte natürlich reich und berühmt werden mit möglichst substanziellen Inhalten. Ich wollte nicht reich und berühmt werden mit einer RTL Samstagabendshow, wo Bagger gegen Raubkatzen kämpfen. Das klingt jetzt bescheuert, aber solche Ideen gab es auch mal, wo ich auf Castings war. Ich wollte nicht berühmt werden. [00:30:08][16.7]
Boris Beimann: [00:30:09] Bei welchem Casting warst du? Das war wichtig. Ich wollte diese Frage. Ich eigentlich. [00:30:14][4.5]
Friedemann Karig: [00:30:15] Danke für diese Fragen. Beantworte sie gerne. Ich habe tatsächlich nach ihren sanften Schlenker. Kann man noch kurz machen eine Weile sehr viele Fernseh Castings macht also eine Weile wie fünf Jahre immer mal alles mögliche. Ich habe Kinderfernsehen, Castings gemacht beim WDR, wo man, wo man irgendwie irgendwas mit Maden war, damals meine Augen verbunden gekriegt und dann musste ich meine Finger in in Gegenstände tauchen und ich wusste nicht, was es ist. Und einmal war es, waren es echt Maden, die haben wirklich gequält. Und dann sollte man so vor der Kamera so spontan drauf reagieren und hatte auch so quasi Kinder. Also ganz seltsame Dinge und eben auch eine RTL Samstagabend Show tatsächlich mit einer Moderatorin gecastet wurde, die jetzt auch tatsächlich erfolgreich Moderatorin ist, vielleicht auch bald in einem Podcast ist und wir waren da blutige Anfänger. Ich war bei einem ganz seltsamen Casting von Servus TV, wo ich sehr, sehr gute Menschen kennengelernt habe, dann aber auch, wo es da halt auch so Man traf sich so im Paternoster der Medien Carriere Wir waren so auf dem Aufsteigen. Es kamen aber auch Leute von MTV, Viva und so gerade zugemacht, wurden wieder runtergefahren. Das waren seltsame Begegnungen. Ich fand es natürlich alles irgendwie ganz gut und ich wollte da Fuß fassen. Aber ich habe schon immer wieder gemerkt Das ist es nicht, das sind andere Leute, ich passe da nicht rein. Ich habe auch manche Jobs und Sendungen dann nicht gekriegt, glaube ich gar nicht wegen Leistung vor der Kamera, sondern weil die Verantwortlichen gemerkt haben Der ist, der gehört woanders hin, der, der den, der ist da nicht nicht am richtigen Ort. Und das ist halt bei Moderation das Entscheidende, dass du einen Künstler oder eine Künstlerin zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Punkt setzt mit den richtigen Leuten und dann funktioniert. So funktionieren Karrieren und der Moment war bei mir nie gegeben. Und mit dieser Erfahrung im Rücken und schon so langsam dem Gefühl, das wird jetzt vielleicht auch nicht mehr so einfach, ein bisschen auch Eltern, sondern auch Anfang 30. Also diese ganz junge Schiene war abgefahren. Das Internet wurde immer stärker zwar, man wollte aber noch im Fernsehen stattfinden und ich glaube, ich war da auch so eine Generation zwischen MTV, Viva, ZDF Kultur und dann dem Influencer da sein. Heute würde man es ja völlig anders anstellen. Also man hat ja heute auch völlig andere Bühnen, um sich zu zeigen. Und dann kam dieses Buch und. Und ein guter Weg im Journalismus. Und das habe ich natürlich dementsprechend auch noch dankbarer umarmt, diese Möglichkeit, weil ich gemerkt habe, das ist was, das kannst du gut. Und da hast du auch die nächsten 102030 Jahre Lust drauf. Goran Wein aufmachen? [00:32:37][142.1]
Boris Beimann: [00:32:38] Ja, ich habe sogar zufälligerweise ein Bein hier. Ich mache es aber auch unbedingt, während wir weiter drehen. Markus Lanz Geschichte. Er erinnert sich auch noch Ich war. [00:32:49][11.0]
Friedemann Karig: [00:32:50] Was durfte. [00:32:50][0.2]
Boris Beimann: [00:32:51] Kommen. Ich dürfte dabei sein, genau auch im Vorfeld dabei sein. Und es gibt wahrscheinlich eins der schlimmsten Bilder von Kids, wo man sehen kann, warum man doch öfter den Mund lieber zumachen sollte. [00:33:05][14.9]
Friedemann Karig: [00:33:07] Komm, schenk ein. Aus der Kehle ertönt ein Schrei. Nei! Prost! Albernheit. [00:33:14][6.9]
Boris Beimann: [00:33:15] Was? Was? Ich an der Stelle natürlich. Spannend. Wenn ich das. Ich kann Sie mir das. Zu Beginn. Es wurden zwei Folgen aufgenommen. An dem Tag und kurz vor der Sendung wurde dir ein anderer Gast reingesetzt. Quasi bzw sitzt sind sitzen ja mehrere Gäste bei Markus Lanz. [00:33:34][19.5]
Friedemann Karig: [00:33:35] Genau da mussten wir sagen, es war wie es Mariele Millowitsch, Jörg Wontorra, Jörg Wontorra, ihm seine Frau Elke, Tochter Jörg, der Sponsor, ihm seine Tochter, die gerade geheiratet hat. Ein Fußballer, glaube ich. Nein, war die andere. Es war die andere, die gesundheitlich ist, was er. [00:33:55][19.9]
Boris Beimann: [00:33:55] Gemacht hat. [00:33:55][0.5]
Friedemann Karig: [00:33:56] Sie war gerade wieder genesen. Entschuldigung, ich fange mal an Mariele Millowitsch, Jörg Wontorra, der Sport Moderator Jakob, seine Tochter, die gerade genesen war von einer schweren krankheit, die war glaube ich 18 damals und Matze Knop und ich Matze Knop, der der Fußball stimmen Mensch Imitator. [00:34:12][15.9]
Boris Beimann: [00:34:12] Comedian Comedian Imitator. [00:34:14][1.2]
Friedemann Karig: [00:34:14] Aber er war ganz klar da in seiner Fußball rolle, weil es war nämlich eine sendung nach der champions league und ich mit ihm Sachbuch über Ficki Ficki. Und ich glaube, Matze Knop kam neu rein und wir haben noch am Tag darüber gesprochen und es hat mich ein bisschen gewurmt, weil ich natürlich gerne humorvoll mit dem Thema umgehe, aber keine Lust hatte auf so eine völlig. Dünne. [00:34:40][25.4]
Boris Beimann: [00:34:42] Klamauk Sendung Kommentierung von links. Könnte man das sagen? Jetzt ist dir jemand in die Parade fährt. [00:34:47][5.5]
Friedemann Karig: [00:34:48] Und weil ich auch ich hätte mir jemand gewünscht nichts gegen jemand gewünscht, der sozusagen die Tragweite und auch die Metaebenen, aber jetzt grade noch nicht gelöst ist. Meter nicht Meter die Metaebenen eines Themas wie leben wir eigentlich das falsche romantische Ideal? Und sind wir eigentlich ganz anders gepolt von der Natur? Bisschen mitträgt im Zweifelsfall und im Nachhinein? Man die man die sozusagen die die kleinen sorgen dann auch egal, weil man hatte sein zehn Minuten Slot und liefert ab. Oder halt nicht. Hinter der Bühne saß übrigens Marcel Reif, der für die nächste Sendung gebucht war, mit dem ich drei Tage vorher im Bayerischen Rundfunk in der Sendung war, wo er auch von seinen Ehen erzählt. Dabei hat es ja gerade seine Autobiografie veröffentlicht und ich kam dann mit meinem offenen Beziehungs Buch und habe dann zu ihm gesagt Er hat Erde gesagt, was das ist, stehen in einem Buch. Und dann habe ich gesagt Eigentlich das, was sie gelebt haben. Sie haben eigentlich auch fast eine offene Beziehung gelebt bei vier Ehen. Dann sagte er zu mir, dass eine Unverschämtheit, aber wohl formuliert. Und dann hat er aus der Lothar Matthäus Biografie vorgelesen und ich aus der Biografie von Tina Wild. Und das war ein großer Moment, von niemanden gesehen. Und der saß da bei Markus Lanz hinter der Bühne. Und als ich reinkam nach der Sendung in Brexit Bereich, guckte er mich an und sagte Verfolgen Sie mich, das war mal und ich habe über Spermien referiert und. [00:36:09][81.6]
Boris Beimann: [00:36:14] Und dann gehen wir auf die Bühne. Du hast schon immer gesagt und das hat mir auch imponiert an Stellen, weil du eigentlich schon sehr früh gesagt hast, ich möchte Schriftsteller werden. Oh ja, und du hast das mit einer Art und Weise gesagt, wie ich gesagt habe Ja, das kaufe ich dir ab. Das. Das ist so und dann hast du nach dem ersten Sachbuch, ein Jahr später hast du ein, zwei Jahre später, 2019, Mai, Anfang Mai war das zweite Mal, glaube ich, erst das zweite Mal. Erst einmal kann es nicht sein. Zweite Mal muss der Veröffentlichungstermin gewesen sein. Dein ersten Roman, Debütroman, sagt man dann immer. Was würdest du sagen? Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den ganzen Bühnen? Für dich. [00:36:58][44.5]
Friedemann Karig: [00:37:01] Ich wollte auf den Titel dieses Podcasts rekurrieren, wie wir Schriftsteller sagen und anmerken, dass der Roman insofern die undankbare Bühne, wenn man so will, von allen ist. Weil du sehr, sehr lange daran arbeitest, also nicht unbedingt am Schreibtisch sitzt und schreibst, sondern du gehst schwanger, wie man auch sagt, mit einem Thema, einer Geschichte und Figuren. Und am Ende lieferst du da etwas ab, was wirklich durch sehr, sehr viele Prozesse gegangen ist, die, wie du es gerade schon angedeutet, dass keiner mitkriegt, wo keiner daneben steht und applaudiert oder auch nur auf die Schulter klopft und erst relativ spät auch Leute hast wie eine Agentin oder ein Lektor oder ein Verlag, wo dann so was wie ein Team entsteht und am Ende bringst es raus und du hast immer noch keinen Applaus, weil es steht dann in den Läden. Und du hast natürlich Veranstaltungen. Ich war mit beiden Büchern auf der Leipziger Buchmesse und da sitzt du dann natürlich irgendwo und Leute klatschen. Aber oft kennen sie ja das Buch auch noch nicht. Die wissen überhaupt nicht, wofür sie klatschen. Es ist ein ganz, ganz, ganz seltsame Situation. Und auch auf Lesungen sind meistens Leute, die, die, die gehen hin, weil es eine coole Lesung ist oder die haben dich irgendwo gesehen. Oder sehr selten kommen Leute und sagen Ich habe das Buch gelesen und ich klatsche jetzt, welches Buch so toll fand. Und selbst dann ist es ja so ein Buch, das braucht man vielleicht mal eine Woche bis zehn Wochen. Bis man es gelesen hat, ist es ja relativ wenig Applaus für eine lange Strecke, die sich Leute mit dir beschäftigt haben. Und das bildet ja auch wieder ab, wie lange du dich damit beschäftigt hast für dieses bisschen Applaus im Vergleich zu jetzt. Ich will es gar nicht kleinreden, aber Theaterschauspieler oder Comedians oder so, die viel, viel mehr direkten Kontakt und. [00:38:44][102.7]
Boris Beimann: [00:38:44] Resonanz. [00:38:44][0.0]
Friedemann Karig: [00:38:45] Und indirekte Resonanz haben, unter Umständen auch sehr, sehr lange an etwas arbeiten. Aber die spielen dafür dann auch 40506070 Vorstellungen und die gehen immer wieder raus und sagen, wenn, wenn ich es nicht völlig abfahre, dann kriege ich heute Abend Applaus dafür, was ich erarbeitet habe. Und das kriegst du natürlich als Schriftsteller nicht so, das muss man auf jeden Fall mal feststellen. Deine Frage war ja, was diese ganzen Bühnen verbindet. Und ich muss sagen, ich finde eigentlich nichts, nichts. Es sind schon sehr, sehr verschiedene Sachen und das stresst mich auch manchmal. Oder ich habe manchmal das Gefühl, ich habe auf. Ich bin sozusagen wie so ein, wie so ein Typ auf dem Bau, der alles so ein bisschen kann, aber nichts richtig. Und die richtig guten Poliere und die richtig guten Schreiner und Dachdecker, die, die können halt ein bisschen was mehr oder haben mehr Erfahrung oder schon mehr Applaus eingeheimst. Und ich kann mich dran. Wie kannst du hier Talent beim Fußball? Mich kann es überall hinstellen, passiert nicht viel, aber ich habe vielleicht auch noch nicht so den Grip. [00:39:36][51.4]
Boris Beimann: [00:39:39] Passt es als Bild oder Begriff, denke ich. So ein Hochstapler Syndrom ist es. [00:39:45][5.6]
Friedemann Karig: [00:39:46] Das habe ich interessanterweise nicht so wie viele andere mit. [00:39:49][2.9]
Boris Beimann: [00:39:49] Vielleicht muss man gut sagen Hochstapler Syndrom ist das Gefühl, man kann das gar nicht, man fliegt hier gleich auf. Also wenn ich jetzt hier sitzen würde, ich kann gar kein Podcast oder kann. [00:39:57][8.2]
Friedemann Karig: [00:39:57] Kein und das ist bei dir aber kein Syndrom. [00:40:00][2.8]
Boris Beimann: [00:40:02] Ich wollte gucken, ob du diese Vorlage nimmst. [00:40:03][1.3]
Friedemann Karig: [00:40:04] Das ist wahr oder. [00:40:05][0.9]
Boris Beimann: [00:40:05] Mumpitz beim Fotografieren. Dann denk dran. [00:40:06][1.2]
Friedemann Karig: [00:40:07] Das war zu einfach. Ja, das ist natürlich die alte Frage. Auch so ein bisschen Was ist dann die Währung? Ist es dann hinterher der Applaus? Haben wir auch schon darüber gesprochen? Es hat auch einen doppelten Boden. Ist es dein eigenes Gefühl? Meine Antwort war aber gut. Wie auch immer. Und wenn ihr nicht applaudiert, dann habt ihr keine Ahnung, ihr Kretins. Ich weiß nicht genau. Ich hatte nie so ein Hochstapler Syndrom, weil ich schon immer das Gefühl hatte, ich kann das schon halbwegs, was ich da mache. Nur ich hatte sehr, sehr selten in meinem Leben das Gefühl, okay, ich bin jetzt genau richtig und ich glaube, für eine, für eine Bühnenkarriere, die noch mal auf ein anderes Level geht, brauchst du auch das Gefühl, ich könnte nichts anderes. Ich bin deswegen auch hier so richtig, weil rechts, links, vorne, hinten gähnt der Abgrund, der der Sinnlosigkeit und der Irrelevanz. Ich glaube, das hilft schon, dass die Angst sich auch so ein bisschen stabilisiert und sagt Okay, aber dafür habe ich jetzt hier, jetzt diesen einen Schuss und der muss ins Ziel gehen. Und dann landet er bei vielen Leuten auch. Und ich hatte schon immer das Gefühl, okay, wenn das nicht klappt, dann muss halt noch mal gucken. Ich hatte halt Wünsche und ich würde jetzt auch sagen, ich will eigentlich nur noch nur noch Romane schreiben. Und ich glaube, das kann ich auch ganz gut. Aber ich wüsste, wenn morgen jemand kommt und mir das verbietet qua Juristerei und darfst nie wieder Romane schreiben, das wäre schon. Das wäre schon richtig, richtig bitter. Als wenn das nichts. Ende meiner beruflichen Existenz. Aber ich würde halt was anderes machen. [00:41:33][86.3]
Boris Beimann: [00:41:36] Und wenn du als Autor oder Schriftsteller auf die Bühne gehst, die Frage Was ist für dich die Bühne? Schritte Ist die Lesung oder ist es quasi das Ganze von Schreiben bis Veröffentlichung? Was ist? Was ist da die Größte? Also was da? Die Herausforderung im Vergleich zu den anderen Bühnen. [00:41:52][15.8]
Friedemann Karig: [00:41:53] Beim Schreiben ist man ja eigentlich schon beim ersten Wort auf einer Bühne, weil das ist ja das magische, der magische Moment. Der metaphysische Moment beim Schreiben ist ja, wenn sich dein Bewusstsein mit dem Bewusstsein des Lesers, der Leserin treffen, irgendwo in der Zukunft, irgendwann liest jemand das, was du geschrieben hast, egal was es ist und baut sich seinen eigenen Film daraus. Bei einem Roman stellt sich Sachen vor und fragt sich natürlich impliziert auch immer was, was will er damit sagen? Was wollte sie da mit dieser Beschreibung? Nehme ich das so wahr, wie der die Autorin das gemeint hat oder so? Und diesen Moment versucht man ja als Autor, als Autorin vorweg zu nehmen und sich zu fragen Wie muss ich was schreiben, damit am Ende bei welchen Leuten was im Kopf entsteht? Natürlich kann man es nie sicher wissen und ist auch nicht der richtige Weg, aber man versucht sozusagen irgendwo ins Dunkel zu zielen und irgendwie das Ziel, was sich bewegt, halbwegs zu treffen oder zumindest irgendwas Schönes entstehen zu lassen. Insofern ist man von Anfang an mental auf einer Bühne und erzählt eine Geschichte und unten sitzt ein Publikum, was man aber nicht sieht und was erst in der Zukunft da sitzt. Ich hoffe, ich habe es kompliziert genug ausgedrückt. Und die Schönheit dessen und die Magie von Literatur ist ja, wenn man hinterher das Gefühl hat, man hat ganz vielen Menschen genug gegeben, damit sie sich genug vorstellen können, dass in ihnen ganz viel passiert ist an Emotionen und auch an kognitiven Prozessen und intellektuell. Dass sie sich identifiziert haben mit der Geschichte und mit den Figuren oder auch abgegrenzt haben, sagen Damit kann ich nichts anfangen. Es macht mich wütend auf eine Art, ist auch gut, wenn man das intendiert hat oder auch nicht in dir. Das ist alles ein schönes Ergebnis und man man hat das Gefühl, man kann wie so ein wie ein Puppenspieler durch die Dimensionen doch so ein bisschen an den Fäden ziehen. Man hat so ein bisschen eine Voodoo Puppe und kann so ein bisschen stopfen. Da wird es den Leuten so gehen. Diese Emotion möchte ich gerne hervorrufen. Am Ende schreiben, sagen, vielleicht 7/10 Leuten, ja, da habe ich mich gefürchtet oder da bin ich wütend geworden oder da habe ich mich mit verliebt, mit der Figur. Insofern ist man eigentlich von Anfang an auf der Bühne und gleichzeitig sitzt man völlig alleine zu Hause. Und das ist sozusagen eine große Ambivalenz, aber auch eine große Magie, die man nur mit Literatur herstellen kann. Es gibt kein anderes Medium, die das kann, das, das kann kein Film dieser Welt und auch kein Theaterstück kann das, weil du viel zu viel dem Publikum schon gibst. Du nimmst eine Fantasie, Leistung, eine Leistung der Vorstellungskraft ab, hat wiederum andere Vorteile. Du kannst andere Sachen kommunizieren, aber die das alles nur zu erschaffen durch gedruckte Worte auf einer Seite, das ist sozusagen eigentlich die härteste Bühne. [00:44:30][157.5]
Boris Beimann: [00:44:35] Ich denke jetzt gerade darüber nach. Ich denke an einen Gesprächspartner und die härteste Bühne. Ja, du kriegst nicht sofort eine Resonanz. Das ist, glaube ich, eine Besonderheit. [00:44:42][6.8]
Friedemann Karig: [00:44:42] Nie eine Resonanz. [00:44:43][0.5]
Boris Beimann: [00:44:44] Und du kriegst eine Resonanz. Die? Die natürlich auch. Immer mit der ganz eigenen Welt zu tun hat. Also welche Auswirkung hat deine Geschichte? Auf mich. Das löst die irgendwie emotional aus. Wenn jemand ein Witz macht, dann ist es vielleicht klarer. Ja. [00:45:03][19.6]
Friedemann Karig: [00:45:04] Da lachen die Leute oder nicht. Deswegen bewundere ich auch Comedians, dass sie stellen sich dieser binären Logik der Resonanz und die Leute lachen oder nicht. Und sie schmunzeln, aber wenn es still ist still. Aber mit Literatur kannst du. Du kriegst es erstens nicht mit und es kann eine viel, viel größere Bandbreite sein und Erfolg ist nicht so einfach kodiert. [00:45:24][20.5]
Boris Beimann: [00:45:25] Und freust du dich darüber? Dann eher über die Rückmeldungen. Wenn das genau das trifft, was du dir da gewünscht hast. Oder gab es Momente jetzt bei dem Ball, bei dem Erstlingswerk, bei dem bei dem Roman Rückmeldung bekommen hast? Wie gesagt, es war überhaupt nicht. Dachte. Dachte gar nicht, dass sie da jetzt an der Stelle applaudiert, sondern einer ganz anderen. [00:45:45][20.7]
Friedemann Karig: [00:45:46] Beides Du lässt sozusagen wie du lässt mehr Spiel. Du versuchst an bestimmten Stellen ganz, ganz genau vorherzusagen, was bitte 100 % aller Leserinnen in 100 % ihrer Leser Situation bis in 100 Jahre fühlen sollen oder denken sollen. Und es gibt Stellen, da lässt es weiter. Und du musst, glaube ich auch glaube ich, ein Geheimnis von guter Literatur, dass du das gut abwechselt und da gut damit spielst und dem Leser, der Leserin auch so ein bisschen signalisiert und zeigst Hey, hier ziehe ich das Tempo an und hier wird nach meinen Regeln gelesen und hier lasse ich dich gehen und hier möchte ich auch. Das ist unser Deal, dass du deinen eigenen Film deswegen glaube ich auch, es gibt so viele Versionen von einem Roman, wie es Leserinnen gibt. [00:46:30][44.1]
Boris Beimann: [00:46:30] Und ich meine nur, wo gab es Stellen, wo du dich? Alles, worüber du dich dann mehr freust. Über welche Form ist Applaus, wenn die Leute jubelnd schreien oder wenn sie förmlich klatschen? [00:46:41][10.8]
Friedemann Karig: [00:46:42] Daraus folgt, dass es das ist, dass ich Stellen habe. Die möchte ich so gelesen wissen. Und ich lese tatsächlich jede einzelne Rezension, jede Amazon Rezension, jeden Kommentar auf Instagram. Alles lese ich mir alles Satz für Satz durch, weil das ist ja für mich die einzige Möglichkeit festzustellen, ob das da funktioniert hat, was ich wollte. Und ich weiß aber auch, dass auf vielen dutzenden Seiten, ich will nicht sagen, es mir egal ist, aber ich sage, da könnt ihr denken, was ihr wollt und ich finde es so interessant, was kommt, Hauptsache ihr seid dann auf Seite 78 solltet ihr aber wieder da sein, weil sonst hat es nicht funktioniert was ich wollte und deswegen kommt es darauf an, worauf sich die Leute beziehen. Und ich gebe dir ein Beispiel. Das Ende von Dschungel wollte ich als Ende gestalten, im Sinne von Da passiert aber was, da gibt es einen, da gibt es einen Gong, da gibt es einen Twist, da drehen sich noch mal gewisse Gewissheiten, mit denen man durch den Roman gegangen ist. 370 Seiten lang. Und ein Nebensatz noch Die Geschichte ist ein. Ein Freund verschwindet in Kambodscha und sein bester Freund geht in Suchen. Und man fragt sich Ist er verschwunden? Wollte er verschwinden? Ist es ein Verbrechen? Und am Ende gibt es natürlich eine gewisse Art von Auflösung, würde man sagen. Und viele Leute haben dieses Ende als zu abrupt empfunden oder nicht so abrupt, aber relativ abrupt und als schnell und wann, sagen wir mal, frustriert, auf eine Art, weil Sie sind sehr gerne diese 365 Seiten mit diesem Freund sein von mitgelaufen. Auch ihr erinnert sich sehr viel in die Vergangenheit haben das sehr genossen und man macht es zack so was wie ein Film auf einmal von einer Sekunde auf die andere und dann kommt der Abspann und man sitzt im Kino und sagt Was war das jetzt? Ich wollte genau dieses Gefühl und gleichzeitig wusste ich, es wird viele Leute auch in ihrer Gesamtbewertung des Romans, wenn sie bis dahin sagen War richtig gut, dann sagen sie am Ende, hat mir nicht so gefallen, weil es war zu abrupt. Ich wollte aber genau das, weil mir war wichtiger, welche Gedanken Sie sich danach noch darüber machen, dass Sie nicht völlig gesättigt da rausgehen, dass das Publikum sozusagen nach Zugabe ruft. Nur das kannst du nicht machen und bist dann von der Bühne gegangen. Und deswegen, meine ich, ist es so ambivalent. Ist es jetzt gut, dass die ein bisschen frustriert waren, weil ich habe das so intendiert? Ich habe beim Schreiben gedacht, nein, du schreibst keinen Satz mehr, genauso muss es aufhören. Was macht Puff? Und die Leute sind vielleicht fast ein bisschen einsam, irritiert, einsam. Sie waren mit diesen Figuren befreundet und jetzt weg. Oder gibst du ihnen noch diese paar Seiten, dass sie hinterher sagen Ja, der Schluss war so schön? Und deswegen ist es Kunst. Deswegen ist es eben keine Dienstleistung mehr, weil ich an bestimmten Stellen nicht mehr interessiert, dass es den Leuten gut geht damit. [00:49:15][153.0]
Boris Beimann: [00:49:17] Und wenn du als Autor auf die Bühne gehst, ich will jetzt mal sagen, also wenn wir uns mal einen Auftritt genauer angucken, so den Weg, auf, auf, auf eine tatsächliche Bühne. Also du erzählst wie hier jetzt über dich, über dein Buch undsoweiter. Welcher wäre ein exemplarischer, den du jetzt aussuchen wirst? Die Lesung? Ja, leider. [00:49:35][17.7]
Friedemann Karig: [00:49:36] Weil das ist das Format als Schriftsteller, wo man stattfindet. Lesungen sind ja auch langweilig als Lesungen. [00:49:41][5.3]
Boris Beimann: [00:49:41] Warum also was? Wer ist er oder was würde er? Es wird die Wünsche sein. [00:49:46][4.8]
Friedemann Karig: [00:49:47] Ich habe es noch nicht rausgefunden. Bei meinen Lesungen lese ich nicht viel, weil ich finde, jemand, der dies vorliest, das kann unser ganzes Hörbuch kaufen. Als Hörbuch vom Dschungel hat er Fabian Busch eingesprochen. Ist ein super Schauspieler, ist zehnmal besser als ich, so kann man sagen. Okay, live Charakter. Da sitzt der Typ, der es geschrieben hat. Ist irgendwie ganz interessant, der betont noch mal anders. Ich war bei einer Lesung in meinem ganzen Leben. Ich war vielleicht, wenn's hochkommt, bei 20 Lesungen überhaupt. Ich war bei einer Lesung von Christian Kracht, die gewinnbringend war, weil er so anders betont hat und so einen anderen Humor in Stellen gelegt hat, die ich nicht humoristisch gelesen habe. Dass ich hinterher rausgegangen mit gut 20 € gut investiert. Bei meinen Lesungen sollen die Leute hinterher was anderes sagen. Die sollen nicht sagen Ah, jetzt habe ich endlich verstanden, wie es gemeint hat, sondern ich möchte eigentlich erzählen vom Erzählen. Ich möchte eigentlich erklären, was man da macht, ohne die ganz großen Ideen den Vorhang über sozusagen von den Zaubertricks zu lüften. Aber ich möchte auch über die Themen reden, die in dem Roman sind. Ich möchte über unsere Zeit reden. Ich finde, unsere Zeit ist so, da ist das Wort wieder spannend. Es passiert jeden Tag so viel, worüber man reden kann. Warum soll ich die Zeit der Leute verschwenden, mit. [00:50:46][59.6]
Boris Beimann: [00:50:47] Dem Buch lesen können? [00:50:48][0.9]
Friedemann Karig: [00:50:49] Sie sollen es ja selber lesen. Wie wir schon dargelegt haben, ist ja viel interessanter, was in Ihrem Kopf entsteht. Deswegen finde ich es immer ein bisschen schade, dass man als Schriftsteller nur dieses Format wir sagen auch Wasserglas Lesung. Du sitzt da mit einem Buch an einem Tisch, da sind Leute und du hast ein Glas Wasser. Da würde ich sowieso immer schon mal Wein trinken. Und ich habe auch immer versucht, irgendwie dem Publikum einen auszugeben. Das ist ein bisschen mehr. Die Gemeinschaft entsteht und dann sind sie oft in Buchläden oder auf Literaturfestivals. Es sind kleine, kleine Seele. Ich mags eigentlich. Ich habe festgestellt, ich werde ab 300 Leuten erst richtig wach, weil du kriegst dann ab. Da wird das Publikum, finde ich, da ist so ein Tipping Point. Das Publikum wird eine Entität, es wird sein eigener Körper. Du hast ein Resonanzraum, du hörst die Lacher, du hast das Klatschen, du hast den Widerwillen, du hast auch peinliche Momente, du hörst auch Stille. Bei 60 Leuten merkst du das nicht so, da sind es noch einzelne Menschen und denkst Ah ja, da ist meine alte Grundschullehrerin. Deswegen ist sozusagen ein Satz noch glaube ich, dass für Schriftsteller auch so hart, weil selbst wenn du auf einer Bühne sitzt, ist es dann doch wieder wie so ein Deutscher gerade, der zuhört. [00:51:52][63.8]
Boris Beimann: [00:51:55] Ohne vielleicht eine Tiefe zu haben. Ob das der Grund ist, warum auch viele Schriftsteller nicht so gerne lesen? Es gibt ja einige denen, für die das sogar schwer ist oder unangenehm, weil sie denken, das ist gar nicht so meine Bühne. [00:52:06][10.7]
Friedemann Karig: [00:52:07] Oder sie lesen halt wirklich. Christa Wolf hat sich hingesetzt, hat eine Dreiviertelstunde gelesen. Auch gut, also aufgestanden, gegangen war von Anfang an, es gibt keine Fragen. Und weil auch keine Lust darauf und einen Satz dazu. Ich glaube, das ist eine Wechselwirkung. Einerseits ist das ein Grund, warum Schriftsteller nicht gerne auf Bühnen gehen, aber es ist auch so, weil Schriftsteller nicht gerne Schriftstellerin nicht gerne auf Bühnen gehen. Das heißt, es gab einfach noch nie viele Schreiberlinge, die gesagt haben, wir revolutionieren jetzt die Lesung und das. [00:52:31][24.5]
Boris Beimann: [00:52:34] Das machst du ja. Ich könnte jetzt was verändern. Es klingt so ein bisschen. Du musst so ein bisschen Event haben. [00:52:39][4.8]
Friedemann Karig: [00:52:39] Ja, Event. Er ist natürlich. [00:52:40][0.9]
Boris Beimann: [00:52:42] Nicht so schlimm, wie es auch stimmt, aber. [00:52:44][1.9]
Friedemann Karig: [00:52:45] Ich würde lieber. Weißt du, ich würde lieber eine Dreiviertelstunde frei reden über die Dinge, die wichtig sind und auch mal eine Frage stellen. Und dann zwischendurch ist es mal ein bisschen blöd, weil ich nicht so, weil ich natürlich auch nicht eine Dreiviertelstunde brillant rede, als dass ich eine Dreiviertelstunde lese. Und man konnte, aber wusste vorher jedes Wort. Da war ich lieber mal ein Fehler. [00:53:02][17.4]
Boris Beimann: [00:53:05] Ich würde gerne einmal so einen in so einen exemplarischen Auftritt reingucken. So einfach, weil dass du uns mitnimmst von Vorbereitung auf so ein wenn's die Lesung ist, das Heraussuchen bis hin zur Bühne, bis quasi vom Nichts an den Auftritt abtritt. Wie darf ich mir das vorstellen? Wie gehst du da ran an so einen Sonderling wie Bereite dich vor? [00:53:30][25.5]
Friedemann Karig: [00:53:34] Bei einer Lesung habe ich zwei Stellen, die ich auf jeden Fall lese. Die sind kurz. Die strukturieren so ein bisschen. Die geben vielleicht thematisch auch was vor. Ich sage vorher so viel wie möglich, spontan und zu dem Ort und der Gelegenheit, wo ich auftrete, damit die Leute merken, das ist jetzt nicht reproduziert, kommt nicht aus dem Supermarkt, das ist jetzt echt, weil ich mir jetzt Gedanken darüber gemacht. Ich habe inzwischen so ein paar Themen wie also beim Dschungel natürlich die Themen, die da durch Reisen, Freundschaft, Erinnerungen, Schuld, Männlichkeit auf eine Art, die, die, die kann man so, da weiß ich ungefähr, was ich dazu sagen möchte. Ich versuche immer am Anfang auch einen aktuellen Aufhänger einzubauen. Ich habe mal gelesen, habe in einer Lokalzeitung da einen Text gesehen, den ich richtig schlimm fande neo kolonialistisch herabschauen auf Südostasien und habe dann die Zeichnung mitgenommen. Hat gesagt ja deswegen das es geht nicht so, wir müssen anders über über andere Kulturen erzählen und ich habe es versucht und Sie können jetzt beurteilen, ob es mir gelungen ist, so ein bisschen zu zu zeigen. Wir Schriftstellerinnen, wir arbeiten. Hoffentlich gilt das für viele nicht im luftleeren Raum, sondern wir beschäftigen uns mit Sachen, die die Leute auch jeden Tag beschäftigen. Und über die kann man ja dann bei einer Lesung auch sprechen. Und das versuche ich vorzubereiten. Da versuche ich, ein paar gute Geschichten mitzubringen, ein paar Themen und Fragen mitzubringen, damit die Leute von Anfang an das Gefühl haben Okay, hier geht es um uns. Hier geht es nicht um irgendein Buch oder um seinen sein krankes Hirn, sondern hier geht es um uns. [00:55:08][93.7]
Boris Beimann: [00:55:09] Also versucht, eine Verbindung herzustellen zu aktuellen Themen und gleichzeitig Publikum zu machen. Und so kurz vor der Bühne wie Wie ist ein Level? Ich sage immer, Lampenfieber ist für mich so ein schwieriger Begriff oder ist für mich ein schwieriger Begriff. [00:55:23][14.0]
Friedemann Karig: [00:55:24] Eigentlich ein schöner Begriff, aber ist natürlich pathologisiert. [00:55:26][2.3]
Boris Beimann: [00:55:27] Ja, und der ursprüngliche Kanon Fieber, Lampenfieber gibt es ja auch als Begrifflichkeit und Kanon. [00:55:32][4.6]
Friedemann Karig: [00:55:32] Als Kanon für. [00:55:33][0.5]
Boris Beimann: [00:55:34] Viele, so vor dem Kampf. Und dann doch Schiss. [00:55:36][2.6]
Friedemann Karig: [00:55:37] Todesangst. [00:55:37][0.0]
Boris Beimann: [00:55:38] Und Angst. Aber ich versuche ja immer auch dafür zu werben und zu erklären, dass wie an so Mischpult und zwei Reglern unsere in Anführungszeichen Aufregung oder. Ja, läuft. Also gemischte Gefühle. Wir haben. Seien es positiv und ich freue mich darauf. Vorfreude. Und das andere ist Vorsicht, was da so passiert und. Dass man. Mit welcher Haltung und mit welchem Gefühl gehst du auf die auf die Bühne? [00:56:07][28.6]
Friedemann Karig: [00:56:08] Ich freue mich eigentlich immer. Ich weiß, das war wahnsinnig unsympathisch. Ich hab mir vorhin, als ich im Zug hergefahren bin, habe ich gedacht Was sage ich zum Thema Auftritt Angst? Weil ich weiß, dass ich wusste, dass wir darüber sprechen. Ich freue mich eigentlich immer nicht, weil natürlich auch also die ehrliche Antwort ist natürlich auch, weil ich supergeil finde, auf einer Bühne zu sein. Die Leute hören mir zu, sagen, was gut ist, einfach ein gutes Gefühl, wenn man, wenn man keine Angst davor hat, ist es sofort natürlich gut, weil man kriegt Aufmerksamkeit, fühlt sich wichtig, fühlt sich gesehen im wahrsten Sinne des Wortes, kriegt Resonanz und ist auch herausgehoben aus der Masse. Man ist mehr Individuum, geht ja nicht. Wenn du auf einer Bühne sitzt und die Leute hören jetzt, dann in dem Moment, hast du den unbestechlichen Beweis, dass du ein Individuum bist und weiß nicht genau, was mit den anderen ist. Aber du bist auf jeden Fall einzigartig und das ist ja das, wonach wir alle streben. Also das spielt schon eine große Rolle und ich glaube auch, tatsächlich hat man eine Verantwortung, wenn die Leute einem eine Aufmerksamkeit geben und es macht schon Spaß. [00:57:07][59.6]
Boris Beimann: [00:57:09] Charakter gibt es da auch. [00:57:10][0.8]
Friedemann Karig: [00:57:11] Den Dienstleistungs Charakter, aber auf einer ethischen Art, also dass du sagst, die Leute haben nichts Kostbares zu geben als ihre Zeit, weil die ist begrenzt. Und heute, an diesem Donnerstagabend, wollen sie ihre Zeit mir geben. Was mache ich damit? Wie kann ich das gewinnbringend nutzen und so, dass die nachher nach Hause gehen und sagen, es war nicht völlig verkehrt, was der erzählt hat, und es war gut, dass ich da hingegangen bin. Ich bereue nichts, deswegen freue ich mich eigentlich. Und ich freue mich natürlich auch, weil ich natürlich in der. Guten Position bin das gerade mit einem Buch zum beispiel. Ich natürlich mit. Ich komme natürlich mit Futter. Ich habe Munition. Ich habe mir sehr viel Gedanken über Dinge gemacht. Das ist ja das große Privileg an dem Beruf. Ich werde dafür bezahlt, Dinge, Themen, Fragen zu durchdenken. Die andere Leute auch bewegen, aber sie haben auch nicht so viel Zeit hatten und nicht so viel Bücher dazu lesen konnten und es nicht niederschreiben konnten. Das heißt, ich bin ja sozusagen schon Indiana Jones artige in die eine oder andere Höhle und in den Tempel des Todes gegangen und komme wieder raus und habe irgendwas. Und wenn ich nur sage es hat doch die riesen Spinne gewartet oder ich habe den Schatz und hier ist er und schaut ihn euch an, das heißt, ich habe einen Vorsprung auf eine Art und den kann ich teilen. Ja, das ist ein schönes Gefühl. [00:58:20][69.5]
Boris Beimann: [00:58:21] Ja, das klingt nach sehr positiven Auftritt. Ich habe was zu zeigen und es ist spannend. Und schaut euch das an und gleichzeitig wirst du auch unterschiedliche Erlebnisse erlebt haben. Es geht ja nicht um eine Angst, ich mache das nicht. Aber du wirst bei so vielen Auftritten, die du erlebt hast und wenn es dann vielleicht nicht die die Autoren Bühne ist, dann wird es auch in sozialen anderen Umfeldern Erlebnisse gegeben haben, wo du sagst, irgendwie habe ich die dann nicht so, hat es anders angefühlt oder selbst du hast weiß, wie viel Lesungen du gemacht hast, im Dschungel aber schon einige, oder wie vorhin sagtest 60, Interview und andere Termine, die werden sich unterschiedlich angefühlt haben. Meine Frage. Erstens Was brauchst du, damit ein Auftritt für dich gelingt? Oder was ist ein gelungener Auftritt? [00:59:05][43.8]
Friedemann Karig: [00:59:05] Könnte man, sage ich jetzt, Rudi Carrell zitieren? [00:59:07][1.3]
Boris Beimann: [00:59:08] Ja, bitte. [00:59:08][0.4]
Friedemann Karig: [00:59:09] Bevor man das aus dem Ärmel schüttelt, muss man erst mal eins reingetan haben. Das trifft tatsächlich zu. Jeder, egal wie begnadet er oder sie ist, muss sich vorbereiten. Und wenn du, wenn die Vorbereitung darin nur besteht, dass man vorher noch mal sich zehn Sekunden konzentriert und sagt Was erzähle ich jetzt eigentlich gleich? Bis hin zu seitenlangen Skripten, die man dann irgendwie reproduziert. Ich bereite mich schon vor, wie ich es vorhin gesagt habe, dass ich mir Gedanken machen wie gestalte ich diese kommende Stunde zwei Stunden möglichst unterhaltsam und intelligent und was auch immer für die Leute, die da sitzen, wer kommt da? Das finde ich auch immer sehr, sehr wichtig. Was ist es für ein Rahmen? 0.1 0.2 Ich muss Lust drauf haben. Ich glaube, wenn man keine Lust hat, ist es sehr, sehr schwer, wirklich einen guten Auftritt hinzulegen. Man muss schon auf eine Art sagen Okay, das ergibt Sinn, dass ich da bin. Ich weiß, was ich da zu tun habe. Ich habe es frei gewählt. Es gibt nichts Schlimmeres, als Leute auf eine Bühne zwingen. Man kann sie manchmal schubsen über eine kleine Schwelle, aber Leute zu zwingen, auf der Bühne zu gehen, ergibt selten ein Ergebnis. Und ich glaube eher ein gewisses Sendungsbewusstsein oder eine Botschaft. Es muss auch gar nicht immer so eine politische Botschaft sein. Aber die Botschaft kann ja auch sein Wenn wir über ein Buch reden, wird es ein guter Abend. Was? Meine Botschaft Bei einer Lesung sagen wir, das reicht. Wir nehmen dieses Buch. Da sind genug Themen drin. Wir setzen uns zusammen. Und ich garantiere euch, es wird ein guter Abend. Das ist schon eine Form von Kultur. Zugewandtheit oder Empathie. Ich sage Hey, das ist ein Kulturprodukt. Und meiner Meinung nach ist das beste Kulturprodukt, was die Menschheit je hervorgebracht hat. Und jetzt zeige ich euch, warum. [01:00:48][99.8]
Boris Beimann: [01:00:52] Also ein bisschen slawophilen prophecy. So, es ist also ein Versprechen, so dass erst unten Und wann würdest du sagen, wenn du dann Abschluss, wann ist ein Auftritt dann für dich gelungen? Also reicht das schon, weil dann, so wie du es jetzt sagst, ist die Rückmeldung des Publikums ja vollkommen wurscht. [01:01:09][16.5]
Friedemann Karig: [01:01:09] Nein, das ist natürlich. Das war jetzt die Vorbereitung. Okay, es ist natürlich. Die Leute müssen dann schon ungefähr an den richtigen Stellen lachen oder oder zuhören. Das ist aber gar nicht so einfach, weil so, also worüber wir jetzt gerade sprechen, gibt oft auch 111 Zuhören, ein konzentriertes Zuhören. Aber jetzt nicht. Wie bei Comedy zum Beispiel oder bei Theater ist auch mal was anderes, dass man so man Wow Effekte hat, so Momente, wo so ganz klar so die Brandung der Resonanz hoch schlägt. Und da stelle ich dann schon oft fest, wenn du sie hast. [01:01:45][36.0]
Boris Beimann: [01:01:45] Aber auch wenn ich jetzt unterbreche, du hast ja in deinem Buch sogar gesagt, das Ende ist ja auch ein absoluter. [01:01:49][4.1]
Friedemann Karig: [01:01:50] Genau das lese ich ja nicht vor, sondern ich lese natürlich Stellen vor, die eher Lust auf mehr machen. Und wenn Leute angeregt, intellektuell, beschwingt, gut unterhalten und neugierig nach Hause gehen, ist es natürlich ein Zustand, der nicht ist. Sie tragen dich nicht auf Händen aus der Buchhandlung. Damit muss man dann halt auch umgehen und ich glaube das auch. Also es gibt glaube ich auch Autorinnen, die die eigentlich sozusagen mit einer Rockstar Logik reingehen in Lesungen, die ich auch schon erlebt habe und die versuchen auf Teufel komm raus da eine Explosion herbeizuführen. Aber das ist ein anderer Sport. Und dann gibt es wieder welche, die sagen, es ist Literatur, es wird vorgelesen, ich gehe nach Hause und ich bin wahrscheinlich irgendwo dazwischen. [01:02:29][39.1]
Boris Beimann: [01:02:31] Also, wenn ich es so zusammenfassen kann Das brauchen intensive Vorbereitung. Es gibt eine Botschaft, die ich dann wirklich mit geben möchte oder die ich habe. Gibt es für dich auf der Bühne noch unberechenbare Momente, die mit dir was machen? [01:02:45][14.8]
Friedemann Karig: [01:02:46] Ja, weil wenn du sagst, intensive Vorbereitung kann auch manchmal heißen Fünf Minuten im Taxi zum Veranstaltungsort, kurz noch eine Sache überlegen und mir sozusagen mit mir selber zugestehen, den Rest zu improvisieren. Was ja auch wenn man, wenn man geübt ist in einem Format und zum Beispiel mit einem Buch jetzt schon 20 Lesungen gemacht hat und 20 Interviews. Dann kann man auch sagen, so beim 20 Mal lass es jetzt mal drauf ankommen. Und wenn es diese Momente der positiven Unsicherheit nicht gäbe, würde ich sofort aufhören. Es ist super alleine immer rausgehst und ein Programm abspult und weiß, da kommt der Lacher. Heute nicht so, weil Bottrop war heute nicht so gut drauf, aber in Freiburg klappt es wieder furchtbar furchtbar. Dann bewundere ich auch wieder Comedians, die ja viele sehr, sehr große Leute auch wirklich stark reproduzieren, weil es halt funktioniert und weil sie es raffiniert haben und weil sie gut in der Rolle sind, die sie spielen. [01:03:41][55.2]
Boris Beimann: [01:03:43] Ich ja und auch auf GG und also Feintuning. Aber findet die Spitze. [01:03:49][5.6]
Friedemann Karig: [01:03:49] Also im Endeffekt nur, wenn Sergej Bubka mit der Stange über die 7 Meter springen will, dann sagt er auch nicht Heute mach ich es mal anders, heute laufen wir auf den Händen zur Gruppe, sondern jede Bewegung sitzt. [01:04:00][11.1]
Boris Beimann: [01:04:01] Stabhochspringer, der ungefähr 700.000 mal den Stabhochsprung Weltrekord gebrochen hat. [01:04:06][5.2]
Friedemann Karig: [01:04:06] Und daher kommt er auch noch. Die Salamitaktik noch mal neu geprägt, weil er immer bei der man wusste ja, dass er über 7 Meter zehn springen kann oder so, keine Ahnung. Und er ist aber immer bei Turnieren immer unter sechs 95 gesprungen, weil da habe ich noch drei Jahre, die ich noch raus und schwimmen sehen will. [01:04:23][16.5]
Boris Beimann: [01:04:23] Das ist ein eigener Podcast. [01:04:24][1.0]
Friedemann Karig: [01:04:25] Der ist eine eigene Podcast. Wenn du den mal sprichst, dann bin ich beeindruckt. Nein, es müssen natürlich immer die Momente des völligen Chaos auch entstehen. Also sonst macht er das, was er kann. Deswegen meinte ich vorhin dann ist es Kunst, Kunst und da würde ich Literatur dazuzählen. Die lebt ja auch davon, dass du nicht weißt, was als nächstes passiert. Und wenn die Leute irgendwann mal zur Lesung kommen und wissen Ah, der Charakter als Erzähler und dann, dann geht man nach Hause, dann bist du. [01:04:51][26.4]
Boris Beimann: [01:04:51] Tot. Also eine in einem Text, eine fröhliche Aufgeregtheit, um zu gucken, was da passiert. Kann man das so sagen? [01:04:58][6.8]
Friedemann Karig: [01:04:59] Ja, es ist so, es ist ich. Man kann es gleich mit dem Sportler vergleichen, oder? Also nicht Surfer. Wir beide sind wir stand ja schon mal auf dem Brett oder so. [01:05:08][9.4]
Boris Beimann: [01:05:09] Viel vom Brett gefallen. [01:05:10][0.5]
Friedemann Karig: [01:05:10] Wie viel Hinfallen genau? Du nimmst dir manchmal Sachen vor, von den du weißt, dass sie nicht klappen können. Wenn dann mit der 1 % Wahrscheinlichkeit klappt, ist noch besser. Aber das Scheitern ist ja manchmal auch lustig. Manchmal erzähle ich dann auch eine Geschichte, von der ich weiß, die führt nirgendwo hin. Und nach der Hälfte sage ich Entschuldigung, die Geschichte führt nirgendwo hin, und da lachen alle, und da mache ich weiter. Das kann ja auch eine Schönheit ergeben. Nein, du musst dich ja nicht immer so überhöhen und sagen Hier kommt der große Schriftsteller, ich weiß alles, ich kenne viele Fremdwörter. Ich zitiere jetzt noch Sophokles und dann gehen wir nach Hause. Das macht ja auch keinen Spaß. Du musst ja auch. Es ist toll zitiert, aber fett better Samuel Beckett. Da steckt schon viel Wahres drin. Es scheint, dass er immer vor Publikum und das kannst du ja auch mal explizit machen sagen Das war jetzt hat jetzt gerade nicht so ganz unsere, hat sie nicht so interessiert und dann ist auch gut, dann wird geschmunzelt und es geht weiter. Also muss sie auch immer wieder erlauben. [01:06:00][49.5]
Boris Beimann: [01:06:00] Fehler zu machen. [01:06:01][0.5]
Friedemann Karig: [01:06:01] Zu reißen, die Latte zu reißen und. [01:06:04][2.6]
Boris Beimann: [01:06:06] Hast du dann. Hast du gebissen? Gibt es ein Erlebnis, wo du sagst. Da habe ich irgendwie. Also, weil es klingt natürlich so. Es gibt keinen Moment. Du musst irgendwo gekackt haben. Wenn Sie mit Gitarre spielen war aber früher, oder? Ich weiß es nicht. Aber gibt es einen Moment, wo du sagst Ja. Bin ich er abgeschmiert? [01:06:23][16.8]
Friedemann Karig: [01:06:24] Ja, klar. Früher beim Musikmachen schon. Ich meine, ist. [01:06:29][5.5]
Boris Beimann: [01:06:30] Die die soziale Bühne sein so? Also, ich meine, der Klassiker ist so ein Mist. Es gibt ja unangenehme Momente, weil Klassiker vergessen oder so eine Klasse, aber na ja, einen furchtbaren Moment. Da muss man einfach sagen Ja, weil es klingt so auf den Bühnen ist das nee, das ist jetzt immer gleich und immer gleich schön und und aber ich würde fast sagen auf ist nicht zu 100 %. [01:06:58][27.3]
Friedemann Karig: [01:06:58] Ja, ich weiß, was du meinst. Es ist natürlich immer nicht gleich. Ganz im Gegenteil. Ich würde sagen, viele Auftritte sind gut. Und ganz seltene, seltene sind so gut, dass ich sage Das da ist wirklich alles aufgegangen. So rum ist die Verteilung, nicht andersrum. Das ist erste Das zweite ist in dem Moment, wo du Scheitern als Chance, Schönheit und Teil des Konzeptes um produzierst. So ist es natürlich ein bisschen Selbstbetrug, aber insofern dieses Abkacken gibt es dann nicht mehr so, weil du machst daraus immer wieder was, ist auch vielleicht ein Privileg des Berufs, dass du dann immer zumindest eine gute Kurzgeschichte sozusagen draus machen kannst. Natürlich. Ich mache ja auch einen Podcast, in dem ich Leute interviewe und der heißt Friedemann. Und übrigens Konkurrenzprodukt ist egal. Und da bin ich natürlich schon, wie ich es über 30, 40, wie auch immer Interviews gemacht und manchmal raus gelaufen und habe gesagt So, heute hat dein Schlüssel in dieses Schloss nicht gepasst. So natürlich habe ich schon auch Auftrags Moderationen gemacht, wo ich hinterher gegangen bin und dachte ist das Geld nicht wert. Ich habe auch schon Sätze geschrieben, die ich nicht vorlesen würde, aber mit ein bisschen Improvisationstalent und ein bisschen Selbstironie kriegst du ja dann doch immer alles so hin. Vielleicht sind wir hier an einem wichtigen Punkt. Stichwort Bühnen, Menschen und kein Applaus. Das habe ich auch von dir. Es Mag sich zwar so anfühlen, als würde man sterben, wenn was nicht funktioniert, aber es ist. Höchstens ein sozialer Tod. Und die Fallhöhe ist ja so! Gering im Vergleich zu dem, was man sonst so vielleicht in den Nachrichten sieht oder in Lebensgeschichten auch mitkriegt. Gerade wenn man das Glück hat, mit Leuten zu reden, die es nicht so leicht hatten im Leben vielleicht. Dass ich immer denke Okay, jetzt gehst du heute nach Hause. Und diese 200 Menschen, die du heute für Geld bespielen durftest mit deinem Quatsch, die fanden dich heute nicht so geil. Ja, und? [01:09:03][124.5]
Boris Beimann: [01:09:06] Ja, ich mache jetzt an der Stelle Hypothesen Test, die es fast immer macht, weil ich sagen würde. Auftritte laufen nicht so gut oder wir fühlen uns nicht so gut in diesen Auftritt Situationen, wenn. Folgende Dinge passieren Und du denkst jetzt mal an einen Auftritt und nimmst du irgendeinen, der nicht perfekt lief, so wie du sagtest? Also ein Grund. Kann sein, dass ich irgendwie dastehe und das Gefühl habe kann ich das, bin nicht gut genug vorbereitet in der Art, vielleicht hätte dazu Einheit. Ein anderer Punkt ist Ich will, dass die jetzt klatschen, ich will, dass die mich jetzt raustragen und ich will, dass die mein Produkt kaufen. Dritter Punkt Ich denke, ich müsste es jetzt wirklich richtig gut machen. Ich muss jetzt beweisen, jetzt gilt so zackzack, so viel, ich darf bloß kein Fehler machen. Also ich muss hier wirklich 100 % bringen und dafür ist kein Feedback. Und der letzte Durchgang ist in der Art Ich habe zum Publikum oder zu meinem Gegenüber eine ungünstige Beziehung, irgendwas ist da gestört. Mag den nicht, der guckt schräg. [01:10:11][65.5]
Friedemann Karig: [01:10:13] Mit der Pfote. Es passiert das öfters. [01:10:14][1.5]
Boris Beimann: [01:10:15] Eher mal zum Beispiel so eine Mono Braue oder er hat so eine Falte zwischen zwischen den Augen. Die sieht mir so aus, als würde der würde sie so kritisch gucken. Dem gefällt es nicht. Irgendwas in der Art? [01:10:26][11.7]
Friedemann Karig: [01:10:29] Also am ehesten Fällen fallen mir Beispiele zu drittens ein Ich glaube, ich bin schon ein Perfektionist, auch wenn das jetzt alles immer so locker vom Hocker, dann klappt es nicht mäßig erzählt wurde. Ich will natürlich schon, dass die mich, dass die hinterher auf Händen da raustragen und eine Straße nach mir benennen. Und ich sehe auch manchmal, dass das eine Möglichkeit gewesen wäre, vor allem in Kleinstädten. Da ist man schnell dabei, Ehrenbürgerwürde und den Schlüssel zum Rathaus. Und ich kann dann ungefähr sagen, wo ich es versaut habe. So um ich denke da immer an Hau den Lukas, du haust mit deinem Hammer da drauf. Du bist. Du hast trainiert und du siehst, das Ding klettert da hoch. Aber es macht nicht Bing, sondern es bleibt ganz kurz drunter stehen. Ich finde es tatsächlich viel schwieriger, ihn auf einer sozial medial vermittelten Bühne zufrieden zu sein. Was noch mal ein ganz anderes letztes. [01:11:23][54.4]
Boris Beimann: [01:11:24] Mal bitte. [01:11:25][0.3]
Friedemann Karig: [01:11:25] Jeder von den Menschen, die du sprichst nämlich an, inklusive dir, findet auf eine Art in den sozialen Medien statt. So muss man oder dient sich an wäre wäre blöd, das nicht zu tun. Es gibt ganz, ganz wenige Beispiele von Leuten, die, die sich da komplett raushalten. Und das ist eine Art von vermittelter Bühne und Öffentlichkeit. Die hat gewisse eigene Charakteristika, gewisse Effekte. Das wissen wir inzwischen alle, dass zum Beispiel negative Emotionen auf Facebook oder Instagram, Twitter sich sozusagen stärker reproduzieren, dass Wut, Angst, Trauer und Aversion sozusagen bessere Multiplikatoren sind als Zuneigung, Zustimmung, Liebe, Lachen. Dass eine gewisse kritische Minderheit immer lauter ist als eine schweigende Mehrheit, die vielleicht ganz okay fand oder egal oder gut, dass die Extreme eher sichtbar werden. Und so weiter und so fort. Kurzer Exkurs Das bedeutet für einzelne Künstlerinnen und Personen, die da irgendwie stattfinden, auch, dass man mit einem mit einem gewissen Soziotop arbeitet, was sowohl im positiven als auch im negativen Extrem ausschlägt. Das heißt, wenn ich irgendwas mache, also. [01:12:43][78.0]
Boris Beimann: [01:12:44] Du meinst die Reaktionen? Ich weiß um die Reaktionen, weil ich bewege mich in einem gewissen Umfeld und eigentlich weiß ich, wenn ich jetzt was eher Negatives, Bedrohliches irgendwie reingehe, dann kriege ich eine gewisse Reaktion. [01:12:54][10.7]
Friedemann Karig: [01:12:55] Und genau das ist das erste aber auch andererseits, dass, wenn ich etwas da absonderte, ein Produkt von mir, dass die Menschen von 100, die fünf Menschen, die wütend werden, darüber sehr sichtbar sind, und die fünf Menschen, die es total toll finden und sozusagen der ganze durchschnittliche zwischen bar, das cremige Dazwischen im Sandwich nicht. [01:13:22][27.2]
Boris Beimann: [01:13:23] Den hat auch nicht. [01:13:23][0.4]
Friedemann Karig: [01:13:24] Weniger. Das ist einfach auch einfach so wie diese Strukturmerkmal dieser Netzwerke. Dass sie das implizieren, was in die Extreme geht, das kann man immer voraussetzen. Das heißt, ich bewege mich da in einem Feld, was ganz anders ist als 100 Leute, die vor einer Bühne sitzen. Natürlich habe ich da auch den einen, der vielleicht dazwischen ruft. Natürlich habe ich da auch vielleicht die eine, die an den unpassendsten Stellen lacht. Aber ich kann es viel besser sehen, weil ich sehe, diese Leute sagen ja in diesem Fall ein bisschen komisch, es ist normal so und die anderen, ich sehe die anderen gleichzeitig. In den sozialen Medien sehe ich die anderen, die vielleicht einfach nur schmunzeln oder gebannt zuhören. Nicht da und. Diese Latenz würde man dazu sagen als Medienwissenschaftler. Dass die nicht, das ist die Unsichtbarkeit dessen. [01:14:09][45.1]
Boris Beimann: [01:14:10] Direkt so ein bisschen dauert. Bis ich die spüre. Es gibt. [01:14:13][3.1]
Friedemann Karig: [01:14:14] Entweder es ist gar nicht so, ich werde nie erfahren, wenn 10.000 Leute mein Buch kaufen und 99 fanden es einfach nur gut. Sie werden niemals mir schreiben. Ich fand ein Buch gut, sondern die zehn, die sehr, sehr gut oder sehr sehr schlecht waren. Die verfassen die Amazon Rezension. Übertrieben gesagt so naja und auf diese 990, da muss man sich immer wieder besinnen, die gibt es auch, auch wenn sie online nicht stattfinden. Im echten Leben sieht man die halt einfach so, dass keine Medienkritik, aber das muss man immer im Hinterkopf behalten und da finde ich es schon schwieriger, sich davon nicht verführen oder korrumpieren zu lassen, dass man sagt, ich mache jetzt mein Programm für diese Extreme. [01:14:47][33.5]
Boris Beimann: [01:14:48] Also. Ich versuch's zusammenfassend ganz einfach. Also guck mehr auf die, die sich gar nicht wirklich äußern. Ich stell mir jetzt vor, ich präsentiere was und ich krieg eher an den Rändern die Rückmeldung. So, die negative Rückmeldung ist fast leichter. Ja so leichter das ich die weil die ist schneller. Ich kann die einfach so rausposaunen. Konzentriere dich quasi gar nicht so auf die krassen Ränder, sondern stell dir die vor, die quasi nicht Sag mal, die müssen eigentlich zufrieden sein. Kann man so sehen. [01:15:19][30.6]
Friedemann Karig: [01:15:20] Man kann sich daran üben, die mitzudenken. Also darf man auch nicht überschätzen. Aber man muss es im Hinterkopf behalten. Die gibt es an! [01:15:26][6.1]
Boris Beimann: [01:15:28] Also, wenn ich jetzt. Guck auf die Feedbacks. So ein bisschen mehr mit einer Haltung. Mit einer positiven Haltung. Sei Pippi und nicht Annika. [01:15:37][8.5]
Friedemann Karig: [01:15:40] Das mir das schlimmste, was ich in letzter Zeit gehört habe. Ich habe ja gerade auf Instagram die fünf schlimmsten Imperative. [01:15:46][6.7]
Boris Beimann: [01:15:47] Von der Haltung. [01:15:47][0.2]
Friedemann Karig: [01:15:47] Gestellt und nee, das ist wieder was anderes, weil da geht es ja um vermeintliches Empowerment, aber es ist ein Abziehbild Pippi Langstrumpf. Dann war das von weiblicher Form aber eher gut, dass es gesagt man stell dir vor, du sitzt auf einer Lesung oder einem Comedy Abend oder was auch immer oder im Theaterabend und du hast ein Publikum vollbesetzten Saal vor dir und dann nimmst du die 95 % raus, die in der, die in der Mitte der Redaktion sind und hast nur noch die Spinner, die lauten, die super lauten Lacher und die Buhrufe. Und der Rest, der Rest ist leer. Die sind alle von ihren Sitzen weg. Das ist das Internet in der Resonanz. Und du musst dich immer wieder daran erinnern. Auf den anderen Sitzen sitzen aber auch Leute und die finden es vielleicht gut oder vielleicht ein bisschen langweilig. Aber die finden es okay. Die sind noch nicht aktiviert genug, um die Resonanz zu geben. Und in deren Leben passieren auch vielleicht gerade einfach wichtigere Sachen als du. Und das ist auch okay, weil sie wollten einfach nur ein gutes Buch lesen und du darfst nicht denken, die Extreme sind die Mehrheit. Und das finde ich tatsächlich viel schwieriger als jedes Publikum. Weil bei einem Publikum, bei einem echten Publikum in einem Saal kannst du zur Not immer sagen Was ist langweilig, aber ich finde das scheiße. Was ist? Was wollt ihr? Wollt ihr was anderes? Internet ist schwierig, weil selbst wenn du da sagst auf Instagram, ich weiß nicht, ich finde das scheiße, was ich hier poste, weil irgendwas anderes, der wird sich äußern, die extrem. [01:17:08][80.2]
Boris Beimann: [01:17:10] Wir werden es nicht mehr schaffen über bekleidete Rollen oder äußert dich oder hast dich für die Initiative Maske auf bzw ins Leben gerufen, muss man sagen. Also äußerst dich auch zu politischen, zu sozialen Themen und also mit Haltung an der Stelle. Danke, dass du da warst. Wir haben noch eine Aufgabe. Hast du den Satz gesagt? Ja. Fuck! Du! Ja. [01:17:34][23.6]
Friedemann Karig: [01:17:37] Aber ich habe nicht. Ich hätte besser drauf achten sollen. [01:17:39][1.9]
Boris Beimann: [01:17:40] Und ich freue mich ein bisschen, dass du nicht. [01:17:42][2.5]
Friedemann Karig: [01:17:43] Nur ich habe. Also ist ja jetzt keine Ausrede, sage ich. Jetzt habe ich echt nicht drauf geachtet, weil ich natürlich auch das kranke Hirn von Max. Ganz gut kenne. [01:17:51][7.6]
Boris Beimann: [01:17:53] Ja, das ist was. [01:17:54][0.8]
Friedemann Karig: [01:17:54] Lassen Sie nur kurz nachdenken. Was schon mehrmals sehr seltsame Sachen hatte. Es könnte, es könnte schon alles mögliche gewesen. Ich habe. Ja. Lösen wir es jetzt auf. Ja, ja. Weil, ich habe das schon eingeflochten, bevor du überhaupt die Mechanik des Spiels erklärt hast. Weil ich Angst. [01:18:16][21.9]
Boris Beimann: [01:18:17] Hatte. Ich wusste nicht, was Liebe ist. [01:18:19][2.0]
Friedemann Karig: [01:18:20] Das wusste ich. [01:18:20][0.4]
Boris Beimann: [01:18:20] Erst. Natürlich super perfide. [01:18:21][0.8]
Friedemann Karig: [01:18:22] Deswegen habe ich gesagt Erinnert mich noch mal dran. [01:18:23][1.5]
Boris Beimann: [01:18:24] Also Spielfeld. [01:18:24][0.2]
Friedemann Karig: [01:18:25] Das muss. Jetzt muss der drauf kommen. [01:18:26][1.1]
Boris Beimann: [01:18:27] Nee, weil darauf habe ich nicht geachtet. [01:18:28][1.2]
Friedemann Karig: [01:18:29] Aber was habe ich dir gesagt? Von Anfang an? Dass ich den richtigen Mumpitz erzählt. Am Anfang. Riesiges Kokolores. Kappes. Käse. Bei Käse sind wir schon ein bisschen raus. [01:18:44][14.5]
Boris Beimann: [01:18:44] Keine Ahnung. [01:18:44][0.2]
Friedemann Karig: [01:18:45] Drucksituationen checken mich. [01:18:47][1.3]
Boris Beimann: [01:18:47] Einfach. Ich habe gesagt, sei Annika. Ach so, das geht nicht. [01:18:54][7.1]
Friedemann Karig: [01:18:55] Wenn ich da nicht drauf kommen. [01:18:56][0.8]
Boris Beimann: [01:18:57] Und ich dachte So schlau. [01:18:57][0.6]
Friedemann Karig: [01:18:58] Bist du nicht. Ich habe. [01:18:58][0.7]
Boris Beimann: [01:18:58] Gedacht, du. [01:18:59][0.6]
Friedemann Karig: [01:19:00] Aber ich habe ihn so getriggert. [01:19:01][0.6]
Boris Beimann: [01:19:02] Insofern ist meine Bilanz ausgeglichen. Für heute. [01:19:04][2.2]
Friedemann Karig: [01:19:04] 000. [01:19:04][0.0]
Boris Beimann: [01:19:06] Ansonsten wirklich schlecht. Friedman Danke, dass du da warst. Du darfst dann noch austrinken und dann darfst du gehen. [01:19:12][5.5]
Friedemann Karig: [01:19:12] Viel Glück mit dem Podcast. Wird gut. [01:19:14][1.5]
Boris Beimann: [01:19:17] Das war also meine Folge mit Friedemann Karg. Und beim Hören habe ich mir noch mal gedacht, wie hilfreich das ist. Wie Friedemann zum Beispiel die Rückmeldungen des Publikums bewertet. Und zwar scheint er da sehr nüchtern ranzugehen und nimmt sich einfach genau das raus, was für ihn gut ist. Und woran ich mich auch erinnern möchte, ist, dass es total guttut, wenn man jemanden, den man sehr gut kennt, noch mal auf eine ganz neue Art gegenübertritt und befragt und neugierig bleibt. Man könnte ja was Neues erfahren und man könnte sich vielleicht ja auch in seiner Meinung und Haltung über jemanden geirrt haben. Gerade in sehr lauten Zeiten, wo sehr viele Menschen Antworten geben und weniger zuhören, ist vielleicht gerade das neue Zuhören eine ganz besondere Komponente. Ich freue mich natürlich über deine Kommentare und darüber, was du dir hier mitgenommen hast aus der Folge und freue mich, wenn du beim nächsten Mal wieder dabei bist. Und bis dahin Pass gut auf dich auf und wenn du kannst, auf jemand anderen, der dir wichtig ist. Am besten einfach auch. [01:20:23][65.3]
Anmoderation: [01:20:26] Dieser Podcast ist eine Produktion von Boris Biemann, unterstützt durch Lars Hille, Jan Michael Schellenberg, Moritz Künster und Sarah Liu. [01:20:26][0.0]
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